Weniger Podiumsplätze: DOSB zieht verhaltene Tokio-Bilanz

SID
Chef de Mission Dirk Schimmelpfennig hat Bilanz gezogen.
© getty

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat ein verhaltenes sportliches Fazit der Sommerspiele in Tokio gezogen. "Unser Ergebnis ist vergleichbar mit London und Rio, aber am Ende eben doch ein wenig schwächer", sagte Chef de Mission Dirk Schimmelpfennig bei einer Pressekonferenz am Samstag in Tokio. Von den Finalplätzen her sei die Ausbeute "ein klein wenig besser" als in Rio gewesen, aber man habe seltener den Sprung aufs Podiums geschafft.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Mit zehn Mal Gold, elf Mal Silber und 16 Mal Bronze lag das deutsche Team an Samstagnachmittag (Ortszeit) und damit kurz vor dem Ende der Wettbewerbe auf dem siebten Platz des Medaillenspiegels. Insgesamt sprangen also bislang 37 Medaillen raus im Vergleich zu 42 vor fünf Jahren in Rio, wo das "Team D" noch 17 Mal Gold bejubelte und auf dem fünften Platz der olympischen Rangliste landete.

"Wir liegen unterhalb des Korridors von 40 bis 45 Medaillen und haben deutlich weniger Goldmedaillen gewinnen können als in Rio", sagte Schimmelpfennig. Auch das gehöre mit zur Bilanz.

"Wir müssen die Finalplätze noch stärker in den Mittelpunkt stellen und das auch Richtung Paris schon ausgegeben", sagte Schimmelpfennig mit Blick auf die nächsten Sommerspiele 2024 in der französischen Hauptstadt und nahm die Spitzenverbände in die Pflicht: "Wir glauben, dass sich die Spitzenverbände, jetzt wo wir die Rahmenbedingungen und Strukturen haben, die sich in den letzten Jahren verbessert haben, noch stärker auf konkrete Ziele in Richtung Finalplätze, Medaillen konzentrieren" sollten. "Dies Ziele bestimmen auch den Weg dorthin."

Als Konsequenz der sportlichen Ergebnisse der deutschen Mannschaft sprach sich Schimmelpfennig dafür aus, die Sportförderung zu "vereinfachen" und zu "entbürokratisieren.

Die Verbände sind an dieser Stelle sehr hoch belastet. Es wäre sehr sinnvoll, wenn wir die Förderrichtlinien so gestalten, dass wir ähnlich wie auch unsere internationale Konkurrenz einfachere Wege gehen können, um Kapazitäten frei zu haben, um uns stärker auf die Inhalte des Leistungssports selbst zu konzentrieren." Die Leistungssportsteuerung in anderen Ländern sei "deutlich einfacher als bei uns. Das ist ein Aspekt, den wir versuchen müssen zu optimieren."

 

Artikel und Videos zum Thema