NBA

MVP-Duell geht an LeBron

Von Max Marbeiter
LeBron James (r.) sicherte sich mit den Cavaliers den sechsten Sieg in Folge
© getty

Die Cleveland Cavaliers entscheiden das Duell gegen die Oklahoma City Thunder mit 108:98 (BOXSCORE) für sich und gewinnen damit ihr sechstes Spiel in Serie. LeBron James und Kevin Durant bewegen sich dabei auf hohem Niveau, am Ende ist der vierfache MVP aber das entscheidende, wenn auch kleine, Stück besser als der amtierende.

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Das Duell der beiden MVPs der letzten Jahre stand an. Entsprechend hoch waren die Erwartungen - und sie wurden nicht enttäuscht. Zwar suchte Kevin Durant zu Beginn ein wenig nach seinem Wurf, traf zunächst wenig, doch KD fing sich und näherte sich zusehends jenem Niveau an, das LeBron James bereits mit dem Tipoff aufs Parkett gebracht hatte.

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Der vierfache MVP startete unglaublich fokussiert, attackierte unablässig den Korb und hatte so bereits zur Halbzeit die 20-Punkte-Marke geknackt. Während LeBron im weiteren Verlauf ein wenig abkühlte, hatte Durant seinen Rhythmus gefunden und trat zudem immer wieder als Playmaker in Erscheinung (9 Assists). Doch selbstverständlich standen nicht nur die beiden Superstars auf dem Parkett.

Unter anderem Russell Westbrook, Serge Ibaka, Kevin Love und Kyrie Irving sorgten dafür, dass das Spiel lange ausgeglichen, größtenteils offen blieb. Wann immer es schien, als könne Cleveland ein wenig davonziehen, antwortete OKC. Bis ins vierte Viertel hinein jedenfalls. Angeführt von LeBron startete Cleveland dort den letzten, entscheidenden Run zum Sieg. Mit 34 Punkten war James dann auch Topscorer der Partie. Durant beschloss die Partie mit 32 Zählern. Russell Westbrook schrammte zwar nur knapp an einem Triple-Double vorbei (22 Punkte, 11 Assists, 9 Rebounds), hatte allerdings erhebliche Probleme mit seinem Wurf (7/26 FG).

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Die Cavs beginnen mit Kyrie Irving, J.R. Smith, LeBron James, Kevin Love und Timofey Mozgov. Bei OKC starten Russell Westbrook, Andre Roberson, Kevin Durant, Serge Ibaka und Kendrick Perkins. Steven Adams fehlt wegen Migräne.

4.: Noch läuft nicht viel nach dem Geschmack der Thunder. Erst blockt Mozgov Westbrook, dann vergibt Durant OKCs siebten Wurf in Serie. Nach einem weiteren Miss gleicht der amtierende MVP aus der Ecke dennoch aus - 3:3!

10.: Die Thunder haben ihren Rhythmus gefunden. Die Cavs? Naja! Irvings Layup tänzelt auf dem Ring, um sich dann doch gegen den Weg durch die Reuse zu entscheiden. Morrow trifft auf der anderen Seite nichts als Nylon. Von Downtown, versteht sich. OKC führt mit 7, David Blatt nimmt die Auszeit.

15.: Schön aufgezogener Spielzug! LeBron zieht Richtung Zone und spielt dann den Kickout-Pass in die Ecke auf Shumpert, der den Dreier verwandelt. Kurz darauf schließt James nach dem Drive selbst ab und lässt sich auch von Ibakas Foul nicht stoppen. And One! Schon führen die Cavs 30:28.

19.: Es geht hin und her. Aus dem Timeout heraus trifft Waiters erst den Dreier, dann legt Durant den Runner obendrauf. Kurzzeitig ist das Spiel ausgeglichen, doch Love antwortet per Jumphook - 38:36 Cavs!

24.: Das Spielchen funktioniert einfach! Diesmal posted LeBron gegen Westbrook auf. Es folgt ein Kickout-Pass auf den völlig freien Smith, dessen Dreier sitzt. Durant antwortet per Monsterdunk - 55:49 Cavs!

28.: Kommt Westbrook nun langsam im Spiel an? Nach schönem Fake gegen Irving sitzt der Pull-up Jumper. Russ legt noch einen Steal inklusive Assist auf Durant nach - 62:60 Cleveland!

