Verfolger können Neuner nicht aufhalten

SID
Magdalena Neuner überzeugte in der Verfolgung durch eine starke Laufleistung
© Getty

Nach ihrem Sprintsieg hat Magdalena Neuner beim Biathlon-Weltcup in Ruhpolding auch das Verfolgungsrennen gewonnen. Kati Wilhelm wurde hinter der Russin Jekaterina Jurjewa Dritte.

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Als die triumphale Siegerin Magdalena Neuner fröhlich winkend ins Ziel trudelte, erlebten die Neuner-Festspiele im Chiemgau ihren Abschluss und Höhepunkt zugleich.

Nach Staffel und Sprint gewann "Gold-Lena" auch das abschließende 10-km-Jagdrennen beim Biathlon-Heimweltcup in Ruhpolding und wurde von der Rekordkulisse von 24.500 Fans mit "So sehen Sieger aus"-Gesängen gefeiert.

Ruhpolding-Fluch ist besiegt

"Es ist fast unglaublich. In Ruhpolding hatte ich noch nie ein großes Rennen gewonnen und jetzt gleich drei. Der Ruhpolding-Fluch ist endgültig besiegt. Es war eine großartige Woche hier für mich und super erfolgreich", meinte Magdalena Neuner am Ende ihres furiosen Triumphzuges.

Kati Wilhelm (Zella-Mehlis) als Zweite im Sprint und Dritte in der Jagd geriet dabei fast schon zur Randfigur.

Neuner von sich selbst überrascht

Im Jagdrennen holte Magdalena Neuner auf der 2,5km langen Schlussrunde noch 14 Sekunden gegen die zunächst führende Jekaterina Jurjewa auf und hängte die russische Weltmeisterin danach scheinbar spielend ab. "Ich war selbst überrascht, wie schnell Jurjewa vor mir auftauchte", schilderte Neuner die entscheidende Phase: "Dann konnte ich noch einmal so richtig den Turbo zünden. Ich hatte eine phantastische letzte Runde, aber viel schneller kann ich nicht mehr laufen."

Das war auch "gar nicht nötig", wie Bundestrainer Uwe Müssiggang befand. "In welcher Geschwindigkeit Magdalena die Jurjewa überholt hat, das war schon der Wahnsinn", kommentierte der ansonsten nicht gerade für Gefühlsausbrüche bekannte Coach: "In Ruhpolding zu bestehen, ist bei der Zuschauer-Kulisse immer schwierig, aber wie Magdalena und Kati das geschafft haben, war schon hervorragend."

Wilhelm kommt aus dem Rhythmus

Kati Wilhelm sah das ein wenig anders. Die zuvor im Sprint nur um zwei Zehntelsekunden von Neuner besiegte Thüringerin lag im Jagdrennen bis zum letzten Schießen klar auf Siegkurs, kam dann aber völlig aus dem Rhythmus, musste zwei Strafrunden drehen und vergab alle Siegchancen.

"Ich ärgere mich extrem über die zwei Fehler beim letzten Schießen", schimpfte Wilhelm: "Aber vielleicht ist es auch zu etwas gut. Ich habe mal wieder gesehen, dass die Scheiben eben nicht von alleine umfallen."

Im Gesamtweltcup rückte Titelverteidigerin Neuner (409 Punkte) auf Rang drei hinter Swetlana Slepzowa (Russland/481) und Jurjewa (461) vor.

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