Olympia: Konstanze Klosterhalfen gute Achte über 10.000 m - zweites Gold für Hassan

SID
Konstanze Klosterhalfen wurde gute Achte über die 10.000 Meter.
© getty

Konstanze Klosterhalfen wird nach einem ganz harten Jahr starke Olympia-Achte über 10.000 m - und ist danach völlig am Ende.

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Auf einmal brach alles aus Konstanze Klosterhalfen heraus. Nach einem ganz starken achten Platz im brutalen olympischen 10.000-m-Rennen von Tokio hockte Deutschland beste Läuferin völlig erschöpft und trotz der Gluthitze vor Kälte zitternd in der Mixed Zone und wollte gar nicht mehr aufhören zu weinen. All die Sorgen, all die Probleme der so harten vergangenen Monate mussten raus.

"Ich bin so dankbar, dass ich hier sein darf. So dankbar allen, die mich hierhin gebracht haben", schluchzte die 24-Jährige. Ein Journalist trennte sich von seinem Hemd, Klosterhalfen schlüpfte hinein, um ihre frierenden, auf 1,74 m verteilten 48 Kilo ganz langsam wieder aufzuwärmen. "Es war sehr drückend, aber irgendwann ist mir dennoch richtig kalt geworden", sagte sie.

Klosterhalfen, in der an allerbesten Tagen soviel Kraft steckt, hatte an die Grenzen und darüber hinaus gehen müssen. In einem Jahr, in dem sie wegen hartnäckiger Beckenprobleme kaum laufen konnte, schaffte sie es dennoch, in 31:01,97 Minuten bis auf 26 Hundertstel an ihren deutschen Rekord heranzukommen.

Klosterhalfen: "Das macht mich richtig stolz"

"Achte - das macht mich richtig stolz und glücklich", sagte die WM-Dritte über 5000 m im ZDF, als die letzten Kräfte noch für ein paar bilanzierende Sätze reichten: "Für acht Wochen Training kann ich das nehmen. Olympia als Einstieg - ich freue mich auf die kommende Saison."

Gegen übermächtige Konkurrenz verkaufte sich Klosterhalfen teuer, konnte aber erwartungsgemäß nicht in den Medaillenkampf eingreifen. Die Niederländerin Sifan Hassan gewann in 29:55,32 Minuten ihr zweites Gold nach den 5000 m, damit ist sie die erst zweite Läuferin nach der Äthiopierin Tirunesh Dibaba 2008, der dieses Double gelang. Silber ging an Kalkidan Ezahegne (Bahrain/29:56,18) vor Weltrekordlerin Letensebet Giday (Äthiopien/30:01,71).

Klosterhalfen hielt 4000 m lang am Ende der Spitzengruppe mit, bis sie nach einer Tempoverschärfung abreißen ließ - und dennoch verbissen weiterkämpfte. Im Februar hatte sie in den USA, ihrem Lebens- und Trainingsmittelpunkt, den deutschen Rekord auf 31:01,71 Minuten verbessert - danach begannen die bittersten Wochen ihrer Karriere.

Klosterhalfen wollte, konnte aber nicht - erst kurz vor Olympia war sie überhaupt wieder konkurrenzfähig. Dorthin zu kommen, hatte aber unfassbar viel Kraft gekostet.

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