Lisicki schlägt Williams - Haas ist draußen

Von Tickerer: Liane Killmann
Unglaublich! Sabine Lisicki schlägt Titelverteidigerin und Olympiasiegerin Serena Williams
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Herren - Achtelfinale:

Novak Djokovic (SRB/1) - Tommy Haas (GER/13) 6:1, 6:4, 7:6 (7:4)

Wie schon im Viertelfinale der French Open war Djokovic auch im Wimbledon-Achtelfinale für Haas eine Nummer zu groß. Bitter für Haas: Er erwischte gegen die Nummer 1 der Welt einen desaströsen Auftakt. Der Deutsche gab gleich im ersten Spiel seinen Aufschlag ab, vergab danach zwei Chancen zum Re-Break und kassierte prompt das zweite Break. Nach einem weiteren Aufschlagverlust ging der erste Durchgang mit 6:1 an den Djoker, der zum 17. Mal in Folge bei einem Grand-Slam-Turnier im Viertelfinale steht.

Nun biss sich Haas, der über das gesamte Match hinweg keine Sicherheit in seine Vorhand brachte, in die Partie. Der 35-Jährige schaffte das Break zum 3:2 und erhöhte anschließend auf 4:2. Doch dann holte sich Djokovic durch vier Spielgewinne in Folge doch noch den zweiten Satz.

Im dritten Durchgang führte Djokovic mit 5:3, als er zum Matchgewinn aufschlug. Haas bewies aber ein großes Kämpferherz, schaffte noch einmal das Break, wehrte bei eigenem Aufschlag einen Matchball ab und glich zum 5:5 aus. Im Tiebreak spielte Djokovic dann aber sensationelles Tennis und machte den Sack zu. Der Sieg ging letztlich völlig in Ordnung. Djokovic machte mehr Winner (40:25), weniger Unforced Errors (16:26) und insgesamt 26 Punkte mehr als Haas (111:85).

Andy Murray (GBR/2) - Mikhail Youzhny (RUS/20) 6:4, 7:6 (7:5), 6:1

Nach zwei Stunden und 37 Minuten hieß es "Game, Set and Match Murray", und die britischen Tennis-Fans atmeten auf. Denn das Match gegen Youzhny war in den ersten beiden Sätzen eine ganz enge Kiste.

Vor allem im zweiten Durchgang stand Murray zwei Mal mit dem Rücken zur Wand. Erst lag der Schotte mit 2:5 ein Break zurück, später im Tie-Break führte der Russe ebenfalls bereits mit 5:3. Doch immer wenn es eng wurde, spielte Murray ganz groß auf.

Im dritten Satz war Youzhnys Widerstand gebrochen, auch weil er mit Schulterproblemen zu kämpfen hatte, weshalb die Nummer 26 der Weltrangliste zwischendurch behandelt werden musste.

Murray, der im vergangenen Jahr erst im Finale gegen Roger Federer unterlag, schlug mit insgesamt 15:1-Assen deutlich besser als sein Gegner auf. Auch bei den Winnern (45:33) und den vermeidbaren Fehlern (16:20) wies der 26-Jährige die bessere Statistik auf.

David Ferrer (ESP/4) - Ivan Dodig (CRO) 6:7 (3:7), 7:6 (8:6), 6:1, 6:1

Ferrer hat die Glückssträhne von Dodig, der in den Runden zuvor von den Aufgaben von Philipp Kohlschreiber und Igor Sijsling profitierte, auf dem heiligen Rasen von Wimbledon beendet.

Dabei machte sich der Spanier das Leben lange selbst schwer. Im ersten Satz vergab Ferrer acht Breakbälle, ehe er im Tie-Break bei eigenem Aufschlag auch gewaltig patzte und nur einen von fünf Punkten gewann. Auch im zweiten Durchgang ließ Ferrer einige Chancen liegen, trotzdem zitterte er sich durch das 8:6 im Tie-Break zum Satzausgleich.

