NBA

Selbstlos klappt auch in den Playoffs

Von Max Marbeiter
Dennis Schröder (r.) gewann mit den Atlanta Hawks den Playoff-Auftakt gegen Brooklyn
© getty

Die Atlanta Hawks starten mit einem 99:92 gegen die Brooklyn Nets in die Playoffs. Mitunter dominiert die Nummer eins der Eastern Conference dank ihres Teambasketballs, leistet sich allerdings auch einige Schwächphasen. Dennis Schröder spielt stark.

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Bringen die Hawks ihr Spiel auch in den Playoffs durch? Klappt selbstlos auch in den Playoffs? Es klappt. 19 Assists spielten die Hawks, hätten aber durchaus mehr auflegen können, hätten sie sich nicht einige Schwächephasen geleistet. Dennoch dominierten Atlanta mitunter dank seines gewohnten Teambasketballs. Zwischenzeitlich fanden die Nets zwar Mittel, leisteten sich am Ende aber zu viele Turnover (17) und nahmen zu viele unnötige Dreier (5/20 3FG).

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Atlanta überzeugte trotz einiger kritischer Phasen mal wieder als Team, brachte insgesamt fünf Spieler in Double Figures. Darunter auch Dennis Schröder, der aufgrund von Jeff Teagues Foulbelastung viel Spielzeit bekam und diese mit einer starken Leistung bestens zu rechtfertigen wusste (13 Punkte, 5/9 FG, 2 Assists, 4 Turnover). Bei den Nets scorten ebenfalls fünf Spieler zweistellig - am erfolgreichsten Joe Johnson und Brook Lopez (je 17 Punkte).

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Vor dem Tip-Off: Paul Millsap hat sich rechtzeitig zu den Playoffs von seiner Schulterverletzung erholt und steht in der ersten Fünf. Auch Atlantas übrige Starter sind bekannt: Millsap zur Seite stehen Jeff Teague, Kyle Korver, DeMarre Carroll und Al Horford. Für Brooklyn beginnen Deron Williams, Markel Brown, Joe Johnson, Thaddeus Young und Brook Lopez.

5.: Steal Millsap. Fastbreak Hawks. Layup Carroll. Die Hawks beginnen stark und zwingen Lionel Hollins damit zur Auszeit.

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10.: Schröder ist im Spiel und zieht direkt Richtung Zone. Zwar muss er den Umweg über die Freiwurflinie nehmen, versenkt aber dennoch seine ersten beiden Punkte der Playoffs 2015. Horford packt auf der anderen Seite am Perimeter den Block aus - 26:17 Atlanta!

15.: Selbstlos geht auch in den Playoffs. Korver spielt den Pass in die Zone auf den cuttenden Horford. Drin! Atlanta dominiert das Spiel bislang nahezu nach Belieben, die Nets sind ratlos. Vielleicht hilft ja die Auszeit - 39:23 Hawks!

20.: Ein kleiner Run bringt die Nets auf neun heran, also nimmt Coach Budenholzer das Timeout. Die Konsequenz: Teagues Dreier aus der Ecke. Lopez antwortet jedoch am Brett - 46:36 Hawks!

24.: Die Nets haben sich mittlerweile gefangen und halten mit. Andersons Stepback klatscht allerdings vorne auf den Ring, Teagues Runner kurz vor der Halbzeitsirene ebenfalls. Dennoch führen die Hawks nach 24 Minuten mit zehn.

28.: Allerhöchste Zeit! Angeführt von Deron Williams starten die Nets einen 9:0-Run, den Bogdanovic vorläufig beschließt. Mike Budenholzer sieht sich angesichts von nur noch drei Punkten Vorsprung zum Timeout gezwungen.

32.: Die Hawks haben sich gefangen. Schröder hat Spaß. Erst zieht der Playmaker unaufhaltsam zum Korb, trifft den Floater, dann legt er nach Johnsons Punkten den Dreier obendrauf - 70:56 Hawks!

