Benecken: "Vizeweltmeister sein, ist unglaublich"

SID
Toni Eggert und Sascha Benecken feiern ihre Silbermedaille in Altenberg
© Getty

Der deutsche Traum von vier Goldmedaillen ist bei der Rodel-Weltmeisterschaft in Altenberg gleich am ersten Tag geplatzt. Grund zum Feiern gab es dennoch.

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Toni Eggert und Sascha Benecken fuhren im Doppelsitzer überraschend auf Platz zwei. "Dass wir uns jetzt Vizeweltmeister nennen dürfen, ist unglaublich", sagte Benecken. Geschlagen geben mussten sich die Thüringer nur den Österreichern Andreas und Wolfgang Linger, die nach zwei Läufen mit mehr als zwei Zehntelsekunden Vorsprung ins Ziel kamen.

"Die Österreicher sind ein sauhartes Brot. Es ist keine Schande, dass wir uns die Zähne daran ausgebissen haben", sagte Benecken nach dem größten Erfolg seiner Karriere.

Bundestrainer Norbert Loch war zwar "stolz" auf die Leistung von den Beiden, musste aber eingestehen: "Letztlich haben wir unsere Ziele nicht erreicht, da wir keine vier Goldmedaillen mehr holen können." Er hatte zuvor das Maximum mit Siegen im Doppelsitzer, bei den Männern, Frauen und in der Staffel gefordert.

"Das war von Anfang an eine unserer Lieblingsbahnen"

"Dass das jetzt nicht mehr hinhauen wird, tut uns leid", sagte Wolfgang Linger und lächelte. Die österreichischen Doppel-Olympiasieger, die auch das Gesamtklassement im Weltcup anführen, gewannen in Altenberg schon zum fünften Mal. "Das war von Anfang an eine unserer Lieblingsbahnen", sagte der 30 Jahre alte Andreas Linger.

Für Tobias Wendl und Tobias Arlt ist die Strecke im Osterzgebirge alles andere als eine Lieblingsbahn. Die beiden Oberbayern und Gesamtweltcup-Sieger des Vorjahres waren als Mitfavoriten ins Rennen gegangen, belegten aber nur Platz vier. "Die Enttäuschung ist sehr groß", sagte Wendl.

Dass sie in Altenberg noch nie gewinnen konnten und diesmal sogar von den drittplatzierten Österreichern Peter Penz und Georg Fischler um sieben Tausendstelsekunden auf Rang vier verwiesen wurden, war ihnen unerklärlich. "Wenn wir das erklären könnten, würden wir ganz vorne stehen", sagte Wendl.

"Von mir aus können wir jetzt feiern."

Den Sprung nach ganz vorne schafften Eggert und Benecken bei ihrer zweiten WM zwar noch nicht. Doch das war ihnen nach Rang drei im ersten Lauf und ihrer anschließenden Kür egal. "Als Verteidigung für den dritten Platz haben wir es mit Angriff versucht - und sind sogar auf den zweiten Platz gefahren - eine übelste Überraschung", sagte Benecken und kündigte an: "Von mir aus können wir jetzt feiern gehen."

Der 23-Jährige Eggert gab sich wegen einer starken Erkältung ein wenig zurückhaltender: "Wir werden sicherlich mal anstoßen. Aber ich werde nicht so hart feiern, dass ich morgen nicht mehr aufstehen kann. Denn wir wollen in der Staffel am Sonntag noch mal alles geben." Sollten sie dann Gold gewinnen, werden sie wohl mehr als nur mal anstoßen.

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