Nun drehte der French-Open-Finalist aber auf und spielte Dodig an die Wand. In den ersten beiden Sätzen gelang Ferrer nicht ein einziges Break, im dritten Durchgang ohne einen einzigen Unforced Error gleich drei, im vierten Satz zwei. Dagegen nahm Dodig seinem Gegner im gesamten Match nie den Aufschlag ab.

Tomas Berdych (CZE/7) - Bernard Tomic (AUS) 7:6 (7:4), 6:7 (5:7), 6:4, 6:4

Zwei Sätze lang gestaltete Tomic das Duell der Aufschlagriesen (19:24 Asse) gegen Berdych absolut ausgeglichen, dann setzte sich aber doch die höhere Qualität des Tschechen, dem 25 Winner mehr als seinem Gegner gelangen (68:43), durch.

Ein großes Problem von Tomic war die mangelnde Chancenverwertung. Der Australier nutzte nur eine von sieben Möglichkeiten zum Break. Berdych nahm seinem Gegner immerhin drei Mal den Aufschlag ab.

Juan Martin Del Potro (ARG/8) - Andreas Seppi (ITA/23) 6:4, 7:6 (7:2), 6:3

Für Seppi war Del Potro, der erstmals in Viertelfinale von Wimbledon steht, in einem insgesamt mäßigen Match von Beginn an eine Nummer zu groß. Zwar ließ der Italiener nur zwei Breaks zu, er selbst erspielte sich allerdings nur insgesamt zwei Chancen zum Break, von denen er keine nutzte.

Wenn Seppi über den zweiten Aufschlag gehen musste, wurde es besonders kritisch. Del Potro machte dann zu 59 Prozent den Punkt. Insgesamt dominierte der Argentinier meistens die Ballwechsel, Seppi kam zu selten dazu, selbst die Initiative zu ergreifen.

Jerzy Janowicz (POL/24) - Jürgen Melzer (AUT) 3:6, 7:6 (7:1), 6:4, 4:6, 6:4

Nach einem Fünf-Satz-Krimi steht Janowicz erstmals überhaupt in der Runde der letzten Acht bei einem Grand-Slam-Turnier. Dabei war der 22-Jährige im ersten Satz fast chancenlos, weil Melzer ganz stark aufspielte.

In der Folgezeit war Janowicz, der weniger direkte Punkte (54:57) und mehr vermeidbare Fehler (26:19) als sein österreichischer Kontrahent machte, zwar auch nicht unbedingt der bessere Spieler (insgesamt 150:148 Punkte), aber bei den Big Points war der Pole meist hellwach. So verließ Melzer nach drei Stunden und 12 Minuten Court Nummer 12 als Verlierer.

Fernando Verdasco (ESP) - Kenny De Schepper (FRA) 6:4, 6:4, 6:4

Drei Mal stand Verdasco in Wimbledon bereits im Achtelfinale (2006, 2008 und 2009), nun hat es der Madrilene erstmals in die Runde der letzten Acht geschafft. Dabei setzte sich der 29-Jährige äußerst souverän durch.

Er gab nur einmal seinen Aufschlag ab, schlug 16 Winner mehr als de Schepper (42:26) und machte insgesamt 23 Punkte mehr als der Franzose (98:75). Nach einer Stunde und 49 Minuten war das Match bereits gelaufen.

Lukasz Kubot (POL) - Adrian Mannarino (FRA) 4:6, 6:3, 3:6, 6:3, 6:4

Für Überraschungs-Achtelfinalist und Dustin-Brown-Bezwinger Mannarino ist Wimbledon beendet. Dafür steht Kubot erstmals in seiner Laufbahn in der Runde der letzten Acht bei einem Grand-Slam-Turnier.

Kubots Plus war der Aufschlag (26 Asse), mit dem er deutlich weniger Probleme als sein Gegenüber hatte. Er ließ nur fünf Breakchancen zu, Mannarino hatte gleich 16 Breakbälle gegen sich. Zwar leistete sich der Franzose weniger vermeidbare Fehler als Kubot (24:34), dafür machte Mannarino auch weniger direkte Punkte (51:62).

Seite 3: Haas' Match gegen den Weltranglistenersten Djokovic im RE-LIVE