Radsportler Geschke darf nach Hause: "Glaub's erst, wenn ich im Flieger sitze"

SID
Simon Geschke darf endlich nach Hause. Nach zwei negativen Corona-Tests endet die Olympia-Quarantäne des deutschen Radprofis vorzeitig.
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Simon Geschke darf endlich nach Hause. Nach zwei negativen Corona-Tests endet die Olympia-Quarantäne des deutschen Radprofis vorzeitig.

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Tokio (SID) Nach zwei erlösenden negativen Corona-Tests prüfte Simon Geschke am Samstagvormittag ungeduldig seine Mails. Die Buchungsbestätigung für seinen ersehnten Flug in die Heimat ließ zunächst auf sich warten, die Freigabe der japanischen Behörden und die Zusage des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) hatte er da aber bereits sicher. "Aber ich glaub's erst, wenn ich im Flieger sitze", sagte der deutsche Radprofi dem SID.

"Sehr groß" war die Erleichterung, dass er am Sonntag nach Deutschland zurückkehren und die zähen und eintönigen Tage in der Olympia-Quarantäne vorzeitig hinter sich lassen würde. Der 35-jährige Geschke, der beim olympischen Straßenrennen starten sollte, war am vergangenen Samstag nach einem positiven Covid-Test in ein Quarantäne-Hotel in Tokio gebracht worden.

Olympia: Geschke lernt Französisch und macht Yoga

Geschke versuchte, seinen tristen Alltag so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. Der Tour-Etappensieger von 2015 machte sich mit Schach vertraut, lernte Französisch auf einer Sprach-App und kompensierte den Bewegungsmangel anfangs mit Yoga-Übungen. Später wurden ihm mit Unterstützung des DOSB und des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) ein Rad sowie ein Rollentrainer zur Verfügung gestellt.

Kompensieren konnte all das die Annehmlichkeiten in der Heimat nicht. Zu Hause, hatte Geschke der Süddeutschen Zeitung gesagt, werde er "erst mal ein Bier oder mehrere auf den Schreck" trinken. Zudem freue er sich auf seinen Hund und seine Freundin: "Wobei die Reihenfolge eher lauten müsste: Freundin, Hund, Bier. Und dann gehe ich erst mal richtig schlafen."

Danach kann der gebürtige Berliner endlich wieder auf der Straße Kilometer abspulen. "Wir haben im intensiven Austausch zwischen unserem Leitenden Olympiaarzt Prof. Dr. Bernd Wolfarth, den Behörden und der Medizinischen Kommission des IOC die Rückreise um zwei Tage beschleunigen können", sagte Chef de Mission Dirk Schimmelpfennig.

Dennoch bleibe großes Bedauern und Mitgefühl für Geschke, "der durch die Infektion um sein olympisches Erlebnis gebracht wurde. Wir haben ihm die Wartezeit mit Trainingsgerät und besonderer Ernährung zu erleichtern versucht, dennoch wurde seine Geduld in der Quarantäne auf eine harte Probe gestellt", sagte Schimmelpfennig.

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