Davis-Cup-Team schafft Klassenerhalt

SID
Andreas Beck (r.) schied bei den US Open in der zweiten Runde gegen Roger Federer aus
© Getty

Das deutsche Davis-Cup-Team hat vorzeitig den Klassenerhalt geschafft. Durch den Erfolg des Doppels Christopher Kas/ Andreas Beck führt das DTB-Team gegen Südafrika uneinholbar 3:0.

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Das deutsche Davis-Cup-Team bleibt erstklassig. Das Doppel Christopher Kas/Andreas Beck sorgte am Samstag in Stuttgart mit einem 6:4, 3:6, 6:3, 6:4-Erfolg gegen Wesley Moodie und Rik de Voest für die uneinholbare 3:0-Führung im Relegationsspiel der Weltgruppe gegen Südafrika.

Die beiden abschließenden Einzel am Sonntag (11.00) haben nur noch statistischen Wert. Deutschland gehört damit im sechsten Jahr in Folge zu den besten 16 Teams der Welt. Die erste Runde für 2011 wird am Mittwoch ausgelost.

Klassenerhalt "geschlossene Mannschaftsleistung"

"Mir fehlen die Worte", sagte Beck, "ich bin sehr stolz, in meiner Heimatstadt einen Punkt gewonnen zu haben." Nach dem verwandelten zweiten Matchball nach 2:20 Stunden Spielzeit warf Kas seine Mütze in die Luft, die 1500 Zuschauer feierten das Team euphorisch. Allen Beteiligten war sichtbar ein Stein vom Herzen gefallen, dass die Auswahl des Deutschen Tennis Bundes (DTB) weiter zu Elitegruppe gehört.

"Der Klassenerhalt war eine geschlossene Mannschaftsleistung", sagte Davis-Cup-Kapitän Patrik Kühnen, "das Doppel hat am Samstag fantastisch gespielt und seine bisher beste Leistung gebracht."

Kohlschreiber und Mayer legen Grundlage

Am Freitag hatten Philipp Kohlschreiber und Florian Mayer mit ihren Siegen im Einzel die Grundlage für den Klassenerhalt gelegt. Kühnen verzichtete im Doppel auf einen Einsatz seines Spitzenspielers Kohlschreiber und schenkte dem Ravensburger Lokalmatador Andreas Beck das Vertrauen an der Seite von Spezialist Kas.

"Andi hat gezeigt, dass er über sich hinauswachsen kann", lobte Kühnen, "er hat heute einen ganz wichtigen Schritt für sich getan."

Sein Gegenüber John-Laffnie de Jager hatte dagegen sein Team kurzfristig geändert. Statt des eigentlich nominierten Jeff Coetzee bot er Rik de Voest an der Seite des Doppelspezialisten Wesley Moodie auf.

Beck: "Kasi hat mich einige Male rausgerettet"

Das Doppel galt im Vorfeld als die größte Chance der Gäste, einen Punkt zu gewinnen. Die unterhaltsame Partie auf der Anlage des TC Weissenhof war auch über weite Strecken ausgeglichen.

Beck, der nach seiner langen Verletzungspause im Vorjahr bis auf Rang 101 im ATP-Ranking abgestürzt ist, bot dabei eine solide Leistung. "Chef im Ring" war allerdings Kas, der seinen jüngeren Kollegen immer wieder mitriss und anfeuerte. "Der Kasi hat mich einige Male rausgerettet", gab Beck zu.

Schwachpunkt de Voest

Schwachpunkt bei den Südafrikanern war de Voest, der seinen Aufschlag zu den entscheidenden Breaks im ersten (3:4) und dritten Satz verlor (3:5). Im dritten Satz sicherte Kas den vorentscheidenden Spielgewinn mit einem sensationellen Vorhand-Return die Linie entlang.

Beck hatte lediglich im zweiten Satz eine kleine Schwächephase, als er ihm "Kasis" Aufschlag drei vermeidbare Volleyfehler am Netz unterliefen und das deutsche Team ein Break zum 1:3 kassierte. Der Schwabe fightete sich aber wieder ins Spiel und feuerte sich selbst mit ungewöhnlich kämpferischer Körpersprache immer wieder an.

Auch im vierten Satz sorgte ein Break gegen de Voest für die Entscheidung. Beim Ball zum 4:3 hatte Andreas Beck allerdings etwas Glück, als seine Vorhand von der Netzkante ins Feld sprang. Diesen Vorsprung ließ sich das deutsche Duo nicht mehr nehmen. Beck servierte das Match souverän aus.

Beck erhöht auf 4:0

Andreas Beck hat für das deutsche Team im Davis-Cup-Relegationsspiel gegen Südafrika auf 4:0 erhöht. Der Stuttgarter bezwang am Sonntag im dritten Einzel Izak van der Merwe 7:5, 6:2 und gewann damit in seinem dritten Einzelmatch im Davis Cup seinen ersten Punkt.

Der 24-Jährige wurde von Teamkapitän Patrik Kühnen für Spitzenspieler Philipp Kohlschreiber aufgeboten, weil der Klassenerhalt des Teams nach der 3:0-Führung durch den Sieg im Doppel am Samstag bereits feststand.

Im abschließenden Einzel standen sich anschließend Florian Mayer und und Rik de Voest gegenüber.

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