Skispringen: ZDF kassiert Shitstorm nach Übertragungs-Unterbrechung während WM-Entscheidung

Von Christian Guinin
ZDF
© getty

Mitten im Finale der Skispringer bei der WM in Planica entschied sich das ZDF, die Übertragung trotz des laufenden Wettbewerbs zu beenden. In den sozialen Medien zog das einen Shitstorm nach sich. Kurios: Auch beim Triumph des Mixed-Teams ein Tag schaltete der Sender aus Mainz weg. Jetzt hat das ZDF auf die Vorwürfe reagiert.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Bei noch sieben verbleibenden Springern schaltete der öffentlich-rechtliche Sender zu den "heute"-Nachrichten, obwohl mit Andreas Wellinger und Karl Geiger zwei deutsche Athleten in Planica um die Medaillenränge kämpften.

"ZDF ist doch einfach nur peinlich!", schrieb ein User in den sozialen Medien. Ein anderer empfand es als "schlechten Witz, dass das ZDF die Entscheidung in Planica nicht im TV zeigt." Anstatt der regulären TV-Übertragung mussten die Zuschauer auf einen Livestream des öffentlich-rechtlichen Senders oder Eurosport zurückgreifen.

Selbst nach der Nachrichtensendung schaltete das ZDF nicht nach Planica zurück, sondern zeigte eine Wiederholung einer Folge "Die Bergretter". "Wenn ihr bei Eurosport einen plötzlichen Anstieg bei der Einschaltquote seht, dann liegt es daran, dass das ZDF nicht mal für eine WM-Entscheidung die Nachrichten verschieben kann", schrieb eine Nutzerin.

Wellinger und Geiger holten sich schließlich Silber und Bronze ab - hinter dem siegreichen Piotr Zyła aus Polen.

Beim Teamspringen am Sonntag war im entscheidenden zweiten Durchgang in der oberen Bilddecke ein Sendehinweis zu sehen, wonach die "heute"-Nachrichten übertragen würden und die Entscheidung des Skispringens lediglich im Livestream zu verfolgen sei. Auch der Kommentator erklärte den Umstand.

Skispringen: ZDF verteidigt Entscheidung

So begründete das ZDF dann auch den Abbruch der Übertragung. "Wegen der wetterbedingen Verzögerungen beim Skispringen in Planica konnte die Schlussphase der WM-Wettbewerbe nicht im TV, aber im ZDF-Livestream übertragen werden. Darauf wurden die Zuschauerinnen und Zuschauer mehrfach hingewiesen, bevor das ZDF jeweils um 19:00 Uhr zu den 'heute'-Nachrichten schaltete", erklärte ein Sprecher gegenüber DWDL.de.

"Es ist bedauerlich, dass aufgrund der wetterbedingten Terminverschiebungen die Wettbewerbe nicht im vorab festgelegten Zeitplan beendet werden konnten. Allerdings bieten die Livestreams für ein Vollprogramm wie das ZDF ein zeitgemäßes Äquivalent in solchen Ausnahmesituationen", so der Sender weiter.

Aber auf der Homepage und in der Mediathek habe man den Wettkampf "umfassend zu Ende geführt".

Artikel und Videos zum Thema