Olympia - Taekwondo: Alizadeh verpasst erste Medaille für das Flüchtlingsteam

SID
Kimia Alizadeh musste sich mit dem vierten Platz begnügen.
© getty

Taekwondo-Kämpferin Kimia Alizadeh hat in Tokio die erste olympischen Medaille eines Flüchtlings knapp verpasst. Die Athletin aus dem 29-köpfigen Flüchtlingsteam unterlag in der Klasse bis 57 kg im Kampf um Bronze der türkischen Vize-Europameisterin Hatice Kübra Ilgün mit 6:8.

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Im Achtelfinale hatte Alizadeh, die in Rio 2016 noch Bronze für Iran gewonnen hatte, überraschend die zweimalige Olympiasiegerin und Topfavoritin Jade Jones aus Großbritannien ausgeschaltet. Gold ging an die erst 18-jährige Anastasija Zolotic (USA). Bei den Männern siegte der 19 Jahre alte Usbeke Ulugbek Raschitow in der Klasse bis 68 kg. Er gewann damit die erste Medaille seines Landes in der seit 2000 olympischen Kampfsportart.

Die 23-jährige Alizadeh, die in Tokio auch vom deutschen Bundestrainer Vanja Babic betreut wurde, hatte vor fünf Jahren in Rio de Janeiro als erste Iranerin der Geschichte eine olympische Medaille gewonnen. Die Repressalien in ihrer Heimat bewogen sie jedoch im vergangenen Jahr zur Flucht. Über die Niederlande kam Alizadeh nach Deutschland und fand in Aschaffenburg ihr Glück.

Aus deutscher Sicht ruhen die Taekwondo-Hoffnungen nun auf dem einzigen Starter Alexander Bachmann. Der Weltmeister von 2017 befindet sich in der Klasse über 80 kg im erweiterten Favoritenkreis. Der Stuttgarter kämpft am Dienstag um eine Medaille.

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