37.: Viel Platz braucht er nicht, dieser Kyle Korver. Nach Schröders Pass bleibt in der Ecke kaum Zeit, den Dreier loszuwerden. Swish! Die Hawks führen mit 13, halten kurz darauf jedoch den Atem an. Horford hat sich offenbar am Finger verletzt und geht erstmal Richtung Kabine.

42.: Ein 7:0-Run bringt die Nets wieder auf sieben Punkte heran. Atlanta geht derzeit einfach zu unachtsam mit Ball um, leistete sich während der letzten sechs Possessions 4 Turnover. Nun kehrt Horford trotz eines ausgekugelten kleinen Fingers zurück und zieht direkt das Foul gegen Lopez. Kurz darauf setzt er den Ball jedoch an die Brettkante.

48.: Erneut schmilzt Atlantas Vorsprung zusammen, doch Teague erhöht per Runner auf sechs. Wenig später legt der Point Guard zwei erfolgreiche Freiwürfe obendrauf. Trotz eines wilden Dreiers von Williams kommen die Nets nicht mehr entscheidend heran. Atlanta gewinnt 99:92

Atlanta Hawks vs. Brooklyn Nets: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Kyle Korver brauchte kaum Anlaufzeit. Direkt der erste Dreier saß. Auch ansonsten setzte Korver seine starke Shooting Performance aus der Regular Season fort. Mehr noch. Wann immer die Hawks in Schwierigkeiten waren, lieferte der Shooter wichtige Punkte von draußen. Gern auch per Pull-up-Dreier. Mit 21 Punkten war Korver (5/11 3FG) schlussendlich Topscorer der Partie und sicherte sich zudem 7 Rebounds.

Der Flop des Spiels: Bojan Bogdanovic. Erstes Playoff-Spiel, hin oder her, der Kroate wirkte defensiv überfordert und fand vorne sein Glück einfach nicht (2/8 FG, 2 Turnover). Kein Faktor.

Das fiel auf:

  • Auch in den Playoffs bleiben die Hawks ihrem Rezept treu. Ballmovement. Teambasketball. Gute Würfe. Durch beständige Penetration zum Korb erspielte sich Atlanta immer wieder offene Abschlüsse und bewegte den Ball mit gewohnter Sicherheit. Die Nets fanden zu Beginn kein Mittel - auch nicht gegen Dennis Schröders Dynamik.
  • Zumal die Nets offensiv anfangs arg einfallslos daherkamen. Wo Atlanta als Team dominierte, regierte in Brooklyn Statik. Keine Penetration. Kein Ballmovement. Keine Assists. Im gesamten ersten Viertel brachten die Nets nicht eine einzige Vorlage zustande.
  • Dazu verteidigten die Hawks sehr geschickt, hatten immer wieder ihre Hände in Passwegen oder direkt am Ball. Unter Druck leisteten sich die Nets in der ersten Hälfte zu viele Turnover und ließen die Hawks so immer wieder ins Laufen kommen.
  • Erst als die Nets ihrerseits häufiger den Zug zum Korb suchten, wurde es ein Basketballspiel. Brooklyns Quoten stiegen - auch weil man nun vermehrt den Abschluss in Brettnähe suchte und Brook Lopez besser ins Spiel einband. Zudem verteidigte Brooklyn im Laufe des zweiten Viertel das Pick'n'Roll besser, was Atlantas Offense wiederum zusetzte. Die Hawks ließen sich beeindrucken und verloren ihren Rhythmus.
  • Nach mehrminütiger Schwächephase besannen sich die Hawks allerdings ihrer Stärken. Hinten kontrollierten sie die Bretter besser, vorne suchten sie geduldiger den offenen Wurf, fanden DeMarre Carroll und Kyle Korver an der Dreierlinie. Sie spielten wieder den Basketball, der ihnen zu Beginn einen 16-Punkte-Vorsprung eingebracht hatte. Dennis Schröder überzeugte dazu, als er Jeff Teague nach dessen viertem Foul zwischenzeitlich ersetzen durfte. Im vierten Viertel kehrten die Probleme zwischenzeitlich jedoch zurück.

Der Spielplan im Überblick