Handball - "Herber Verlust": Mission Olympia-Gold ohne Wiencek und Wiede

SID
Nationalspieler Patrick Wiencek wird der Nationalmannschaft bei Olympia fehlen.
© getty

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft muss bei den Olympischen Spielen ohne zwei Leistungsträger auskommen: Patrick Wiencek und Fabian Wiede fühlen sich nicht fit.

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Kein Patrick Wiencek, kein Fabian Wiede: Die deutsche Handball-Nationalmannschaft muss bei ihrer ausgerufenen Mission Olympia-Gold überraschend auf zwei ihrer Leistungsträger verzichten. Kreisläufer Wiencek (THW Kiel) und Linkshänder Wiede (Füchse Berlin) sagten ihre Teilnahme für die Spiele Tokio ab - beide fühlen sich nach überstandenen Verletzungen nicht fit genug. "Das ist ein herber Verlust für unsere Mannschaft", sagte Bundestrainer Alfred Gislason.

Schmerzhaft ist vor allem die Absage von Wiencek, der mit seinem Klubkollegen Hendrik Pekeler das Bollwerk in der deutschen Abwehr bilden sollte. "Ich habe alles investiert, um mir den Traum von Tokio zu erfüllen. Es tut mir in der Seele weh, dass ich verzichten muss", ließ der 32-Jährige ausrichten. Wiencek spielte nach einem Wadenbeinbruch (13. Mai) bereits wieder für die Kieler, die Strapazen, die Tokio und die Vorbereitung darauf bringen, sind ihm aber offenkundig zu viel.

Wiede, wie Wiencek Bronzemedaillengewinner 2016 in Rio, verzichtet wegen hartnäckiger Schulterprobleme, die bereits zur Absage seiner Teilnahme an der WM im Januar geführt hatten. "Meine Geschichte wiederholt sich leider", sagte er und betonte: "Mit meiner Schulter kann ich für die Mannschaft über das gesamte Turnier keine Hilfe sein." Deshalb habe er sich "schweren Herzens" zu einem Verzicht entschieden. Der Linkshänder wäre auch eine Option für Rückraum Mitte gewesen.

Handball: Olympia ohne Wiencek und Wiede "eine Schwächung"

Auch DHB-Sportvorstand Axel Kromer reagierte bei der Bekanntgabe des erweiterten, 28-köpfigen Kaders am Freitag doch einigermaßen ernüchtert auf die Absagen. "Beide haben in unseren Überlegungen eine große Rolle gespielt", sagte er, die Hoffnung, "aus dem Vollen schöpfen zu können", habe sich damit nun zerschlagen. Die Ausfälle von Wiencek und Wiede, bekräftigte Kromer, seien "eine Schwächung, die wir in der sehr kurzen Vorbereitungszeit kompensieren müssen".

Die Vorbereitung auf Olympia beginnt am 5. Juli in Herzogenaurach. Sie umfasst Länderspiele in Nürnberg gegen Brasilien (9. Juli, 20.15 Uhr) und Ägypten (11. Juli, 15.05 Uhr). Bereits am Montag muss Gislason seinen erweiterten Kader auf voraussichtlich 17 Spieler reduzieren - 14 plus einer werden zunächst für Tokio nominiert. Gislason betonte nach der Absage von Wiencek und Wiede: "Pragmatisch mit der Situation umzugehen, ist und bleibt die einzige Option."

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