Pussy-Riot: IOC nicht zuständig

SID
Pussy-Riot-Mitglieder hatten am Dienstag einmal mehr gegen die russische Politik demonstriert
© getty

Das IOC fühlt sich im Fall der in Sotschi vorübergehend inhaftierten Pussy-Riot-Mitglieder und möglicher Gewaltanwendung gegen die Aktivistinnen durch russische Polizisten nicht zuständig. "Der Fall hat nichts mit den Olympischen Spielen in Sotschi zu tun", sagte IOC-Sprecher Mark Adams.

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Wie Adams weiter betonte, habe sich das IOC beim Organisationskomitee der Spiele und bei den örtlichen Behörden über den Vorfall eingehend erkundigt. "Nach unseren Informationen wollten sie hier nicht demonstrieren", sagte Adams. Auch der Besuch von olympischen Wettbewerben sei nicht geplant gewesen.

Der IOC-Sprecher wies darauf hin, dass Russlands Präsident Wladimir Putin dem IOC versprochen habe, die Grundsätze der Olympischen Charta für die Dauer der Spiele in Sotschi einzuhalten. "Das gilt für Teilnehmer, Zuschauer und Athleten der Spiele und wurde bislang eingehalten", sagte Adams, der hinzufügte: "Wir sind keine Regierung und wir sind nicht die Vereinten Nationen."

Diebstahl-Verdacht

Die Regime-Kritikerinnen Nadescha Tolokonnikowa und Marija Aljochina von der russischen Punkband Pussy Riot sowie angeblich sieben weitere Aktivisten waren am Dienstag in Sotschi festgenommen worden. Die Pussy-Riot-Mitglieder standen in Verdacht, in ihrem Hotel eine Geldtasche gestohlen zu haben. Nach vierstündigen Vernehmungen wurden die Protestkünstlerinnen wieder freigelassen.

Tolokonnikowa erhob schwere Vorwürfe gegen die russische Polizei. "Sie schlugen uns. Dass sie uns das angetan haben, ist furchtbar. Wir haben einige Beulen und Kratzer. Wir werden uns beschweren", sagte die 24-Jährige der Nachrichtenagentur AFP.

Die Band wollte angeblich nur ein Video für ihren Song "Putin bringt Dir bei, die Heimat zu lieben" in der Olympiastadt drehen. "Wir hatten nichts Illegales vor in Sotschi", sagte Tolokonnikowa.

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