NBA

Stoppt Paul - egal wie!

Von Daniel Paczulla
Chris Paul
© Getty

München - Der Schock saß tief. Die Enttäuschung bei den Spielern der Dallas Mavericks konnte man an ihren Gesichtern ablesen.

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Der Blick von Dirk Nowitzki und Josh Howard ging Sekunden vor Ende der ersten Playoff-Partie bei den New Orleans Hornets auf der Ersatzbank ins Leere. Die Texaner hatten 92:104 verloren.

Völlig unnötig, da sie in der ersten Hälfte die Partie dominierten, aber dann noch eine 12-Punkte-Führung nach Pause verschenkten.

Was sie da ablieferten, war eine einzige Katastrophe. Vorne trafen sie nur noch neun Würfe aus dem Feld und hinten wirbelte sie Shooting-Star Chris Paul durcheinander. Ganz nach der altbekannten Roulette-Regel: Nichts ging mehr. "Wir haben nur noch zugeschaut", schimpfte Dirk Nowitzki.

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Chance zur Wiedergutmachung

Der Druck vor dem zweiten Spiel in New Orleans in der kommenden Nacht ist immens. Allerdings bleibt die Frage: Was muss Dallas besser machen, um diesmal das bessere Ende für sich zu haben? Die Schlüssel zum Sieg.

Stoppt Paul: Geht das überhaupt? Eigentlich nicht! Allerdings müssen die Mavs versuchen, Chris Paul in den Griff zu bekommen und zumindest seine Kreise zu stören. Nochmal darf er den Mavs nicht 35 Punkte und 10 Assists einschenken. In den vier Duellen der Regular Season hat sich gezeigt: Macht Paul ein "normales" Spiel, hat Dallas eine Chance, läuft er heiß, nicht. 

32 Punkte und11,5 Assists verbuchte Paul bei den beiden Hornets-Siegen, 21 Punkte und 6,5 Assists waren bei den Erfolgen der Mavericks.

Also, haltet Paul unter Kontrolle! "Wir haben einige Ideen, aber die werde ich nicht verraten", hielt sich Trainer Avery Johnson bedeckt. Und so könnte es gehen:

Unter Druck setzen: Dallas muss Paul in der Offensive und Defensive beschäftigen. Ihn auch mal doppeln, aber auch die Passwege zu stellen. Sollte der quirllige Aufbauspieler zum Korb ziehen, muss Center Erick Dampier da sein und die Schotten dicht machen.

Wechselnde Verteidiger: Kidd machte seine Sache gut - aber nur in der ersten Hälfte. Danach spielte Paul mit ihm Katz und Maus. Er allein schafft es nicht, Paul aufzuhalten. Also müssen andere in die Bresche springen.

Genug Optionen haben die Mavs: Josh Howard ist größer und dennoch schnell genug, Jason Terry genauso. Eddie Jones könnte es ebenfalls für einige Minuten. Und dann haben sie noch Tyronn Lue, der in den NBA-Finals 2001 schon mal Allen Iverson das Leben zur Hölle machte.

Hart angehen: Paul muss seinen Verteidiger im Nacken spüren. Und manchmal muss man ihn auch mit einem harten Foul stoppen.

Kommt ins Laufen: Ganz aus dem Spiel wird man Paul dennoch nicht bekommen. Deswegen muss die Offensive ins Rollen kommen und ihr Fast-Break-Spiel aufziehen. Nur zehn Punkte erzielten die Mavs im ersten Spiel aus den Gegenstößen, davon sechs im ersten Viertel, als die Welt noch in Ordnung war.

Nach der Pause spurtete New Orleans nach Ballverlusten sofort zurück und zwang die Texaner zur Half-Court-Offense, und die klappte ganz und gar nicht, zumal die Mavs eine miserable Trefferquote hatten (33 Prozent). Also: Rebounden, Ball zu Kidd, der mit einem langen Pass auf Nowitzki oder Howard das Spiel schnell machen muss.

Spielt Playoff-Basketball: "Wir müssen viel härter verteidigen", fordert Trainer Avery Johnson. So wie in der ersten Hälfte im ersten Spiel. Aggressiv gegen den Mann spielen und sich gegenseitig aushelfen. Und in der Offense immer wieder den Korb attackieren und Freiwürfe ziehen. Und das über 48 Minuten.

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