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NBA Spielbericht: Rekord-Show von Klay Thompson bei Warriors-Sieg

Von Philipp Jakob
Klay Thompson zerlegt die Lakers mit 44 Punkten und einem neuen Dreier-Rekord.
© getty

Die Golden State Warriors (33-14) haben gegen die Los Angeles Lakers (25-23) einen ungefährdeten Blowout-Sieg eingefahren. Dabei läuft Klay Thompson unfassbar heiß und stellt einen neuen Dreierrekord ein. Mit 44 Punkten führt der Splash Brother den Champion zum 130:111-Sieg (BOXSCORE).

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Nach seinem gelungenen Warriors-Debüt vor wenigen Tagen gegen die Clippers stand DeMarcus Cousins auch gegen das andere Team aus der Stadt der Engel in der Starting Five, Warriors-Coach Steve Kerr sah berechtigterweise keinen Grund für Veränderungen.

Zu denen war jedoch sein Gegenüber an der Seitenline der Lakers, Luke Walton, gezwungen. Durch die Verletzung von Lonzo Ball übernahm Brandon Ingram das Ballhandling bei den Lakers, Josh Hart rückte in die erste Fünf. LeBron James (Leiste) und Rajon Rondo (Operation an der Hand) kehrten am Sonntag zwar ins Training zurück, standen gegen die Dubs aber noch nicht zur Verfügung.

Das machte sich bei den Hausherren vor allem im Ballvortrag bemerkbar. Ingram agierte als Playmaker in der ein oder anderen Situation unglücklich, dennoch konnte sein Team über weite Strecken der ersten Hälfte gut mithalten.

Erst als Stephen Curry einen Dreier durch die Reuse hämmerte, starteten die Dubs Mitte des ersten Durchgangs einen kleinen 7:0-Lauf, den Kevin Durant mit einem krachenden Fastbreak-Dunk abschloss. Damit setzte sich Golden State ein wenig, ab, im zweiten Durchgang baute der Champion die Führung dank des heißen Händchens von Klay Thompson bis auf 13 Punkte aus. Bis zur Halbzeitpause blieb es beim zweistelligen Vorsprung (65:55).

Klay Thompson läuft heiß und stellt Dreier-Rekord auf

Apropos heißes Händchen von Thompson: Der Splash Brother erlegte die Lakers in den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel mit seiner Scoring-Explosion quasi im Alleingang. Innerhalb der ersten zweieinhalb Minuten des dritten Viertels hämmerte Thompson 4 Dreier durch die Reuse - der vorläufige Höhepunkt war ein tiefer Heat-Check-Triple aus der Transition zum 80:60 für die Dubs.

Anschließend kam Moritz Wagner erstmals in der Partie aufs Parkett, doch auch der Deutsche konnte gegen die brandheißen Warriors nichts anrichten. Die machten mit der nun in ihre Einzelteile zerfallende Lakers-Defense, was sie wollten. So passte der weit offene Thompson Mitte des dritten Durchgangs auf den noch viel weiter offenen Curry, der mit ein wenig Glück von Downtown auf 92:63 erhöhte.

Davon konnten sich die Lakers nicht mehr erholen, vor allem, da Thompson immer noch nicht fertig war. Wenig später versenkte der 28-Jährige seinen 10. Dreier im 10. Versuch - NBA-Rekord eingestellt! Anschließend ließen die entnervten Lakers-Verteidiger Thompson nicht mehr aus den Augen, bis er seinen ersten Dreierversuch an den Ring setzte und von Coach Kerr vom Parkett genommen wurde.

Wagner und Bonga kommen für die Lakers zum Einsatz

Thompson kam genau wie Curry oder Durant im Schlussabschnitt schließlich gar nicht mehr zum Einsatz. Eigentlich begann die Garbage Time sogar schon wenige Minuten vor dem Ende des dritten Abschnitts. Das führte dazu, dass neben Wagner auch Isaac Bonga einige Minuten ran durfte. Der 19-Jährige kam in 7 Minuten auf 2 Punkte, 1 Rebound und 1 Assist. Wagner legte in 12 Minuten 5 Punkte, 3 Bretter und 1 Steal auf.

