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NBA Playoffs: Sensationeller Chris Paul führt die Rockets in die Conference Finals

Chris Paul zog zum ersten Mal in seiner Karriere in die Conference Finals ein.
© getty

Die Houston Rockets stehen in den Conference Finals! Durch einen 112:102-Sieg gegen die Utah Jazz gewannen die Texaner die Zweitrundenserie mit 4:1. Mann des Abends war Chris Paul, der das beste Playoff-Spiel seiner Karriere machte. Die Jazz und Donovan Mitchell wurden in der entscheidenden Phase vom Verletzungspech heimgesucht.

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Bei den Jazz fehlte weiterhin Ricky Rubio mit einer Oberschenkel-Verletzung, für ihn startete erneut Royce O'Neal. Die Rockets nahmen auch keine Änderungen vor - es standen also dieselben Starting Fives auf dem Parkett wie zuletzt.

Der Start in die Partie war träge, beide Teams hatten noch keinen Rhythmus und vergaben viele offene Würfe. Nach acht Minuten hatten die Hausherren 0/8 Dreier auf dem Konto, Utah 1/5. Entsprechend niedrig war der Score - Highlights gab es trotzdem in Form von schönen James-Harden-Pässen. Plötzlich konnte er es auch selbst und versenkte den ersten Triple für sein Team, Luc Mbah a Moute tat es ihm gleich: 21:16 nach 12 Minuten.

Im zweiten Viertel lief Alec Burks für die Jazz heiß und erzielte innerhalb weniger Minuten 9 Punkte. Das hielt sein Team im Spiel, während die Rockets mittlerweile die Trefferquote von Downtown verbesserten. Insgesamt liefen die Offensiven an beiden Enden flüssiger, das Ball Movement funktionierte. Dann schlich sich bei den Rockets, die schon mit 9 Punkten geführt hatten, der Schlendrian ein und die Jazz glichen aus. Der starke Chris Paul sorgte aber noch einmal für einen dominanten Run: 54:46 zur Halbzeit.

Chris Paul nicht zu stoppen - Donovan Mitchell verletzt sich

Nach dem Pausentee setzte Harden vier Würfe in Folge an den Ring. Er hatte seinen Flow noch nicht gefunden. Aber es gab ja noch Paul, der mit klugen Drive-and-Kick-Plays offene Würfe für seine Mitspieler kreierte. P.J. Tucker war ein Profiteur und versenkte den einen oder anderen Eckendreier. Auf der anderen Seite taute Donovan Mitchell auf - das wurde auch Zeit. Ein spektakuläres Dreipunktspiel brachte sein Team auf 60:63 heran, kurze Zeit später sorgte Burks sogar per Dreier für die Führung. Mittelpunkt eines 21:6-Runs Utahs war nun aber Mitchell mit mehreren tollen Abschlüssen am Brett sowie einem frechen Dreier: 78:75 für Utah nach drei Vierteln.

Im Schlussabschnitt brauchte Jazz-Coach Snyder eine frühe Auszeit, da Dreier von Paul und Tucker die Rockets wieder in Front brachten. Dann elektrisierte Gerald Green die Masse mit einem krachenden Fastbreak-Dunk - +4 für die Rockets. Die Jazz blieben dran, da sie ihre gut herausgespielten freien Würfe trafen. Dann der Schock: Mitchell prallte beim Dribbling unglücklich mit Harden zusammen und verletzte sich am Bein. Auf dem Weg in den Locker Room musste er gestützt werden - er kam nicht mehr zurück.

Trotzdem schaffte sein Team einen 7:0-Run, der - natürlich - vom sensationell effizienten Paul gekontert wurde. Der Mann war nicht zu stoppen und erzielte 13 Rockets-Punkte in Folge. Sein komplett wilder Dreier mit Brett bei ablaufender Wurfuhr zum 105:96 war der Dagger.

Am Ende hatte er ein Playoff Career-High von 41 Punkten (8/10 3FG) auf dem Konto, hinzu kamen 10 Assists, 7 Rebounds - und kein einziger Turnover! Harden blieb kalt (18 Punkte, 7/22 FG), Tucker unterstützte mit 19 Zählern. Topscorer der Jazz waren Mitchell (24 Punkte, 9 Assists) und Burks (22 Punkte).

