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NBA Spielbericht: Irres Finish! Rondos Buzzerbeater vermiest Theis-Gala

Von Lukas Herold
Rajon Rondo schoss die LA Lakers mit dem Buzzer zum Sieg.
© getty

Die Los Angeles Lakers (28-27) konnten gegen die Boston Celtics (35-20) einen wichtigen Sieg im Kampf um die Playoffs im Westen einfahren. Nach der herben Niederlage gegen die Indiana Pacers liefen die Lakers von Downtown heiß, auch weil LeBron James seine Schützen perfekt einsetzte. Für den Gamewinner zum 129:128 im TD Garden sorgte allerdings ein alter Bekannter.

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In den letzten Tagen ging es im Zusammenhang mit den LA Lakers eher um Trade-Gerüchte in puncto Anthony Davis als um sportliche Highlights. Seit Donnerstag (21 Uhr) ist die Trade-Deadline verstrichen, Davis bleibt vorerst in New Orleans, was das Hauptaugenmerk in der Stadt der Engel wieder auf das Sportliche richten könnte. In Boston waren Lonzo Ball und Isaac Bonga nicht mit an Bord, auf der anderen Seite fehlte Aron Baynes.

Die Lakers und die Celtics lieferten sich zu Beginn des ersten Viertels ein Aufeinandertreffen auf Augenhöhe, bevor sich Boston nach zwei Freebies mit 10 Punkten absetzte. Die Lakers hatten vor allem von der Freiwurflinie große Probleme, ohne LeBron James auf dem Feld war jedoch auch die Offense teils ideenlos. Nichtsdestotrotz schaffte es die zweite Garde der Lakers, den Rückstand noch auf 6 Zähler zu verkürzen.

Den zweiten Abschnitt begannen beide Mannschaften noch ohne ihre großen Fische, doch die Bank der Celtics war bestens aufgelegt. Terry Rozier erzielte 6 schnelle Punkte, Daniel Theis schenkte den Lakers ebenfalls einen Dreier ein. Zudem kam Jaylen Brown ins Laufen, der von Downtown die Führung in der Mitte des Viertels auf satte 18 Punkte erhöhte. Daraufhin kam James wieder aufs Parkett, der sich mit Kyrie Irving ein kleines Privatduell lieferte, dass er mit schönen Assists im Fast Break und einem sehr tiefen Dreier für sich entschied und die Lakers wieder heranbrachte, 57:66.

Irres Finish: Rondo trifft mit dem Buzzer

Die Gäste kamen etwas zielstrebiger aus Pause und konnten weiter an der Führung der Celtics knabbern, die nach fünf Minuten der zweiten Hälfte nach zwei Dreiern von Kyle Kuzma bereits passe war, 75:75. Die Lakers blieben weiter extrem gefährlich von Downtown, während bei den Celtics Theis mit 7 Punkten in Folge in die Bresche sprang. LA blieb aber weiter heiß, traf Triple um Triple und ging nach einem Leger von James mit 94:87 in Führung.

Der Schlussabschnitt begann fulminant: Brown stopfte einen Putback durch die Reuse und legte einen Dreier nach, bevor Theis die Celtics mit einem krachenden Dunk erneut in Führung brachte, 101:100. Die Celtics hatten das Spiel immer besser im Griff, doch James blieb brandheiß von Draußen und verkürzte auf einen Zähler. Kein Team konnte sich entscheidend absetzen, bevor Irving an der Linie auf 3 Punkte erhöhte und Marcus Morris aus der Ecke traf, 124:118.

Doch kurz darauf trafen die Lakers zwei Triples aus der Ecke - Gleichstand. Jayson Tatum verwandelte zwei Freebies, auf der anderen Seite rauschte der nächste Triple durch die Reuse, diesmal war es Kuzma, der 18,5 Sekunden vor Ende traf. Danach wurde es noch spektakulärer: Irving traf einen schwierigen Leger, den Lakers blieb ohne Timeout wenig Zeit. Ingram zog zum Korb, wurde jedoch von Horford abgeräumt. Der Ball sprang zu Rajon Rondo, der die Lakers mit dem Buzzer zum Sieg schoss, 128:129.

