Starkes Deutschland-Quartett auf Platz vier

SID
Rebekka Haase, Gina Lückenkemper, Lisa Mayer und Tatjana Pinto (v.l.)
© getty

Freude über einen ganz starken vierten Platz, aber etwas Wehmut nach einer unglücklichen verpassten Medaille: Die deutschen Sprinterinnen haben bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro über 4x100 m in der Weltspitze mitgemischt. Gold holten sich die erst nachträglich über einen Protest ins Finale gerutschten USA. Hätte das Vorlauf-Aus der Amerikanerinnen Bestand gehabt, wäre es wohl Bronze für Deutschland geworden.

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Tatjana Pinto (Paderborn), Lisa Mayer (Langgöns/Oberkleen), Gina Lückenkemper (Dortmund) und Rebekka Haase (LV Erzgebirge) liefen in 42,10 Sekunden um 33 Hundertstel am Podest vorbei, das neben den USA (41,01) mit Allyson Felix, die als erste Leichtathletin ihr fünftes Olympia-Gold gewann, Jamaika mit der zweifachen Rio-Siegerin Elaine Thompson (41,36) sowie Großbritannien (41,77) besetzten.

"Wir können zufrieden sein, wir waren schneller als im Vorlauf, die anderen waren einfach besser drauf", sagte Haase, mit 23 Jahren schon die zweitälteste im deutschen Quartett: "Wir fangen ja erst an - die nächsten Jahre wird es spannender." Pinto ist 24, Mayer 20, Lückenkemper gerade einmal 19 Jahre alt. "Wir können noch viele Jahre zusammen trainieren, haben noch gute Jahre vor uns", sagte das deutsche Nesthäkchen.

Das DLV-Quartett egalisierte das beste deutsche Olympia-Resultat seit der Wiedervereinigung: Auch in den Ergebnislisten von 2008 wird die deutsche Staffel mittlerweile auf Platz vier geführt, nachdem erst am Mittwoch die russischen Siegerinnen wegen der gedopten Schlussläuferin Julia Tschermoschanskaja disqualifiziert worden waren.

Damit sind nur noch vier Staffeln aus dem Finale von Peking in der Wertung, nachdem damals die USA das Finale verpasst hatte und Jamaika nicht ins Ziel gekommen war, Olympiasieger von 2008 ist mittlerweile Belgien. In Rio kamen aber sämtliche Top-Nationen ins Ziel, dieser vierte Platz ist ungleich höher einzuschätzen.

Die USA hatten am Donnerstag im Vorlauf den Staffelstab verloren, aber Protest wegen einer Behinderung eingelegt. Sie durften am Abend noch einmal alleine gegen die Uhr laufen. Wie schon 2012 in London - damals mit Weltrekord (40,82) - bezwangen die US-Girls im Finale den Dauerrivalen Jamaika.

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