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NBA Playoffs: Überragende Defense! Warriors vermöbeln zum Auftakt die Spurs

Kevin Durant und die Golden State Warriors sind pünktlich zu den Playoffs in Bestform.
© getty

Die Golden State Warriors haben sich zum Playoff-Auftakt in überragender Verfassung präsentiert und die San Antonio Spurs mit 113:92 besiegt (BOXSCORE). Coach Steve Kerr veränderte seine Starting Five auf zwei Positionen, was der Schlüssel zu einer erstickenden Defense war. Ein Profiteur: Javale McGee.

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Steve Kerr sorgte für eine Überraschung, indem er Andre Iguodala für Quinn Cook in die Starting Five beorderte. Dazu bekam auf Center JaVale McGee den Vorzug vor Zaza Pachulia.

Das defensivstarke Lineup sorgte mit hoher Intensität dafür, dass die Spurs große Probleme hatten und nach 4 Minuten erst 4 Punkte gesammelt hatten. Anders die Dubs: Sie fanden den Weg ans Brett, wo McGee zu zahlreichen hochprozentigen Abschlüssen kam. Auch defensiv war der Big Man zur Stelle, unter anderem mit einem tollen Block gegen LaMarcus Aldridge. Der Champion setzte sich - auch, weil Kevin Durant im Rhythmus war - früh ab: 28:17 nach 12 Minuten.

Zu Beginn des zweiten Viertels kamen die Spurs etwas besser mit der Aggressivität des Gegners klar und kamen so zu besseren Abschlüssen. Einen Zwischen-Run erstickte Klay Thompson mit einem weiten Dreier aber im Keim. Von Downtown waren die Spurs zu diesem Zeitpunkt aber besser im Spiel und blieben dadurch in Reichweite. Aus einem einstelligen Rückstand wurde aber schnell wieder ein zweistelliger, als bei den Dubs die Starter nach und nach zurückkamen: 57:41 zum Pausentee.

Die zweite Halbzeit startete mit einem 9:2-Run der Gäste, doch das vierte Foul von Dejounte Murray trübte ihre Euphorie. Hinzu kam, dass die Dubs langsam, aber sicher auch von draußen besser trafen und ihre Defense nach einer Kerr-Auszeit wieder das alte Niveau erreichte. Der Vorsprung wuchs dadurch wieder an. Jede Menge Hustle Plays auf beiden Seiten zeigten derweil, dass der Schalter definitiv auf Postseason umgelegt war. Den Eindruck, dass in diesem Spiel noch etwas anbrennen würde, hatte man aber nicht: Mit 86:63 ging es in den Schlussabschnitt.

Klay Thompson und Kevin Durant als Warriors-Topscorer

In diesem gaben sich die Spurs zwar noch längst nicht auf, hatten aber auch nicht genügend Körner, um den Vorsprung der Hausherren noch einmal entscheidend schrumpfen zu lassen. Das lag auch daran, dass Thompson mittlerweile nahezu jeden Wurf versenkte. 6 Minuten vor Schluss war dann Garbage Time.

Thompson war Topscorer des Spiels mit 27 Punkten bei unglaublichen Quoten (11/13 FG, 5/6 3FG), Durant legte 24 Punkte, 8 Rebounds und 7 Assists auf, Draymond Green schnupperte am Triple-Double (12 Punkte, 11 Assists, 8 Rebounds). Topscorer der Spurs waren Rudy Gay (15 Punkte) und Aldridge (14).

Spiel 2 der Serie steigt in der Nacht auf kommenden Dienstag um 4.30 Uhr erneut in Oakland.

Die wichtigsten Statistiken

Golden State Warriors vs. San Antonio Spurs 113:92, Serie: 1-0 (BOXSCORE)

  • Die Warriors-Offense kam etwas stotternd in Fahrt, dafür war die Defense sofort auf hohem Niveau. Die Spurs hatten gegen das viele Switchen der Dubs Probleme und kaum einfache Abschlüsse. Durch das "neue" Lineup der Warriors waren deren Arme im Passweg außerdem enorm lang. Die Folge: Bloß 17 Spurs-Punkte, 31 Prozent aus dem Feld und 5 Ballverluste im ersten Viertel.
  • Den ersten Dreier trafen die Warriors durch Durant erst nach 8 Minuten. Das machte aber nichts, da sie ihren Fokus darauf legten, durch zahlreiche Cuts oder Pick-and-Rolls ans Brett zu kommen. Dort kamen sie dank ihrer körperlichen Überlegenheit zu vielen guten Abschlüssen. Bereits zur Halbzeit führten sie bei den Points in the Paint mit 22:4, am Ende stand es in dieser Kategorie 34:20.
  • Wie, nur 20 Punkte in der Zone durch die Spurs? Ganz genau. Zur Einordnung, um zu begreifen, was die Warriors-Defense geleistet hat: In der Regular Season kamen die Spurs dort im Schnitt zu 44 Punkten!
  • Auch ohne Curry war das Ball Movement Golden States elitär, auch wenn teilweise "nur" zwei fähige Schützen auf dem Feld standen und das Spacing etwas litt. Eine Ausbeute von 32 Assists bei 44 Field Goals dürfte Kerr freuen.

Golden State Warriors vs. San Antonio Spurs: Stimmen zum Spiel

Klay Thompson (Warriors): "Wir sind ein wenig in die Playoffs gehumpelt. Aber wir wissen, wie talentiert wir sind. Und wir wissen, wie gut wir sind. Wir sind ja nicht das erste Mal in einer Postseason und wissen, worauf es ankommt."

Gregg Popovich (Spurs-Coach): "Im ersten Viertel waren wir wie ein Elch, der in die Scheinwerfer eines nahenden Autos starrt."

Der Star des Spiels

Kevin Durant. Da die Warriors die meiste Zeit ohne klassischen Playmaker agierten, übernahm er die Rolle des primären Ballhandlers. Als solcher fand er eine gute Mischung aus eigenen Aktionen und Kreationen für seine Mitspieler. Darüber hinaus war er ein wandelndes Mismatch und in der Defense ein Biest. Ebenfalls bärenstark: Klay Thompson und JaVale McGee.

Der Flop des Spiels

Tony Parker. Der erfahrene Franzose schaffte es nicht, von der Bank das Scoring zu beleben - geschweige denn, es aufrecht zu erhalten. Seine Offensivaktionen waren gegen die physische Verteidigung der Dubs halbherzig, die wenigen freien Würfe setzte er auf den Ring. Die Texaner brauchen mehr von ihm als 2 Punkte (1/8 FG) und 1 Assist.

Coaching Move des Spiels

Die Hereinnahme von Andre Iguodala in die Starting Five zahlte sich von Anfang an aus. Dadurch, dass auch McGee einen sehr guten Job machte, waren die Dubs defensiv auf jeder Position hochkarätig besetzt. Die meisten Pick-and-Rolls switchten sie, ohne dass Mismatches entstanden. Ihr Help-and-Recover war ebenfalls mit nahezu perfektem Timing ausgestattet, zudem streuten sie Double-Teams oder Double-Team-Fakes gegen Aldridge ein, der selten im Rhythmus war. Die wenig zugelassenen Punkte in der Zone waren nur ein Beleg für die unfassbar hohe Qualität der Defense Golden States.

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