Gelungener Russland-Trip für Langläufer

SID
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© DPA

Rybinsk - Chance genutzt, Motivation geholt: Die deutschen Langläuferinnen sehen der Tour de Ski ab 28. Dezember optimistisch entgegen. Beim letzten internationalen Test am Wochenende im russischen Rybinsk überzeugte vor allem Evi Sachenbacher-Stehle.

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Zwar verpasste die Bayerin aus Reit im Winkl im 15-km-Massenstart-Rennen als Vierte den angestrebten Podestplatz um 0,3 Sekunden äußerst knapp, doch auch Rang sieben als Siegerin des B-Finals im Sprint kann als starke Leistung eingeschätzt werden.

Da im Einzelrennen auch Claudia Künzel-Nystad (Oberwiesenthal) als Sechste und Katrin Zeller (Oberstdorf) als Achte unter den Top Ten landeten und Herren-Einzelkämpfer Rene Sommerfeldt (Oberwiesenthal) als Fünfter über 30 km auch nur knapp am Podium vorbei lief, kann der Russland-Trip des DSV-Teams als Erfolg gewertet werden.

"Alles in allem eine befriedigende Leistung, besonders im Distanzbereich", resümierte Bundestrainer Jochen Behle.

Norweger überragend

Mit drei Siegen in Rybinsk untermauerten vor allem die Norweger ihre Anwartschaft auf die Nummer eins in der Langlauf-Welt. Sprint-Weltmeisterin Astrid Jacobsen holte sich ihren ersten Distanz-Weltcup-Erfolg, um in ihrer Paradedisziplin gegen die Amerikanerin Kikkan Randall relativ deutlich die Kürzere zu ziehen.

Bei den Männern setzte sich im Einzel Altmeister Tor-Arne Hetland durch. Im Sprint gab es eine interne norwegische Meisterschaft: Anders Glörsen gewann vor vier Landsleuten.

Auf die Gesamtweltcup-Stände hatten die Resultate nur bei den Damen Auswirkungen. Die in Rybinsk pausierende Marit Björgen (Norwegen) wurde von Jacobsen verdrängt. Dagegen behielt Axel Teichmann (Bad Lobenstein) das Gelbe Trikot.

Starker Sommerfeldt im Pech

Teichmann weilt derzeit mit der Trainingsgruppe von Cuno Schreyl, zu der auch Tobias Angerer (Vachendorf), Franz Göring (Zella-Mehlis) und Jens Filbrich (Frankenhain) gehören, zur Vorbereitung auf die Tour de Ski im Höhentrainingslager in den italienischen Alpen. Dort erlebten sie am Fernseher mit, wie Rene Sommerfeldt über 30 km ein ganz starkes Rennen lief.

Als es in die Entscheidung ging, trat dem Sachsen ein Konkurrent auf den Stock. Sommerfeldt legte eine Pirouette in den Schnee, das dadurch entstandene Loch war nicht mehr zuzufahren. "Schade, ich hatte den dritten Platz fest ins Visier genommen", meinte der Routinier, dem auch in der Sprint-Qualifikation das Pech treu blieb. "Ich bin auf die Schnauze gefallen. Aber ich hätte es wahrscheinlich sowieso nicht geschafft", meinte "Somml".

Auch Sachenbacher hadert

Auch Evi Sachenbacher-Stehle haderte mit der Gegnerschaft. "Die Russinnen sind mir im Sprint ständig vor der Nase hin und hergefahren. Ich wäre so gern auf das Podest gestiegen. Aber über Platz vier freue ich mich auch sehr", meinte die Staffel-Olympiasiegerin von 2002, die als Sprint-Siebte ihre Flexibilität untermauerte. "Jetzt bin ich zuversichtlich für die Tour. Aber eine Favoritin bin ich nicht", sagte Sachenbacher-Stehle.

Auch der Bundestrainer war zufrieden: "Sie klopft endlich auch im Sprint wieder an die Finaltür."