Rodler Felix Loch gewinnt Gold

SID
Felix Loch hat sich im Eiskanal von Altenberg die erste Goldmedaille gesichert
© Getty

Olympiasieger Felix Loch hat die erste Goldmedaille für das deutsche Rodel-Team bei der Heim-Weltmeisterschaft in Altenberg gewonnen und sich seinen insgesamt dritten Weltmeistertitel im Einzel gesichert.

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Nach seinem Zieleinlauf und dem Gewinn der Goldmedaille hatte Rodler Felix Loch nur einen Wunsch: "Wo ist die Lisa? Wo ist die Lisa?" rief er, schaute sich kurz um und lief auf seine Freundin zu. Die erste Belohnung für seinen Weltmeistertitel war ein langer Kuss. Kurz darauf stand er auf dem Podest und hielt Gold in Händen.

Es könnte sein erster Sieg auf dem Weg zum Triple sein. Denn jetzt will er seine herausragende Saison am Sonntag mit einem weiteren WM-Titel in der Staffel und in der kommende Woche mit dem Gesamtweltcup-Sieg krönen. Doch vorerst wird gefeiert - zumindest ein wenig. "Denn morgen steht ja noch ein Rennen an", sagte Loch.

Dass es für ihn so gut laufen würde, kam für ihn trotz seiner Favoritenrolle unerwartet. "Ich hätte nicht gedacht, dass ich bei dieser Kälte so schnell fahre", betonte der 22-Jährige.

Mit einem Bahnrekord (53,590 Sekunden) nach dem ersten Lauf und einem ähnlich starken zweiten Durchgang hatte er den Russen Albert Demchenko auf Platz zwei verwiesen.

"Momentan fahre ich noch"

Der mit 40 Jahren älteste WM-Teilnehmer lag rund drei Zehntelsekunden zurück. Im Rodeln sind das Welten. "Der Hackl Schorsch hat einfach das richtige Material eingesetzt", sagte Loch. Rodel-Legende Georg Hackl baut den Schlitten für Loch und berät ihm unter anderem bei der Kufenwahl.

Auch Titelverteidiger Armin Zöggeler war mit der Wahl seines Materials zufrieden, kam vor 5.000 Zuschauern aber letztlich nicht über einen dritten Platz hinaus. Von einem Generationenwechsel wollte der 38-Jährige allerdings nichts wissen: "Momentan fahre ich noch."

Von Zöggelers sechs WM-Titeln und 54 Weltcup-Siegen ist Loch zwar noch weit entfernt. Doch allein in diesem Winter hat sich Loch schon fünf Weltcupsiege erfahren, Zöggeler noch keinen. Und auch in der WM-Statistik holt der Berchtesgadener auf. Der Erfolg in Altenberg bei Temperaturen von minus zwölf Grad war bereits sein dritter WM-Titel im Einzel.

Loch fehlen noch zwei Titel für perfekte Saison

Neben dem Staffel-Titel hat der Olympiasieger jetzt vor allem ein Ziel: "Wenn ich jetzt noch die Kugel noch mitnehmen kann, wäre es in perfektes Jahr."

Derzeit führt er im Gesamtweltcup mit fünf Siegen nach sieben Rennen 120 Punkte vor seinem Landsmann David Möller und könnte bereits am kommenden Wochenende im lettischen Sigulda den Gesamterfolg feiern.

Doch vorerst wollte er seinen "perfekten Tag" genießen, der für die anderen deutschen Rodler weniger perfekt gelaufen war. Johannes Ludwig, Andi Langenhan und David Möller belegten die Ränge vier, fünf und sechs.

Obwohl es keiner von ihnen auf einen Medaillenrang geschafft hatte, sprach Bundestrainer Norbert Loch von einem "unglaublich starken Team", dass sich bis zu den Olympischen Spielen 2014 einen harten Konkurrenzkampf liefern werde. Für seinen Sohn freute er sich besonders: "Er hat heute alles richtig gemacht."

Felix Loch stand da schon wieder bei seiner Freundin, mit der er seit Juli in Berchtesgaden zusammenwohnt. Dass der 22-Jährige bei seinem Vater ausgezogen ist, hat einen besonderen Vorteil, wie er mit einem Lächeln betonte: "Er kann mich jetzt nicht mehr mit Fragen zum Rodeln nerven." Nach seinem WM-Sieg beantwortete er sie allerdings gerne.