NBA

Curry-Gala im Golden State! Denver vor dem Aus

Von Marc-Oliver Robbers
Stephen Curry erzielte allein im dritten Viertel 22 Punkte gegen die Nuggets
© Getty

Die Golden State Warriors haben einen großen Schritt Richtung zweite Playoff-Runde gemacht und auch Spiel 4 gegen die Denver Nuggets mit 115:101 (BOXSCORE) für sich entschieden. Die Kalifornier führen nun in der Serie mit 3:1. Spiel 5 findet in Denver statt. Stephen Curry ließ sich von seiner Knöchelverletzung nicht behindern und war einmal mehr der überragende Akteur auf dem Parkett.

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Es könnte die erste große Überraschung der diesjährigen Playoffs werden. Die Warriors schnuppern nach dem dritten Sieg in Folge gegen Denver an der nächsten Playoff-Runde. Die Nuggets haben dagegen erstmals seit Februar 2010 wieder drei Spiele am Stück verloren und stehen bereits mit dem Rücken zur Wand.

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Gegen die Dominanz von Curry hatte das Team aus Mile High City kein Mittel. Der Guard erzielte allein im dritten Viertel 22 Punkte und brachte damit sein Team endgültig auf die Siegerstraße. Curry beendete die Partie mit 31 Zählern und ließ sich dabei auch nicht vom dick bandagierten Knöchel oder einer im Spiel erlittenen Augenverletzung behindern. Neben dem Star der Warriors punkteten fünf weitere Teamkollegen zweistellig. Jarrett Jack erzielte 22 Punkte (8/9 aus dem Feld), Carl Landry kam auf 17 Zähler.

Bei den Nuggets war Ty Lawson auf dem besten Weg, die Partie zu drehen, aber sein 15-Punkte-Run wurde von der unglaublichen Performance von Curry gestoppt. Lawson war mit 26 Punkten bester Werfer seines Teams. Andre Iguodala kam auf 19 Zähler, leistete sich aber auch 7 Ballverluste.

Die Reaktionen:

Stephen Curry (Warriors): "Ich weiß nicht, was passiert ist. Irgendwas hat mich aufgeweckt."

George Karl (Coach Nuggets) über die Wurfstärke der Warriors: "Die nächsten 48 Stunden werden schwierig sein. Sie haben eine Magie entwickelt und wir müssen einen Weg finden, sie zu vertreiben."

...über Stephen Curry: "Er hat einen unglaublichen Rhythmus."

Andrew Bogut (Warriors) über Curry: "Sobald er den Ball in der gegnerischen Hälfte bekommt, ist er in Reichweite."

...über seine eigene Leistung: "Ich habe mich einfach gesammelt und mein Knöchel hat gehalten."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Es ist wieder Small Ball angesagt. Beide Trainer vertrauen weiter auf eine extrem kleine Aufstellung. Bei den Warriors beginnen Curry, Jack, Thompson, Barnes und Bogut. Denver hat vier Guards auf dem Feld: Lawson, Iguodala, Fournier, Chandler sowie Faried.

6.: Was für ein Pass! Curry dribbelt am Perimeter entlang, wechselt die Hand und spielt einen scharfen Pass auf Bogut, der per Korbleger abschließt. 10:9 für die Warriors. Schon 6 Punkte für den mit Abstand größten Mann auf dem Parkett.

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9.: Iguodala nimmt Jack den Ball ab, läuft den Fastbreak und schließt per Dunk ab. 16:18 aus Sicht der Nuggets.

15.: Mit allem was er hat! Bogut zieht in die Zone, räumt erst einmal Koufos aus dem Weg und hämmert den Ball dann einhändig durch den Ring! 33:26 für Golden State.

17.: Erst nagelt Miller den Dreier aus der Ecke rein und dann macht Brewer es ihm nach. Aber Curry und Bogut bringen das Oracle Center gleich wieder zum Kochen. Alley-oop! 38:35 für die Warriors.

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24.: Was ist denn hier los? Die Nuggets leisten sich einen Turnover nach dem anderen. Golden State startet einen 11:0-Lauf und zieht davon. 56:44!

26.: Jetzt drehen die Nuggets den Spieß um! Lawson mit 7 Punkten in Serie für Denver. Nur noch 51:59 aus Sicht der Nuggets.

34.: Dieser Curry ist einfach unfassbar! Von Lawson gekitzelt, spielt er ganz groß auf! Dreier, Korbleger mit Foul, Steal und noch ein wilder Dreier! 88:71 für die Warriors!

40.: Autsch! Curry bekommt beim Rebound den Finger von Brewer ins Auge und muss erst einmal auf der Bank behandelt werden. Aber das ist kein Problem für Golden State, hier brennt nichts mehr an.

