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"Ein großer Haufen Sch..."

Von SPOX
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© Getty

München - Brett Favre ist bereit, das nächste Kapitel in seiner Comeback-Saga aufzuschlagen. Angeblich will der im März zurückgetretene Quarterback der Green Bay Packers jetzt offiziell bei NFL-Comissioner Roger Goodell um seine Wiederaufnahme in den Kader seines bisherigen Teams bitten. Das würde die Packers erneut unter Zugzwang setzen.

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"Er wird den notwendigen Brief schreiben", wird ein Bekannter des 38-Jährigen in der "Green Bay Press Gazette" zitiert. "Was danach kommt, werden wir sehen."

Wann genau Favre die nach seiner Platzierung auf der reserve/retired-Liste nötig gewordenen Schritte zu seiner Reaktivierung einleiten wird, ist nicht bekannt. Doch es wird vermutet, dass es bereits in den kommenden Tagen soweit sein wird, damit Favre noch vor dem Start des Packers Training Camps am 28. Juli an ein anderes Team abgegeben werden kann.

Lässt Favre den Bluff auffliegen

Denn dass der zukünftige "Hall of Fame"-Quarterback noch einmal für das Team aus Wisconsin auflaufen wird, scheint mehr und mehr unwahrscheinlich. In einem Interview in der "On the Record with Greta Van Susteren"-Show auf dem US-Sender "FOX" hatte er sich erneut über das Verhalten der Klub-Führung beschwert.

Er werde ganz bestimmt nicht als zweiter Mann hinter der aktuellen Nummer eins Aaron Rodgers nach Green Bay zurückkehren, sagte Favre. Auch die Möglichkeit eines offenen Wettkampfes zwischen ihm und seinem Nachfolger schloss er aus.

"Viele raten mir dazu, einfach zum Training zu gehen. Allein um den Bluff des Vereins auffliegen zu lassen", sagte Favre. "Aber ich will es nicht noch schlimmer machen, als es ohnehin schon ist. Ich war schon immer ein Packer und werde auch immer einer sein. Und ich komme bestimmt nicht zurück, nur um es jemandem dort heimzuzahlen."

Schlechtes Gewissen?

Auch an seinem Konkurrenten um den Posten als Starting-Quarterback will Favre seine Enttäuschung über das verlorene Vertrauen zur Klubspitze nicht auslassen. "Ich fühle mich wegen Aaron schon ein wenig schlecht", erklärt Favre. "Diese Sache hat absolut nichts mit ihm zu tun. Und ich bin mir sicher, dass er einen guten Job machen wird."

Das sehen auch Trainer Mike McCarthy und General Manager Ted Thompson so und halten daher am 24-Jährigen als Nummer eins fest. "Sie sagen, sie wollen mein Erbe beschützen. Aber wie soll das funktionieren, wenn ich nur Ersatzspieler bin?", fragt Favre. "Das ist doch alles nur ein großer Haufen Sch...".

Baltimore will Favre nicht

Die Zeichen stehen also endgültig auf Trennung. Und nachdem Green Bay zuletzt eine Freigabe von Favre verweigert hatte, deutet alles auf einen Trade hin.

Ein möglicher Kandidat scheint dabei allerdings aus dem Rennen: Die Baltimore Ravens. Eine teaminterne Quelle sagte der "Baltimore Sun", Favre passe nicht ins Konzept des Klubs. Viel mehr wollten die Ravens einen offenen Wettkampf zwischen den Quarterback-Kandidaten Troy Smith, Kyle Boller und Joe Flacco garantieren.

Favre selbst bleibt unterdessen dabei: Er will in der kommenden Saison unbedingt spielen. "Wenn ich spiele, dann mit 100 Prozent Einsatz", so Favre. Doch auch er musste eingestehen: "Ob ich tatsächlich irgendwo anders als in Green Bay spielen werde, das müssen wir abwarten." Die Saga um das Comeback von Brett Favre geht also weiter.