NBA

Blatche: Die Hoffnung einer gesamten Franchise

SID
Andray Blatche wurde bereits 2005 gedraftet. Von Washington auf Platz 49
© Getty

Die Washington Wizards befinden sich in einer NBA-Depression. Doch es gibt Hoffnung: Kindskopf Andray Blatche entwickelt sich zum All-Star-Kandidaten. Die Denver Nuggets legen ein Monster-Viertel hin und George Hill gibt bei den San Antonio Spurs den Mini-Popovich.

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Washington Wizards (21-43) - Orlando Magic (47-20) 95:109

Eine Saison zum Vergessen? Wenn der wichtigste Spieler wegen Waffenbesitzes womöglich in den Knast muss und mit Caron Butler, Antawn Jamison sowie Brendan Haywood der zweit-, dritt- und viertbeste Spieler getradet wird, kann die Antwort nur heißen: ja.

Und doch gibt es bei den Wizards einen Hoffnungsschimmer - der auf den Namen Andray Blatche hört. Dass er talentiert ist, wusste jeder. Dass er aber kindisch und zu Dummheiten neigt, leider auch. Er ließ lange die nötige Reife als Mensch und Basketballer vermissen - aber in diesem Jahr scheint ein Lernprozess eingesetzt zu haben.

Gegen Orlando war der Power Forward mit 32 Punkten und einer starken Wurfquote (14 von 23) erneut der herausragende Wizard. Der 23-Jährige profitiert wie kein Zweiter vom Neuaufbau, alleine in diesem Monat hat er einen Schnitt von 22,4 Punkten, 8,0 Rebounds und 1,4 Steals. Zahlen, mit denen man irgendwann zum All-Star-Game eingeladen wird.

Fast schon obligatorisch verlor Washington zwar gegen Orlando (Dwight Howard: 28 Punkte, 15 Rebounds) deutlich, aber immerhin können die Wizards trotz der 7. Pleite in Folge mit Zuversicht in die Zukunft blicken. Dank Andray Blatche.

Memphis Grizzlies (35-32) - Denver Nuggets (45-21) 108:125

Die Vorzeichen waren nicht gut. Nicht nur, dass Denver derzeit auf seinen an Krebs erkrankten Headcoach George Karl verzichten muss, die Nuggtets erwischten in Memphis auch noch einen denkbar ungünstigen Start.

Die Grizzlies trafen anfangs nach Belieben (erstes Viertel: 65 Prozent) und lagen nach 12 Minuten mit 33:24 in Front. Nur: Memphis machte zu wenig aus der Überlegenheit, so dass sie sich nie endgültig absetzen konnten.

Und dann kam das letzte Viertel - und damit auch der Nuggets-Ansturm. Mit 40:23 überrollte Denver die Gastgeber, weswegen Matchwinner J.R. Smith auch sagte: "Es war unglaublich. Es war unser bestes letztes Viertel der Saison."

Smith hatte daran einen großen Anteil, traf insgesamt 11 von 16 Würfen (7 von 10 Dreier) und erzielte 30 Punkte. Dank Dallas' Klatsche gegen New York ist Denver wieder Zweiten im Westen.

Die beiden Stars Carmelo Anthony (24) und Chauncey Billups (22) folgten, doch die wahren Helden waren die Bankspieler. So wie Smith, Anthony Carter (6 Punkte, 7 Assists) oder Chris Andersen (5 Blocks, 5 Rebounds).

Da half Memphis auch die gute Vorstellung des Trios O.J. Mayo (25 Punkte), Zach Randolph (22) und Marc Gasol (17) am Ende nicht weiter.

San Antonio Spurs (39-25) - Los Angeles Clippers (25-42) 118:88

Es ist die älteste Story in der NBA: Ein Star verletzt sich - und sein Backup nutzt die Chance und spielt sich in den Vordergrund. So zu sehen bei den Spurs. Seit Tony Parker ausfällt, explodiert dessen Vertreter George Hill.

Eigentlich ein Shooting Guard im Körper eines Point Guards, stellte er beim 14. Erfolg hintereinander gegen die Clippers mit 11 Assists eine neue Karriere-Bestmarke auf. Zudem lieferte er 14 Punkte.

Coach Gregg Popovich war sogar so begeistert, dass er Hill in einer Auszeit im dritten Viertel die Taktiktafel in die Hand drückt, damit sein Aufbau den nächsten Spielzug ansagt. "Manchmal muss man den Spielern das Coaching überlassen", so Popovich.

Dank der Überlegenheit nahmen sich Tim Duncan (8 Punkte in 13 Minuten) und Manu Ginobili (14 Punkte in 18 Minuten) viele Verschnaufpausen. Beste Scorer waren bei den Spurs Matt Bonner (21) sowie Baron Davis (22) auf Seiten der Clippers.

Atlanta Hawks (42-23) - Detroit Pistons (23-43) 112:99

Stark angefangen, etwas nachgelassen, dann noch mal aufgedreht: So oder so ähnlich war Atlantas Drehbuch gegen Detroit. Joe Johnson (26 Punkte) und vor allem Josh Smith stachen heraus.

Smith, eigentlich ein Rebound-Experte, erzielte ein Double-Double mit 18 Zählern und 11 Assists (Karriererekord).

"Ich habe nie gedacht, dass ich ohne Rebounds je ein Double-Double erreichen kann", sagte Smith. Bei Detroit wusste Jason Maxiell (19 Punkte, 12 Rebounds) zu gefallen.

Houston Rockets (33-31) - New Jersey Nets (7-59) 116:108

Das nennt man wohl ein Monster-Spiel. Luis Scolas Statline: 44 Punkte, 20 von 25 Würfe, 12 Rebounds, 2 Steals. "Ich bin genauso überrascht wie jeder andere", sagte Houstons Argentinier.

Angesichts einer solchen Ausbeute blieben selbst New Jerseys Besten nur die Rolle der Statisten: Courtney Lee machte 24 Zähler (10 von 14), Brook Lopez liefete ein Double-Double (22 Punkte, 10 Rebounds).

Weiteres Spiel aus der Nacht:

Golden State Warriors (18-47) - Toronto Raptors (32-32) 124:112

Topscorer: Stephen Curry (35), Monta Ellis (31) - Chris Bosh, Jose Calderon (beide 24)

Toprebounder: Anthony Tolliver (11), Chris Hunter (8) - Chris Bosh (11), Amir Johnson, Hedo Turkoglu (beide 6)

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