Golden State Warriors vs. Denver Nuggets: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Stephen Curry. Einfach nur unglaublich! Der Guard der Warriors legte ein unfassbares drittes Viertel aufs Parkett und ebnete Golden State so den Sieg. Mit 22 Punkten in 6 Minuten stoppte er Denvers Aufholjagd und kühlte auch Gegenüber Lawson wieder ab. Dabei gab er zur Pause noch an, dass sein angeschlagener Knöchel schmerzen würde. So schlimm kann es dann doch nicht gewesen sein. Curry traf 10 seiner 16 Würfe (6/10 Dreier), verteilte 7 Assists und holte sich 4 Steals. Mit 31 Punkten war er Topscorer der Partie.

Der Flop des Spiels: Andre Iguodala. 7. Eine Zahl sagt alles über die Leistung des Olympiasiegers. So viele Turnover leistete sich der Guard der Nuggets und steht damit stellvertretend für die unglaubliche Anzahl an Ballverlusten, die sich Denver leistete. Iguodala war nur im ersten Viertel drin im Spiel und tauchte dann bis zur Garbage Time völlig ab. Sein Plus/Minus-Rating war mit -22 verheerend und auch defensiv konnte er sein Spiel nicht durchbringen. Am Ende standen 19 Punkte und 8 Rebounds auf seinem Konto, aber eben auch 7 Ballverluste.

Analyse: Die Small-Ball-Festspiele in der Serie gingen weiter. Beide Coaches vertrauten anfangs erneut extrem kleinen Formationen. Eine Konstellation, wie gemalt für Bogut. Der Center der Warriors war oftmals der einzige 7-Footer auf dem Parkett und wollte das dementsprechend auch nutzen.

Golden State suchte anfangs immer wieder das Matchup Bogut gegen Faried - mit Erfolg! Gegen die Masse des Australiers hatte der Forward der Nuggets wenig entgegenzusetzen. Bogut machte allein 8 Punkte im ersten Viertel, leistete sich aber auch 2 Fouls. Aber das war kein Problem, denn das Spielchen funktionierte auch mit Landry gegen Faried. Der Power Forward der Warriors nutzte seine körperliche Überlegenheit ebenfalls geschickt aus und stellte so die Nuggets weiter vor Probleme.

Es war nicht so, dass Faried völlig unterging. Der Sophomore ackerte wie gewohnt und sicherte sich allein im ersten Viertel 5 Rebounds (insgesamt 12), aber man sah, dass er schon einfachere Matchups hatte. Coach Karl reagierte und brachte mit McGee und Koufos mehr Präsenz unter den eigenen Korb. Die Stars im Backcourt hielten sich dagegen im ersten Durchgang zurück. Curry beschränkte sich fast ausschließlich, aber erfolgreich, auf den Spielaufbau und nahm nur drei Würfe. Lawson versuchte immer wieder, das Spiel schnell zu machen, hatte aber Probleme mit dem Abschluss.

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Doch das größte Problem der Nuggets waren die Ballverluste. Unglaubliche 9 Turnover leistete sich Denver allein im zweiten Abschnitt, davon gleich 6 in den letzten drei Minuten der ersten Hälfte. Die Warriors verteidigten zwar gut, aber wirklich erzwungen waren die Ballverluste nicht. Golden State machte 11 Punkte in Serie und zog davon. Am Ende waren es 23 Turnover, aus denen die Warriors 33 Punkte erzielten. Die Trefferquote schnellte durch die vielen einfachen Punkte nach oben. Golden State traf 55,7 Prozent seiner Würfe aus dem Feld, auch die Dreier-Quote (11/26) konnte sich sehen lassen.

Denver kam aber wie ausgewechselt aus der Kabine. Plötzlich fiel der Wurf, die Warriors leisteten sich unerklärliche Turnover und Lawson lief unfassbar heiß. 15 Punkte erzielte der Point Guard allein im dritten Viertel. Zudem hielten sie auch untern den Brettern dagegen.

Jackson nahm die Auszeit und brachte sein Team so zurück in die Spur. Denn jetzt war Curry-Time! Der Superstar musste scheinbar nur ein bisschen gekitzelt werden. Mit 22 Punkten in 6 Minuten (!!!) holte er nicht nur das Momentum zurück, vielmehr baute er die Führung auf vorentscheidende 19 Zähler aus. Als Denver drauf und dran war, das Spiel zu drehen, bewies Curry, dass er zu den ganz Großen seiner Zunft gehört.

Die Nuggets wehrten sich zwar am Anfang des Schlussviertels noch einmal, aber die Warriors spielten die Partie konzentriert zu Ende. Golden State reist nun mit einer 3-1-Führung nach Denver und ist nur noch einen Sieg von der ersten Überraschung der diesjährigen Playoffs entfernt. Nur 8 Teams in der NBA-Geschichte gaben so eine Führung noch aus der Hand.

Am Ende kam bei den Nuggets dann auch noch der Frust durch. Randolph kassierte nach einem Rempler an Jefferson ein technisches Foul, Miller kommentierte die Entscheidung der Refs und bekam ebenfalls ein technisches.

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