36.: Die Zeit läuft ab, doch eine Chance bleibt. Also beschließt Irving das dritte Viertel per Pull-up Jumper.

39.: Kurz durchgeschnauft - und schon läuft's wieder. LeBron steigt gegen Waiters von ganz weit draußen hoch und bringt die Cavs mit 11 in Führung.

45.: Langsam ziehen die Cavs davon. James' Fadeaway über Westbrook sitzt. Kurz darauf bedient LeBron Love für den völlig offenen Corner-Three - 100:88 Cleveland!

Cavaliers vs. Thunder: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: LeBron James machte relativ schnell deutlich, dass er bereit war, die Herausforderung anzunehmen. Der vierfache MVP attackierte von Beginn an und trug Cleveland durch die erste Hälfte. Als OKC im Schlussviertel wieder ein wenig heranzukommen drohte, drehte LeBron abermals auf, traf einige wichtige Würfe und entschied so auch das MVP-Duell gegen Kevin Durant für sich (34 Punkte, 7 Rebounds, 5 Assists, 2 Blocks).

Der Flop des Spiels: Natürlich hatte Dion Waiters bei seiner Rückkehr nach Cleveland einiges zu beweisen. Nur wirkte der Ex-Cav zu Beginn eben eher übermotiviert als fokussiert, nahm schlechte Würfe und traf in der Folge selbst die offenen nicht mehr (5/15 FG). So hilft Waiters den Thunder eher weniger weiter.

Das fiel auf:

  • Mal wieder kam die Thunder-Offense nicht wirklich dynamisch daher. Viel Isolation, viel Abhängigkeit von Einzelaktionen, dafür wenig Bewegung abseits des Balles und ausbaufähiges Ballmovement. Läuft es, macht all das wenig aus. Will der Wurf nicht fallen, macht es sich jedoch negativer bemerkbar. So gesehen im zweiten Viertel, als die Cavs einen kleinen Run starteten. In der zweiten Hälfte trat OKC allerdings variabler auf, erspielte sich dank einiger Extrapässe mehr offene Würfe.
  • Serge Ibaka hat offenbar seine Liebe zum Dreier entdeckt. Immer wieder war OKCs Big Man Perimeter zu finden, von wo aus er in schöner Regelmäßigkeit abdrückte. So fehlte Ibaka mitunter allerdings beim Offensiv-Rebound - abgesehen davon, dass die Quoten auch nicht wirklich berauschend waren.
  • LeBron hat seinen Attack-Mode wiedergefunden. James nutzte gefühlt jede Gelegenheit, um mit Nachdruck Richtung Korb zu ziehen - und die Cavs profitieren. Einerseits natürlich durch LeBrons Punkte in Ringnähe, andererseits eröffneten die Drives Räume für Clevelands Shooter. Speziell Smith und Shumpert fanden sich immer wieder allein am Perimeter wieder und mussten den Kickout-Pass nur noch veredeln.
  • J.R. Smith tut Clevelands Spiel tatsächlich gut. Im Vergleich zu Dion Waiters ist der Ex-Knick einfach der bessere Spot-up Shooter und scheint sich mit dieser Rolle bei den Cavs auch zufrieden zu geben. Smith begnügte sich größtenteils mit offenen Dreiern und traf zunächst auch relativ sicher. Den einen oder anderen wilden Wurf konnte sich J.R. allerdings selbstverändlich nicht verkneifen - speziell ab dem dritten Viertel.
  • Langezeit suchte Kevin Love mal wieder nach seinem Platz in Clevelands Offense. Lediglich 4 Würfe hatte der Power Forward in der ersten Hälfte genommen. Ab dem dritten Viertel postierte sich Love effektiver rund um den Perimeter und sicherte sich einige offene Dreier, die er dann auch traf. Damit fügte sich der Vierer auch effektiv in Clevelands Offense ein 19 Punkte, 5/7 3FG). Dazu arbeitete Love gewohnt engagiert am Brett, hatte sich bereits im ersten Viertel 9 Rebounds gesichert und beschloss das Spiel mit 13.
  • David Blatt sah zunächst davon ab, LeBron dem direkten Duell gegen Durant auszuliefern. James widmete sich defensiv zu Beginn Roberson und sah auch im Anschluss meist von der Verteidigung KDs ab.

Der Spielplan im Überblick

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