Die Lakers wurden in Sachen Scoring vom King (28) angeführt, der zudem ein Triple-Double auflegte. Kuzma erwischte mit 25 Zählern (5/8 Dreier) und 5 Boards einen starken Abend. Gamewinner Rondo kam, genau wie JaVale McGee und Kentavious Caldwell-Pope, auf 17 Zähler. Brandon Ingram war mit 11 Punkten (4/14 FG) und 7 Assists einer der Schwächeren im TD Garden. Moritz Wagner kam nicht zum Einsatz.

Auf der anderen Seite war Irving zwar mit 24 Punkten bester Schütze, jedoch ohne Zielwasser (6/21 FG) gesegnet. Neben Tatum (22) punktete vor allem die Bank der Celtics stark: Brown kam auf 18 Punkte, Rozier steuerte 19 bei und Theis lieferte mit 20 Punkten (9/11 FG) und 6 Boards eine Monster-Performance.

Für die Boston Celtics geht es in der Nacht von Samstag auf Sonntag im TD Garden gegen die Los Angeles Clippers weiter, bevor die Lakers am Abend (21.30 deutscher Zeit, live auf SPOX) auf die Philadelphia 76ers um Trade-Neuzugang Tobias Harris treffen.

Die wichtigsten Statistiken

Boston Celtics (35-20) vs. Los Angeles Lakers (28-27) 128:129 (BOXSCORE)

  • Hätten die Los Angeles Lakers verloren, wäre mit Sicherheit deren katastrophale Quote von der Chartity Line als Hauptgrund für die Niederlage der Gäste aufgeführt worden. Bereits über die komplette Saison haben die Lila-Goldenen dort Probleme, trafen im TD Garden jedoch nur 7 von 18 - 38,9 Prozent. Boston behielt in 20 Versuchen eine weiße Weste.

  • Komplett anders sah es von Downtown aus: Beide Mannschaften waren hier extrem heiß unterwegs. Die Gäste trafen 53,7 Prozent ihrer Dreier, die Celtics waren jedoch nicht viel schlechter unterwegs (42,1). Den besten Wert erreichten die Lakers im dritten Viertels, als sie 9 von 13 Triples versenkten.

  • Viele dieser Würfe wurden durch Assists eingeleitet, von denen die Celtics zur Halbezeit bereits 21 gesammelt hatten. Über die gesamte Partie hinweg kamen sie auf 35. Die Lakers waren mit 33 Vorlagen jedoch genauso gut unterwegs.

  • Die Lakers sammelten viele Assists aus Fastbreak-Aktionen, eine der größten Stärke von Los Angeles. Die Celtics hatten mit den schnellen Angriffen der Gäste vor allem im zweiten Abschnitt große Probleme. Zuvor hielten sie die Lakers bei 0 Fast-Break-Punkten im ersten Abschnitt, insgesamt standen die Gäste bei 17.

Der Star des Spiels

LeBron James war bei den Los Angeles Lakers gewohnt der beste Akteur und war vor allem für die Offense der Gäste extrem wichtig. Mit ihm auf dem Feld erspielten sich die Lakers gute Würfe, die sie in der zweiten Hälfte effektiv nutzten. Mit 28 Punkten, 12 Assists und 12 Boards kam er zudem auf ein Triple-Double.

Der Flop des Spiels

Kyrie Irving dirigierte das Spiel zwar gewohnt stark, war jedoch wurftechnisch schwach unterwegs. Uncle Drew traf nur 6 von 21 Würfen aus dem Feld (28,6 Prozent) und blieb auch von Downtown kalt (33 Prozent). In der Crunch-Time traf er jedoch zumeist die richtigen Entscheidungen.

Coaching Move des Spiels

Die Celtics nutzten oft das Pick and Roll zwischen Irving und Horford, das von den LA Lakers kaum zu stoppen war. Obwohl Irving einen schwachen Abend im Abschluss erwischte, konnte er seine Mitspieler, sowohl Horford als auch Schützen wie Marcus Smart auf der Weak Side, effizient einsetzen.

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