Die Jagd auf Wozniacki ist eröffnet

Von SPOX
Vera Zvonareva (l.), Jelena Jankovic (2.v.r.) und Sam Stosur (r.) fordern Caroline Wozniacki heraus
© Getty

Am Dienstag starten die WTA Championships in Doha (jetzt im LIVESCORE). Beim Turnier der besten acht Spielerinnen des Jahres treten zwar gar nicht die besten acht an - Serena und Venus Williams sagten ab. Das bedeutet aber lediglich, dass das Feld umso ausgeglichener besetzt ist. Spannung ist also garantiert. SPOX gibt eine Prognose ab.

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Weiße Gruppe

Vera Zvonareva (Weltranglistenplatz 2): Die Russin hat ein fantastisches Jahr hinter sich und stand zwei Mal in einem Grand-Slam-Finale (Wimbledon, US Open). Der große Triumph blieb ihr aber jeweils verwehrt. Vier weitere Finals (Pattaya City, Charleston, Montreal und Peking) gingen verloren.

Und damit sind wir schon bei ihrer größten Schwäche: die Nerven. Zvonareva kann fantastisch - und attraktiv - Tennis spielen, aber wenn es mal nicht läuft, hasst sie sich selbst, flucht und tut alles Mögliche. Nur sich aus diesem Loch holen, das kann sie oft genug nicht. Auf allerhöchstem Niveau wird sie deshalb nicht um den Titel spielen. Prognose: 3. Platz.

Jelena Jankovic (8): Dass die Serbin mal die Nummer eins der Welt war, sieht man ihr längst nicht mehr an. Noch immer macht sie fast alles weg, was in der Weltrangliste unter ihr steht. Aber die Topleute sind inzwischen an ihr vorbei gezogen. Jankovic kämpft verzweifelt um den Anschluss, trifft in Doha aber auf Gegner, die sich allesamt in bestechender Form befinden. Prognose: 4. Platz.

Kim Clijsters (4): Die Siegerin der US Open spielt nicht viele Turniere. Aber wenn sie spielt, dann will sie auch gewinnen. Clijsters ist reifer und mental stärker als jede andere Spielerin auf der Tour und muss in Doha als Favoritin gelten. Die Weiße Gruppe sollte sie zumindest dominieren. Prognose: 1. Platz.

Victoria Azarenka (10): Azarenka ist - wie so oft bei den großen Turnieren in diesem Jahr - das Darkhorse. So richtig ist ihr der Durchbruch noch nicht gelungen, aber man hat immer das Gefühl: "Jetzt müsste der Knoten platzen!" Dass sie gerade den Kremlin Cup in Moskau gewonnen hat, sollte der Weißrussin enormes Selbstvertrauen geben und könnte den Unterschied ausmachen im Kampf ums Weiterkommen. Prognose: 2. Platz.

Braune Gruppe

Caroline Wozniacki (1): Die Nummer eins der Welt will endlich mal etwas Großes gewinnen. Bei den Grand Slams hat es bisher nicht geklappt, vielleicht wird Doha ihr Turnier. Dabei musste Wozniacki immer wieder die Erfahrung machen, dass sie mit ihrer fehlerfreien, aber oft passiven Spielweise auch von der Form der Gegnerin abhängig ist.

Und: Die Dänin hat 2010 so viele Turniere gespielt, dass ihr die Hitze mehr als den anderen zu schaffen machen könnte. Ganz davon abgesehn, dass sie als Nummer eins unter ganz anderem Druck steht als die Herausforderinnen. Prognose: 2. Platz.

Elena Dementieva (9): Die 29-Jährige hat ein Wechselbad der Gefühle hinter sich. Dementieva stand Anfang des Jahres in drei Finals (zwei Siege), ehe sie sich bei den French Open verletzte, zwei Monate pausierte und völlig außer Tritt geriet. Erst Ende August spielte sie wieder auf hohem Niveau, Ende September erreichte sie ihr viertes Finale.

Dementieva sah wieder wie eine Weltklassespielerin aus, zuletzt jedoch enttäuschte sie wieder. Die Fitness scheint nicht so recht zu stimmen. Unter der Sonne von Doha und gegen starke Gegnerinnen dürfte es die Russin schwer haben. Prognose: 4. Platz.

Francesca Schiavone (6): Für die giftige Italienerin ist Doha die Krönung eines famosen Jahres. Schiavone gewann in Barcelona und Paris, dazu stand sie bei den US Open im Viertelfinale. Und das, obwohl ihr der Hartplatz gar nicht so liegt. Die WTA Championships sind aufgrund des Belags nicht ideal für sie.

Auf der anderen Seite gehört Schiavone zu den wenigen Tennis-Damen, die es lieben, der Underdog zu sein und die Großen herauszufordern. Wo Zvonareva und Co. die Nerven flattern, geilt sich die 30-Jährige nur zusätzlich auf. Unangenehmer könnte ein Außenseiterin kaum sein. Prognose dennoch: 3. Platz.

Samantha Stosur (7): Stosur hat alle Waffen, um in Doha groß aufzuspielen: Einen guten Aufschlag, dank ihrer Doppelerfahrung ein starkes Netzspiel, harte Grundlinienschläge und super Fitness. Ihr größtes Problem: Sie glaubt selbst noch nicht so recht, dass sie zur Weltspitze gehört.

Bei den French Open war sie sich nicht mal sicher, ob sie gut genug ist, um Francesca Schiavone zu schlagen - und verlor das Finale.

Ihre Selbstzweifel könnten ihr vermutlich auch in Doha zu schaffen machen. Allerdings ist das Rematch gegen Sandplatzspezialistin Schiavone perfekt, um in Schwung zu kommen und nach einem harten Fight Selbstbewusstsein zu tanken. Prognose: 1. Platz.

Tennis: Die WTA-Weltrangliste