Miller gewinnt Kombination in Chamonix

SID
Bode Miller
© DPA

Chamonix - Bode Miller hat erstmals in diesem Weltcup-Winter die Führung im Gesamtklassement übernommen. Der US-Skistar sicherte sich im französischen Chamonix den Sieg in der Super-Kombination.

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Durch seinen Erfolg löste Miller den bislang im Kampf um die Große Kristallkugel führenden Österreicher Benjamin Raich ab. Miller gewann trotz stark schmerzender Hüfte im Wettbewerb aus verkürzter Abfahrt und Slalom vor Ivica Kostelic (Kroatien) und Rainer Schönfelder (Österreich).

"Heute bin ich 70 Prozent auf der rechten Seite gefahren, die linke habe ich nur mitgeschleppt", sagte Miller.

Ohne deutsche Beteiligung 

Die Abfahrt im Schatten des Mount Blanc hatte am Vortag Millers Landsmann Marco Sullivan für sich entschieden. Eine Woche vor dem Test für die WM 2009 im französischen Val d'Isère fanden die Wettbewerbe praktisch ohne deutsche Beteiligung statt.

Stephan Keppler wurde in der Abfahrt 38., in der Super-Kombination schied er nach einem Sturz aus. Immer enger geht es an der Spitze der Gesamtwertung zu, in der Miller (967 Punkte), Raich (905) und Didier Cuche (Schweiz/878) um die Nachfolge des verletzten Vorjahressiegers Aksel Lund Svindal aus Norwegen streiten.

In der Abfahrtsdisziplin-Wertung ist Miller (399) Zweiter hinter Cuche (464). Die Entscheidung in der Kombinationswertung fällt bei noch einem ausstehenden Wettbewerb in der kommenden Woche zwischen Miller und Jean-Baptiste Grange (Frankreich).

Sullivan stiehlt Miller die Show

Vor Millers Coup hatte sein Landsmann Sullivan in der Abfahrt den großen Favoriten die Show gestohlen und überraschend seinen ersten Sieg gefeiert. Der 27-Jährige gewann vor Cuche und dem Slowenen Andrej Jerman.

Groß war die Freude über den ersten Erfolg in der alpinen Ski-Elite, doch die Gedanken waren auch bei dem vor einer Woche in Kitzbühel so schwer gestürzten Teamkollegen Scott Macartney, der mittlerweile wieder zu Hause ist.

"Ich bin für mehr Leute als nur für mich gefahren. Ich habe mit den verletzten Steven Nyman und Scott Macartney gesprochen und am Start habe ich mir gesagt: Das Rennen fahre ich für alle", sagte Sullivan, der selbst mehrfach durch Verletzungen zurückgeworfen worden war.

Glück für Keppler 

Glück im Unglück hatte Keppler bei seinem Sturz in der Kombination. Bereits vor der ersten Zwischenzeit landete er im Fangnetz, blieb aber wohl unverletzt. "Es hätte auch sehr schlecht ausgehen können, aber zum Glück ist alles okay", sagte der 24-Jährige, der vor einem Jahr in Frankreich schwer gestürzt war und damals nur schwer angeschlagen zur WM nach Schweden konnte.

Keppler selbst war etwas ratlos, warum er auf der Abfahrt mit langen Gleitpassagen so viel Zeit verloren hatte, sein Cheftrainer war enttäuscht. "Wir sind nicht zufrieden damit, da brauchen wir nicht drumherum reden. Das ist ein Lehrjahr für ihn nach den letztjährigen Erfolgen", sagte Coach Christian Scholz.