Top-Favorit Kipchoge holt Gold im Marathon

SID
Eliud Kipchoge ging als Favorit ins Rennen
© getty

Top-Favorit Eliud Kipchoge hat bei den Olympischen Spielen Gold im Marathon gewonnen. Der Kenianer startete nach rund 35 Kilometern die entscheidende Attacke und setzte sich nach 2:08,44 Stunden im Regen von Rio am letzten Tag der Wettbewerbe gegen Feyisa Lelisa aus Äthiopien (2:09,54) durch.

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Eliud Kipchoge drehte sich einmal kurz um, er schaute seinem letzten Konkurrenten Feyisa Lelisa tief in die Augen, und da wusste der Top-Favorit wohl, dass ihm Gold im Marathon nicht mehr zu nehmen war. Lelisa war müde, Kipchoge hatte noch Kraft. Und so setzte der Kenianer bei rund 35 Kilometern die alles entscheidende Attacke.

Mit ein paar schnellen Schritten zog der 31-Jährige scheinbar spielend davon. In 2:08,44 Stunden kürte sich Kipchoge zum Olympiasieger über die klassischen 42,195 Kilometer. "Es war ein bisschen langsam, also hab ich mich dazu entschlossen vorbeizugehen. Ich bin hierhergekommen, um Gold zu holen", sagte Kipchoge.

Im Regen von Rio de Janeiro ließ Kipchoge der Konkurrenz am letzten Tag der Wettbewerbe am Zuckerhut nicht den Hauch einer Chance. Feyisa Lelisa aus Äthiopien (2:09,54) kam als Zweiter mit 1:10 Minuten Rückstand ins Ziel im Sambodrom. Bronze gewann überraschend der US-Amerikaner Galen Rupp (2:10,05), der über die 10.000 Meter auf der Bahn schon Fünfter geworden war.

Kipchoge immer Herr der Lage

Kipchoge lieferte in Rio eine Demonstration seiner Klasse ab, der Ex-Weltmeister über 5000 m hat nun sieben seiner insgesamt acht Marathons gewonnen. Auch in Brasilien war der Weltjahresbeste in einem top besetzten Feld nicht aufzuhalten.

Kipchoge hatte alles unter Kontrolle, zeigte sich ganz vorne im Feld, sparte Kraft im Windschatten und war immer Herr der Lage. Als das Tempo ab Kilometer 25 immer schneller wurde, dem Ausscheidungsrennen immer mehr Mitfavoriten wie Weltmeister Ghirmay Ghebreslassie aus Eritrea oder London-Olympiasieger und Ex-Weltmeister Stephen Kiprotich (Uganda) zum Opfer fielen, konnte Kipchoge sogar noch zulegen. Etwa sieben Kilometer vor dem Ziel machte er dann ernst und zog davon.

Kipchoge hielt dem großen Druck, unbedingt Gold gewinnen zu müssen, mit einer beeindruckenden Vorstellung stand. Bei seinem Sieg beim London-Marathon im Frühjahr hatte er die zweitschnellste Zeit der Geschichte hingelegt. Mit 2:03,05 Stunden verpasste er den Weltrekord seines Landmanns von Dennis Kimetto (2:02:57) nur denkbar knapp. Danach zählte für ihn nur noch der Olympiasieg.

Der Regensburger Philipp Pflieger (Regensburg) lief ein couragiertes Rennen und wurde in 2:18:56 Stunden 55., auch Julian Flügel (Memmert) kam als 71. (2:20:47) völlig ausgepumpt ins Ziel.

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