Bester Scorer bei den Lakers war noch Ivica Zubac (18, 7/8 FG), Ingram kam immerhin noch auf 17 Zähler, der zuletzt starke Kyle Kuzma auf 16. Topscorer der Partie war wenig überraschend Thompson, der am Ende 44 Punkte (17/20 FG, 10/11 Dreier) aufs Scoreboard brachte.

Curry hatte zwar Probleme mit dem Scoring (11 Punkte, 3/12 FG), verteilte aber dafür 12 Assists. Kevin Durant erzielte 20 Punkte bei 8 von 13 aus dem Feld. Die Dubs feierten damit den siebten Sieg in Serie, für die Lakers war es die neunte Pleite im 14. Spiel ohne LeBron.

Die wichtigsten Statistiken

Los Angeles Lakers (25-23) vs. Golden State Warriors (33-14) 111:130 (BOXSCORE)

  • Die Lakers hatten in der ersten Halbzeit Glück, dass bei Golden State in Sachen Distanzwurf noch nicht alles rund lief. Abgesehen von Klay Thompson (3/3 Dreier) standen die Dubs nach 24 Minuten bei gerade einmal 3 von 13 von Downtown. Vor allem Curry hatte enorme Probleme, selbst mit teils weit offenen Würfen (1/7 FG).
  • Dank Thompson war das aber letztlich relativ egal. Zwar wurde es beispielsweise bei Curry im Laufe des Abends nicht wirklich besser (insgesamt 2/10 Dreier), doch am Ende stand Golden State dennoch bei 16 von 37 von der Dreierlinie (43,2 Prozent) - Thompson allein steuerte unfassbare 10 Dreier dazu bei.
  • Der Dreier ist dagegen bekanntermaßen nicht unbedingt die Stärke der Lakers, von daher überraschte es nicht, dass LAL nur 5 von 20 aus der Distanz traf und dafür vermehrt Abschlüsse in der Zone suchte. Dabei präsentierte sich L.A. durchaus effizient, in der ersten Hälfte erzielten die Hausherren 36 ihrer 55 Punkte in der Zone (insgesamt 64 von 111).
  • Warriors-Coach Steve Kerr legt beim Blick ins Boxscore nach eigener Aussage besonderen Wert auf zwei Statistiken: Turnover und Assists. In beiden Bereichen dürfte er an diesem Abend mit seinem Team äußerst zufrieden gewesen sein. Insgesamt gingen den 50 erfolgreichen Field Goals schier unglaubliche 41 Vorlagen voraus. Dabei leistete sich GSW nur 10 Ballverluste.

Der Star des Spiels

Klay Thompson. Keine Frage, wem dieser Award an diesem Abend gebührt. Der Shooting Guard versenkte die Lakers mit seinem Dreier-Feuerwerk im Alleingang, stellte einen NBA-Rekord von Ty Lawson mit den meisten erfolgreichen Dreiern vor dem ersten Fehlwurf ein und erzielte in 27 Minuten Einsatzzeit 44 Punkte! Da kann man von einem durchaus gelungenen Abend sprechen.

Der Flop des Spiels

Tyson Chandler. Der Center stand nur 8 Minuten auf dem Parkett - und hatte dennoch einen eher überschaubaren Plus/Minus-Wert von -17 auf dem Konto. Weder gegen Cousins und erst recht nicht gegen kleinere, schnellere Lineups der Warriors konnte der 26-Jährige besonders viel anrichten.

Coaching Move des Spiels

Der Fokus der Lakers-Offense auf schnellem Transition-Basketball ist bekannt, gerade in der ersten Halbzeit machten aber die Golden State Warriors in genau dieser Hinsicht den besseren Job und schlugen die Hausherren quasi mit den eigenen Mitteln. Die Dubs kamen dank schnellem Umschaltspiel auf viele einfache Würfe (24:10 Fastbreak-Punkte) und setzten sich so erstmals ab. Ansonsten war wohl der beste Coaching-Move von Steve Kerr an diesem Abend, Thompson das richtige Zielwasser in die Getränkeflasche zu mixen.

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