Kurz mal die Freundin geklaut...

Von SPOX
Auf sie hatte es Didier Cuche abgesehen: Marie-Michelle Gagnon
© Imago

Altmeister Didier Cuche läuft in seiner Heimat noch mal richtig heiß - zuerst auf der Strecke, dann müssen sich die Skihasen in Acht nehmen. Die deutschen Skiflieger schaffen es, ein Monster zu zähmen und dadurch Geschichte zu schreiben. Außerdem sorgt ein Oranje-Bob für Furore und Maria Höfl-Riesch wird weggeblasen.

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Cuche auf der Jagd: Didier Cuche war am Wochenende zum letzten Mal auf der Jagd auf Schweizer Pisten - aber nicht nur nach Podestplätzen, sondern auch nach Ski-Hasen. Kaum hatte der Schweizer seinen 21. Weltcupsieg eingefahren, begann er im Ziel mit der bildhübschen Marie-Michelle Gagnon zu flirten, die Slalom-Spezialistin wartete eigentlich nur auf ihren Lover Travis Ganong, der noch nicht im Ziel war.

"Travis ging erst mit der Startnummer 54 ins Rennen", sagte Cuche. "Deshalb habe ich die Gunst der Stunde genutzt und ihm kurz seine Freundin geklaut." Diese Attacke von Cuche brachte den Amerikaner derart aus der Spur, dass dieser ausschied.

Didier Cuche war an diesem, seinem letzten Weltcup-Wochenende in der Heimat, durch nichts aus der Spur zu bringen. Der 37-jährige Walliser holte bei den "Cuche-Spielen" neben dem Sieg einen dritten sowie einen 15. Rang und machte damit allen nochmals bewusst, wie sehr er dem Skisport in Zukunft fehlen wird.

Didier Cuche im SPOX-Interview

Deutsche zähmen Monster-Bakken: Was mussten sich die deutschen Skispringer in den letzten, meist erfolglosen Jahren nicht alles anhören. Doch in Vikersund hat das Skiflieger-Quartett bestehend aus Andreas Wank, Richard Freitag, Maximilian Mechler und Severin Freund den Monster-Bakken gezähmt und Geschichte geschrieben. Silber! Noch nie gelang es einer deutschen Mannschaft im Teamwettbewerb bei einer Skiflug-Weltmeisterschaft ein besseres Ergebnis einzufliegen.

Da stört es auch nicht, dass ausgerechnet die Österreicher den Titel holten und dass dieser Wettbewerb erst seit 2004 ausgetragen wird.

Im Gegenteil. Deutschland greift wieder an! "Das ist die beste deutsche Saison seit mehreren Jahren, es herrscht eine tolle Aufbruchstimmung", sagte Coach Werner Schuster. Der ist ja selbst Österreicher und will mit Deutschland in den nächsten Jahren seine Landsleute überholen. Möge es ihm gelingen!

Oranje auf dem Vormarsch: Holland hat bekanntlich eine Reihe ordentlicher Fußballspieler, auch im Eisschnelllauf bringt das kleine Nachbarland gute Athleten hervor. Aber bei Winter-Sportarten, die mit größeren geographischen Erhebungen einhergehen, sucht man die Niederländer normalerweise vergeblich. Dass sie Bob fahren können, war zum Beispiel nur wenigen bekannt.

Der Mann, der die etablierten Bobsportnationen durcheinander bringt, heißt Edwin van Calker und erzielte am Wochenende bei der Viererbob-WM in Lake Placid einen hervorragenden vierten Rang. Tatsächlich ist der 32-Jährige, wie man die Niederländer kennt, in einem Bob in knallorange unterwegs. Ob er die Bahnen mit gelbem Nummernschild hinabrauscht, ist allerdings nicht bekannt.

Flops

Vom Winde verweht: Maria Höfl-Riesch absolvierte im bulgarischen Bansko zwei tolle Trainingsläufe auf der Abfahrtsstrecke und sicherte sich jeweils die Trainingsbestzeit. Am Samstag sollte dann das Rennen stattfinden, in dem die Deutsche als Favoritin an den Start gegangen wäre. Doch leider hatte der bulgarische Ski-Gott etwas einzuwenden und das Rennen musste nach mehrfacher Verschiebung und trotz einer Verkürzung der Strecke aufgrund des starken Windes abgesagt werden. Im Super G am Sonntag lag Höfl-Riesch bei der Zwischenzeit dann vorne, vor Lindsey Vonn, wurde am Ende aber "nur" Sechste.

Zu weit geflogen: Martin Koch wusste absolut nicht, wie ihm geschehen war. Der Österreicher landete im zweiten Durchgang der Skiflug-WM in Vikersund bei der tollen Weite von 243 Metern. Damit lag er nur 3,5 Meter unter dem Weltrekord, kippte aber kurz nach der Landung nach hinten weg und stürzte.

Durch das Missgeschick hatte der favorisierte Österreicher, der zur Halbzeit den zweiten Platz belegte, einmal mehr die Chance auf Gold verspielt, konnte aber immerhin noch Bronze retten, 22,5 Punkte hinter dem siegreichen Slowenen Robert Kranjec und 19,5 hinter dem Norweger Rune Velta. Ohne Sturz hätte der 30-jährige Skiflug-Spezialist, der bereits die WM-Generalprobe in Oberstdorf für sich entschied, relativ sicher den ersten Einzeltitel seiner Karriere geholt.

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