Defense-Schlacht im Spiel des Jahrhunderts

SID
Die LSU Tigers gewannen das Top-Spiel der NCAA gegen Alabama vor über 100.000 Zuschauern
© Getty

Das College-Football-Spiel des Jahrhunderts ist vorüber - und es war eine Abwehrschlacht. Die Nummer eins der NCAA LSU besiegte die Nummer zwei aus Alabama mit 9:6.
 

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Was war das für ein Hype in den USA! Besser als der Super Bowl sollte es werden, das Aufeinandertreffen der beiden besten College-Teams des Landes. Die Nummer eins LSU aus Louisiana gegen die Crimson Tide aus Alabama, die Nummer zwei.

101.821 Fans kamen ins Stadion der Crimson Tide, um das erst 23. Aufeinandertreffen der beiden Top-Teams in einem Regular-Season-Spiel der NCAA-Geschichte mitzuerleben.

"Defense gewinnt Spiele"

Was sie sahen, war eine Schlacht zweier überragender Abwehrreihen, die keinen einzigen Touchdown zuließen. So wurde der Clash der Besten durch fünf Field Goals entschieden. Beide Teams schafften jeweils zwei zum 6:6 nach regulärer Spielzeit, in der Overtime entschied der dritte Treffer von LSU-Kicker Drew Alleman die Partie. 9:6-Sieg für die Gäste aus Louisiana, da wurde es still im Stadion in Alabama. Nur ein paar vereinzelte Tigers-Fans stimmten "LSU! LSU!"-Sprechchöre an.

"Defense gewinnt Spiele. Das ist alles, was ich zu dem Spiel sagen kann", kommentierte LSU-Cornerback Morris Claiborne den Sieg, der sein Team in die Favoritenrolle für einen Platz im Championship-Game bringt.

Alabama vergibt vier Field-Goal-Versuche

Sein Kicker Alleman hielt im Gegensatz zu seinen Gegenübern aus Alabama dem Druck des Mega-Spiels stand und traf alle seine Field Goals. Alabama verbuchte vier verpasste Field-Goal-Versuche.

"Bevor ich letzte Nacht ins Bett gegangen bin, habe ich mich auf diese Situation vorbereitet", erzählte Alleman über sein entscheidendes 25-Yard-Field-Goal in der Overtime. "Davon träumt jeder Kicker und ich durfte es jetzt erleben."

Die Gefühlslage bei den Geschlagenen war genau umgekehrt. "Das ist eine bittere Pille", sagte Alabama-Receiver Marquis Maze und kritisierte seine eigene Offense. "Wenn jeder in der Red Zone seinen Job gemacht hätte, dann wäre das Spiel nicht einmal eng geworden. Die Defense war nämlich außergewöhnlich."

Nur einmal weniger Punkte in einem Top-Duell

Beide Verteidigungen waren derart außergewöhnlich, dass es nur einmal in der Geschichte der NCAA ein Spiel zwischen einer Nummer eins und einer Nummer zwei mit weniger Punkten gab. 1946 trennten sich die Army und Notre Dame 0:0.

In die heutige NCAA-Zeit passt ein Ergebnis wie dieses 9:6 eigentlich überhaupt nicht, denn oft genug hagelt es Punkte. Als Beleg reicht ein Blick auf die übrigen Ergebnisse am Samstag.

Da schlug zum Beispiel die Nummer drei Oklahoma State Kansas State mit 52:45, Georgia New Mexico State mit 63:16 oder Wisconsin Purdue mit 62:17. Insgesamt gab es in den 16 übrigen Spielen 1039 Punkte, das macht im Schnitt 65 pro Spiel.

Dagegen sehen 15 im kolportierten Spiel des Jahrhunderts relativ mager aus. Wiederholung im Championship-Game? Nicht ausgeschlossen, aber nach der Vorstellung vom Samstag unter Experten und Fans nicht unumstritten.

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