NBA

Das Ende einer Tragödie?

Von Jan Dafeld
Blake Griffin wurde 2009 von den Los Angeles Clippers gedraftet
© getty

Für Blake Griffin sind die Playoffs gelaufen, bevor sie so richtig angefangen haben. Wegen einer Zehenverletzung wird der Power Forward den Rest der Postseason verpassen und damit zum zweiten Mal in Folge während des wichtigsten Teil der Saison zugucken müssen. Im Sommer kann der fünfmalige All-Star Free Agent werden. Hat er sein letztes Spiel für die Los Angeles Clippers absolviert? SPOX beantwortet die wichtigsten Fragen.

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Wie wirkt sich die Verletzung auf die Jazz-Serie aus?

Auf den ersten Blick erscheint der Ausfall Griffins für die Clippers absolut katastrophal - auch kurzfristig. In den bisherigen Spielen dieser Saison (inklusive Regular Season) war L.A. mit seinem Power Forward auf dem Feld in den direkten Duellen gegen Utah deutlich besser unterwegs als ohne ihn.

In 232 Minuten mit Griffin erzielten die Clippers nicht nur 45 Punkte mehr, mit einem Vorteil von 23 Rebounds entschieden sie in dieser Phase auch das Duell an den Boards deutlich für sich. In 104 Minuten ohne den Mann mit der Nummer 32 auf der Brust sanken diese Zahlen sowohl bei den Punkten (+2) als auch bei den Rebounds (-5) deutlich.

Dass Griffin einen zentralen Bestandteil im Spiel der Clippers einnimmt, ist nicht von der Hand zu weisen, in den beiden ersten Spielen der Jazz-Serie spielte er nicht zufällig mehr als 40 Minuten im Schnitt. Zudem weist der fünfmalige All-Star über die ersten drei Spiele ein Plus-Minus-Rating von immerhin +10 auf.

Trotzdem gibt es - zumindest kurzfristig gesehen - immer noch Hoffnung für Clippers-Fans. Der Grund dafür vor allem: Die Verletzung von Rudy Gobert. Ohne ihren Turm in der Zone setzten die Jazz in der Serie vermehrt auf Small Ball und ließen in allen drei Spielen Lineups mit nur einem klassischen Big Man über einen längeren Zeitraum ran.

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Das gibt den Clippers mehr Handlungsspielraum. Griffins Ausfall muss nicht alleine durch ihren dünnen Frontcourt aufgefangen werden. Luc Richard Mbah a Moute, der in der Serie bisher vor allem als Klette an Gordon Hayward für Aufsehen gesorgt hat, dürfte noch mehr in den Mittelpunkt rücken und über weite Strecken die Rolle des Vierers in der Rotation der Clippers einnehmen.

Umso wichtiger wird gleichzeitig auch eine zeitige Rückkehr von Swingman Austin Rivers. Sollte der 24-Jährige in Spiel vier ins Lineup zurückkehren können, dürfte er sofort in die Starting Five rutschen. Die Rotationen der Clippers würden so nicht komplett durcheinander gewirbelt, sondern über weite Strecken nur deutlich kleiner werden.

All diese Überlegungen werden allerdings mehr oder weniger hinfällig, sobald Rudy Gobert auf das Parkett zurückkehren kann. In dem Moment, in dem die Jazz mit Gobert und Derrick Favors gleich zwei Schlachttürme ins Rennen schicken, werden die Clippers wohl mit zwei klassischen Big Men reagieren müssen. Und dann wird Griffins Ausfall schmerzen - denn weder Marresse Speights noch Brandon Bass oder Brice Johnson können einen gleichwertigen Ersatz darstellen.