Sascha Zverev zwischen sportlichem Höhenflug und Gewalt-Vorwürfen: "Ich lächle immer noch"

SID
Erntete zuletzt wieder mal viel Kritik von allen Seiten: Deutschlands bester Tennis-Spieler Sascha Zverev.
© imago images / PanoramiC

Sportlich läuft es bei Alexander Zverev blendend, mit viel Zuversicht fährt er zum Saisonfinale in London. Für große Unruhe sorgen aber immer noch die schweren Vorwürfe seiner Ex-Freundin.

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Eigentlich wollte sich Alexander Zverev ja nicht mehr äußern zu diesen schweren Gewalt-Vorwürfen seiner Ex-Freundin. Eigentlich. Denn wie schon an den Tagen zuvor kam Deutschlands Tennisstar auch nach der Finalniederlage beim Masters in Paris nicht umhin, über die Negativschlagzeilen zu sprechen.

"Ich weiß, dass gerade viele Menschen versuchen, mir das Lächeln aus dem Gesicht zu wischen", sagte der Hamburger: "Aber unter dieser Maske lächle ich immer noch. Da können die Leute versuchen, was sie wollen."

Es sind turbulente Zeiten, die Zverev momentan durchlebt. Sportlich läuft es beim 23-Jährigen blendend. Durch die Endspielniederlage am Sonntag in Paris gegen den Russen Daniil Medwedew verpasste er seinen dritten Turniersieg in Folge nur knapp, aufgrund seiner starken Form gehört er zum engsten Favoritenkreis beim Saisonfinale der besten acht Profis in London, das am Sonntag beginnt. Unbeschwert konnte Zverev am Montag die Reise auf die Insel dennoch nicht antreten - zu viel war in seinem Privatleben dieser Tage passiert.

Erst eröffnete seine Ex-Freundin Brenda Patea, dass Zverev ungeplant Vater wird, dann berichtete deren Vorgängerin Olga Scharypowa im Tennis-Magazin Racquet detailliert von angeblicher physischer und psychischer Gewalt durch Zverev in der 13-monatigen Beziehung.

Zverev: Gewaltvorfürfe? "Alles ist großartig in meinem Leben"

Dieser stritt die Vorwürfe als "unwahr" ab, doch die Anfeindungen in den Sozialen Netzwerken gegen den Deutschen sind gewaltig. Der Weltranglistensiebte versucht, dies aber komplett auszublenden. "Alles ist großartig in meinem Leben", betonte Zverev.

Bei einem Turnier kann er seine starke Form noch in dieser außergewöhnlichen Saison unter Beweis stellen: Bei den ATP Finals, die letztmals in der Londoner o2-Arena ausgetragen werden und ein "ganz spezielles Turnier" für Zverev sind. Vor zwei Jahren hatte er dort schon triumphiert und den größten Erfolg seiner Karriere gefeiert.

Und die Chancen stehen gar nicht schlecht, dass er beim Treffen der Tennis-Elite erneut nach dem Titel greifen kann. "Ich bin seit der Wiederaufnahme der Tour auf einem guten Weg und spiele gutes Tennis", sagte Zverev, der seit der Corona-Pause die beiden Turniere in Köln gewann sowie bei den US Open im Finale stand. Und auf dem Weg ins Endspiel von Paris bezwang er die mehrmaligen Grand-Slam-Champions Stan Wawrinka (Schweiz) und Rafael Nadal (Spanien) jeweils glatt in zwei Sätzen.

Bis zum Auftakt in London am Sonntag muss Zverev aber noch die körperlichen Strapazen des sportlichen Höhenflugs wegstecken. "Ich war müde", sagte er nach der Niederlage gegen Medwedew, klagte zudem über leichte Oberschenkelprobleme. Die mentalen Strapazen dieser aufwühlenden Tage dürften jedoch deutlich schwieriger wegzustecken sein.

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