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NBA Playoffs: Wahnsinns-Oladipo! Pacers dominieren Cavs und erzwingen Spiel sieben

Von Pascal De Marco
Victor Oladipo verzeichnete in Spiel 6 ein Triple Double.
© getty

Die Indiana Pacers haben dank eines überragenden Victor Oladipo das entscheidende Spiel 7 gegen die Cleveland Cavaliers forciert. Beim 121:87-Erfolg (BOXSCORE) konnten die Hausherren zwischenzeitlich nicht mehr aufhören zu treffen.

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Zum dritten Mal in Folge mussten die Cavs auf Point Guard George Hill aufgrund anhaltender Rückenprobleme verzichten. Dementsprechend erleichtert war man darüber, dass zumindest Jose Calderon in die Starting Lineup zurückkehrte, nachdem der Spanier Spiel 5 verpasste. Aufseiten der Pacers veränderte sich die Starting Five nicht.

Gegen den Sturm, der die Gäste aber im Bankers Life Fieldhouse erwartete, konnte selbstverständlich auch der Spanier wenig ausrichten. Denn was die Pacers in Spiel 6 ablieferten, war ein reines Spektakel, allen voran in Form von Victor Oladipo (28 PKT, 11/19 FG, 10 AST, 13 REB). Der Shooting Guard startete schon brandheiß mit 15 Punkten und 4 Steals im ersten Viertel. Er strahlte eine Energie aus, die die gesamte Mannschaft sowie die Halle mit riss.

Bei den Cavs gab es da nur einen, der wirklich Gegenwehr leisten konnte. Natürlich ist die Rede von LeBron James. Gegen die Physis von James taten sich die Pacers gerade in der Anfangsphase noch schwer. Indiana ließ LeBron nicht wie in Spiel fünf in die Zone und empfang ihn früh. Die Physis, mit der man gegen James vorging, sollte sich in der zweiten Hälfte schließlich bemerkbar machen.

In diese gingen die Cavs bereits mit einem zweistelligen Rückstand, nach dem der Supporting Cast des Königs einmal mehr nur zu enttäuschen wusste. Während Cleveland diesen gerne durch Würfe von jenseits der Dreierlinie aufholen wollte, verpasste man es, defensiv Zugriff zu finden.

Die Pacers drückten aufs Gaspedal und fingen Feuer. Indiana dominierte nun nicht mehr nur an den Brettern, sondern auch was die Würfe von Außen anging. Oladipo, Darren Collison und Bojan Bogdanovic wollten nicht mehr aufhören, ihre Dreier zu versenken. Oladipo, der seine überragende Leistung mit einem Triple Double krönte, düpierte die Cavs auch noch mit dem ein oder anderen Highlight-Dunk.

Das Momentum gehörte ausschließlich den Pacers. Cleveland fand überhaupt keine Antwort und sah sich Eingang des Schlussviertels einem 30-Punkte-Rückstand hinterherlaufen. James setzte sich mit Platzwunde nach einem unglücklichen Zusammenstoß schon früh auf die Bank. Er beendete die Partie mit 22 Punkten 7 Assists und 5 Rebounds.

Spiel 7 findet am Sonntag in Cleveland (live auf DAZN) statt.

Die wichtigsten Statistiken

Indiana Pacers vs. Cleveland Cavaliers 121:87, Serie 3:3 (BOXSCORE)

  • Wie wenig Gefahr die Cavs ausstrahlten, wenn James nicht am Ball war, erkannte man bereits an den Freiwurf-Zahlen. LeBron war tatsächlich der einzige Starter Clevelands, der an die Freiwurflinie gegangen ist. Die Freiwurf-Versuche nahmen erst im Schlussviertel durch die vermehrte Einsatzzeit der Bank zu.
  • Es ist die dritthöchste Playoff-Niederlage für James. Eine höhere Differenz als das 34-Punkte-Defizit in diesem Spiel gab es nur in den Finals 2013 mit den Miami Heat gegen die Spurs (36 Punkte) und in der ersten Runde 2008 gegen die Wizards (36 Punkte).
  • Victor Oladipo traf in Spiel 5 nur 2 seiner 15 Wurfversuche doch hatte er nun eine Antwort parat. Und was für eine! Mit seinen 28 Punkten (11/19 FG), 13 Rebounds und 10 Assists ist er nach Mark Jackson (1998) und Paul George (2013) erst der dritte Pacers-Spieler, der in einem Playoff-Spiel ein Triple-Double schafft.
  • Der Unterschied zwischen einer One-Man-Show und einer Teamleistung zeigten die Pacers aber auch trotz der Leistung von Oladipo. Gleich sieben Spieler scorten zweistellig.
  • Die Transition-Defense der Cavs war die gesamte Saison ein Problem, diesmal nutzten die Pacers es endlich schamlos aus. Unfassbare 35 Punkte markierten die Gastgeber im Fastbreak, während Cleveland nur auf 12 Zähler kam.

Indiana Pacers vs. Cleveland Cavaliers: Die Stimmen zum Spiel

Victor Oladipo (Indiana Pacers): "Ich wollte mir heute nicht selbst im Wege stehen und habe den Ball einfach fliegen lassen. Ich wollte mit Selbstbewusstsein werfen. Meine Teamkollegen haben mich toll in Szene gesetzt. Wir haben hart gearbeitet und dementsprechend fühlt sich der Sieg einfach großartig an. Jetzt freuen wir uns auf Sonntag."

LeBron James (Cleveland Cavaliers): "Wir müssen besser verteidigen. Vor allem die Dreierlinie. Sie haben heute 15/30 von dort getroffen. Wenn man dem Gegner derartige Zahlen erlaubt, dann kann man nicht gewinnen. Außerdem hatten sie gut 30 Punkte nach unseren Turnovern. Jetzt müssen wir das wieder gut machen."

Der Star des Spiels:

Victor Oladipo. Oladipos Wahnsinns-Saison findet immer neuere Höhen. Seine Leader-Qualitäten legte er in Spiel 6 von der ersten Minute an den Tag. Oladipo war hellwach und aggressiv. Mit hohem Tempo bestrafte er die Cavs immer wieder und traf auch von außen hervorragend. Egal was er machte, es hatte einige sofortige Wirkung auf das Publikum. Das Highlight-Reel ist lang. Sehr lang. Nun muss er aber auch auswärts abliefern.

Der Flop des Spiels:

Man hätte hier sicherlich einige Namen nennen können. Doch Kevin Loves Spiel war derart unglücklich, dass die Wahl auf ihn fällt. Der Power Forward konnte den Cavs weder durch Physis, noch durch Shooting oder in der Defense helfen. Zwischenzeitlich verletzte sich Love auch noch am Ellbogen.

Coaching Move des Spiels

Nach der Mega-Performance von James in Game 5 wollte Nate McMillan James unbedingt davon abhalten, in die Zone zu kommen. Die Pacers boten dementsprechend sehr früh Hilfe an und profitierten von der schwachen Shooting-Performance der Cavs. Die Physis, mit der die Pacers außerdem in der Defensive agierten, störte James bemerklich.

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