Kritik an Tischtennis-Kalender

SID
Timo Boll ist der bekannteste deutsche Tischtennisspieler
© getty

Bei den deutschen Tischtennis-Assen herrscht Unzufriedenheit über den zunehmend überfüllten Wettkampfkalender auf internationaler Ebene. "Eine Europameisterschaft nur etwas mehr als drei Monate nach einer WM ist eine besondere Herausforderung und auch eine neue Dimension", sagte Sportdirektor Richard Prause in Düsseldorf auf dem Medientag des DTTB für die bevorstehende Mannschafts-EM in Luxemburg (13. bis 17. September).

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Im Herzogtum findet ab kommendem Mittwoch zu einem so frühen Zeitpunkt in einer neuen Saison ein EM-Turnier statt wie noch nie in der bald 60-jährigen Geschichte der Titelkämpfe. Erst Anfang Juni war die WM in Düsseldorf ausgeklungen.

Prause beklagte die bislang mangelhafte Kommunikation der zuständigen Verbände und Organisationen bei der Erstellung der Terminlisten für internationale und nationale Turniere: "Ein erster Schritt zur Verbesserung müsste sein, dass der Weltverband und die kontinentalen Verbände ihre Kalender übereinander legen und frühzeitig aufeinander abstimmen."

Die Terminproblematik im Tischtennis verschärft sich zusehends. Im ausklingenden Sommer waren zu den internationalen Titelturnieren, den World-Tour-Turnieren und den Ligen-Betrieben zusätzliche Turnierserien wie die T2 Asian Pacific Table Tennis League oder die UTT-Liga in Indien hinzugekommen. In Kürze soll auch in Japan eine ebenfalls lukrative Liga ihren Spielbetrieb aufnehmen.

EM-Turniere fanden bis vor einigen Jahren traditionell im jährlichen Wechsel mit Weltmeisterschaften statt. Zur Vermeidung von zu großer Nähe zu den mittlerweile jährlich ausgerichteten WM-Turnieren lässt der Europa-Verband ETTU seine Titelkämpfe inzwischen regelmäßig im Herbst stattfinden. Mitte September jedoch waren bisher noch nie EM-Titelträger ermittelt worden.

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