Serena Willians ist eine Macht

SID
Die olympische Gold-Medaille im Einzel fehlte noch in Serena Williams' Trophäen-Sammlung
© spox

Tennis-Diva Serena Williams hat nach dem Grand-Slam-Turnier in Wimbledon auch den olympischen Einzelwettbewerb in London gewonnen. Damit ist ihr Karriere-Golden-Slam perfekt.

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Im Boxen wäre irgendwann das Handtuch geflogen, da hätte ein verständnisvoller Trainer den ungleichen Kampf beendet.

Doch auf dem Centre Court von Wimbledon durften die 13.000 Zuschauer am Samstag den olympischen Krönungsakt von Serena Williams in ganzer Pracht, Herrlichkeit und Brutalität bis zum Schlusspunkt nach 63 Minuten bestaunen.

Dann war das erste Einzelgold für die unwiderstehliche Amerikanerin mit dem 6:0, 6:1-Sieg gegen Russlands Star Maria Scharapowa perfekt.

Der Siegeszug über die grünen Tennisfelder bei Olympia - er war selbst in der großartigen Karriere der 30-Jährigen ein Höhepunkt voller Dynamik, Spielkunst und wildem Erfolgshunger.

"Das Ding packst du dir"

"Ich wollte diese Gold-Medaille so sehr. Ich habe mir immer geschworen: Das Ding packst du dir, Serena", sagte die jüngere der beiden Schwestern aus der Tennis-Familiendynastie.

Und mit dem "Ding von Wimbledon" war auch eine olympische Karriere brillant veredelt, eine herausragende Biografie im Zeichen der Ringe gemeinsam mit Schwester Venus: Jede der beiden Darstellerinnen aus dem "Sister Act" hatte nun einmal Einzel-Gold und zwei Mal Doppel-Gold geholt, schon jetzt eine neue Bestleistung im olympischen Frauentennis.

"Was sie im Tennis geleistet haben, auch bei Olympia, darüber wird man noch in hundert Jahren reden", sagte Chris Evert, die Weltklassespielerin der 70er und 80er Jahre.

Doppelter Karriere-Golden-Slam

Und das umso mehr, da Serena am Samstag auch als erste Tennisspielerin den doppelten Karriere-Golden-Slam schaffte - den Sieg bei allen vier Grand-Slam-Turnieren und Olympia-Gold im Einzel und Doppel.

"Ich komme selbst ganz durcheinander bei all diesen Rekorden", sagte die Rasen-Königin, die erst vor vier Wochen die Siegestrophäe von Wimbledon emporgestemmt hatte. Sie war einfach eine Macht und eine Wucht im All England Club.

Als erfolgreichste Spielerin dieser Tennis-Zeit hatte sie sich gleichzeitig etabliert, die zupackende Kalifornierin mit den harten Punches und der Leidenschaft, die auf großen Bühnen einfach keine Grenzen kennt.

Nie hat eine Spielerin so dominiert

Doch wie sie hier bei den London-Spielen auftrat, das versetzte selbst langjährige Szenebeobachter noch einmal aufs Neue in Erstaunen - und nötigte ihnen, wie der früheren Weltranglisten-Ersten Tracy Austin, einfach nur tiefen Respekt ab: "Niemals hat eine Spielerin einen Wettbewerb in der Tennisgeschichte so dominiert wie Serena dieses Einzel."

Die Statistik lieferte dafür den Beleg: Niemals gab eine Athletin in der Historie weniger Spiele in fünf Matches bis zum Olympia-Gold ab als Serena - es waren ganze 17.

Und niemals war ein Finale so einseitig wie dieses zwischen Williams und Scharapowa, mit einem fast rührenden Ehrenpunkt für die amtierende French-Open-Siegerin aus Russland. "Ich ziehe meinen Hut vor Serena. Besser geht es einfach nicht", befand da Legende Martina Navratilova. "Sie steht jetzt endgültig auf einer Stufe mit den Größten des Tennis."

Olympia 2012: Der Medaillenspiegel

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