Walchhofer gewinnt Abfahrt in Beaver Creek

SID
Walchhofer, Beaver Creek
© Getty

Beaver Creek - Michael Walchhofer hat der Konkurrenz auf der "Raubvogel"-Piste von Beaver Creek bei der zweiten Abfahrt der Weltcup-Saison seine Krallen gezeigt.

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Während der Österreicher im US-Bundesstaat Colorado äußerst angrifflustig fuhr und zum zwölften Triumph seiner Karriere raste, schlitterten die Speed-Spezialisten des Deutschen Skiverbandes verschüchtert wie frisch geschlüpfte Küken zu Tal.Immerhin: Platz 24 war für Johannes Stehle aus Obermaiselstein die zweitbeste Platzierung seiner Laufbahn, der Ebinger Stephan Keppler verpasste die Punkte-Ränge als 31. nur äußerst knapp.

Walchhofer setzte sich vor Lokalmatador Steven Nyman und dem Abfahrtsweltcup-Sieger Didier Cuche aus der Schweiz durch.

"Ich hätte tot sein können"

Obwohl der Salzburger Walchhofer zu den Favoriten gehörte, kam sein Sieg etwas überraschend. Vor fünf Tagen war er im kanadischen Lake Louise beim Einfahren für den Super-G nur knapp einer Kollision mit einer Schneekanone entgangen und danach sichtlich verstört nur auf Platz 26 gefahren.

"Ich hätte tot sein können", erinnerte er sich. Umso größer war Walchhofers Freude nach seinem ersten Erfolg auf der "Birds-of-Prey"-Strecke. "Ich bin überglücklich. Das ist mit die schwerste Abfahrt der Saison und ein besonderer Sieg", sagte der 32-Jährige, der sich nach seiner "ungestümen Fahrt" zugleich über den ersten Saisonerfolg der Ski-Macht Österreich freuen durfte.

In einer Zeit von 1:13,74 Minuten rettete Walchhofer einen hauchdünnen Vorsprung von 0,05 Sekunden auf Nyman und 0,10 Sekunden auf Topfavorit Cuche ins Ziel.

Keppler kommt Verkürzung entgegen

Nyman hatte jedoch Pech, dass er bei schlechteren Verhältnissen starten musste. Wegen Schneefalls und wechselhafter Windbedingungen war die Abfahrt verkürzt worden, die Athleten gingen vom Kombinations-Start ins Rennen. Nach 25 Läufern musste die Konkurrenz zudem wegen Nebels kurz unterbrochen werden.

Keppler kam die Streckenkürzung entgegen, weil das Gleitstück zu Beginn der Piste wegfiel - der Deutsche ist nach eigener Aussage "ein miserabler Gleiter". Dennoch konnte er seine gute Leistung von der Kombi-Abfahrt, die er als 15. beendet hatte, nicht bestätigen.

Am Ende lag er 1,59 Sekunden hinter Walchhofer, Stehle hatte einen Rückstand von 1,31 Sekunden und war nur einmal in einer Abfahrt besser: Am 24. Februar erreichte er in Garmisch Platz 20. Keppler hat nicht lange Zeit, um sich zu grämen.

Am Samstag darf er an gleicher Stelle bei seiner Lieblingsdisziplin Super-G antreten - sofern die Wetterverhältnisse sich stabilisieren. Die Prognosen sind hingegen schlecht: Es könnte wieder windig werden.