Die Rockets stehen somit in den Western Conference Finals, wo sie auf die Golden State Warriors treffen werden (Dienstag, 3 Uhr live auf DAZN).

Die wichtigsten Statistiken

Houston Rockets vs. Utah Jazz 112:102, Serie 4:1 (BOXSCORE)

  • Das erste Viertel war offensiv schwere Kost. Die Rockets nahmen gewohnt viele Dreier, trafen aber wenig (2/11), während die Jazz einfache Punkte am Brett liegen ließen. Der niedrige Score von 21:16 war folgerichtig. Die Rockets hatten obendrein genauso viele Ballverluste wie Assists (5).
  • Im zweiten Viertel (33:30) lief dann alles deutlich geschmeidiger ab - auf beiden Seiten. Bei den Jazz lag das an Burks, der die vollen zwölf Minuten randurfte und ebenso viele Punkte erzielte. Allerdings hatten die Rockets inzwischen ihren Dreier gefunden, sie trafen in dieser Phase 60 Prozent von draußen - CP3 (13 Punkte, 3/3 3FG, 5 Assists) gehörte das Momentum. Am Ende pendelte sich die Dreierquote Houstons bei starken 18/39 (46,2 Prozent) ein, die Jazz trafen 10/28.
  • 2 Punkte und 1/5 Treffer aus dem Feld - das war die Ausbeute Mitchells zur Halbzeit. Im dritten Viertel drehte der Rookie aber auf und suchte mehrfach das Eins-gegen-Eins mit Harden. 22 Punkte (8/11 FG) erzielte er in diesem Abschnitt. Sein restliches Team kam auf 10 Punkte.
  • Über solch ein Viertel konnte ein Mann allerdings nur lachen: CP3! Er krönte seine ohnehin schon famose Leistung mit einem bärenstarken vierten Viertel, in dem er 20 Punkte (4/4 Dreier) und 2 Assists auflegte. Das ist wohl der größte Unterschied zu den Rockets aus dem letzten Jahr, als sie eine Off-Night von Harden (7/22 FG, 1/7 3FG) nicht so "einfach" kompensieren konnten.

Houston Rockets vs. Utah Jazz: Die Reaktionen

Mike D'Antoni (über Chris Paul): "Wenn man sich seine Spiele anguckt, dann sieht man, dass er immer unglaublich ist - nicht nur heute."

Quin Snyder (über die Saison von Donovan Mitchell): "Er genießt es einfach, Basketball zu spielen und es macht Spaß, ihm dabei zuzuschauen. Es ist einfach eine Freude, ihn zu coachen und ihn im Team zu haben."

Der Star des Spiels

Chris Paul. Der Point God machte seinem Namen alle Ehre und legte das wohl beste Playoff-Spiel seiner Karriere hin. Das Manko, es niemals über die zweite Playoff-Runde hinaus geschafft zu haben, stachelte ihn offenbar an. Hochkonzentriert versenkte er einen Wurf nach dem anderen - auch die mit hohem Schwierigkeitsgrad. Darüber hinaus kreierte er mit seinen präzisen Drives und Pässen Würfe für seine Mitspieler. Dass er dabei keinen einzigen Ball verlor, war das Sahnehäubchen auf der Torte - und ein Rekord obendrein. Denn solch eine Statline ohne Ballverlust hat es noch nie gegeben.

Der Flop des Spiels

Jae Crowder. Er stand oft am Ende von guten Passstafetten und nahm die entsprechenden Würfe. Er blieb aber ohne Glück (2/11 FG). Defensiv aber mit dem gewohnten Einsatz.

Coaching Move des Spiels

Wer einen Floor General wie Chris Paul auf dem Court hat, kann sich als Coach entspannt zurücklehnen. Das tat Mike D'Antoni auch - er ließ CP3 schalten und walten und schaffte es offenbar auch, Harden mit einer passiveren Rolle als gewohnt zufrieden zu stellen.

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