Fehlstart der Deutschen in New York

SID
Richard Gasquet setzte sich bei den US Open gegen Simon Greul durch
© Getty

Die deutschen Tennisprofis sind mit vier Pleiten in die US Open in New York gestartet. Simon Greul, Björn Phau, Angelique Kerber und Kristina Barrois strichen bereits die Segel.

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Vier Spiele, vier Niederlagen und Ärger mit einem störrischen Physiotherapeuten: Im Glutofen von Flushing Meadows haben die deutschen Tennisprofis einen klassischen Fehlstart hingelegt.

Simon Greul (Stuttgart) und Björn Phau (Düsseldorf) sowie Angelique Kerber (Kiel) und Kristina Barrois (Stuttgart) scheiterten bei den mit 22,6 Millionen Dollar dotierten US Open in New York bereits in der ersten Runde.

Der 29-jährige Greul unterlag Richard Gasquet (Frankreich) 3:6, 4:6, 2:6. Phau leistete noch die meiste Gegenwehr, zog aber gegen Ricardo Mello aus Brasilien mit 4:6, 5:7, 6:4, 6:7 (4:7) den Kürzeren.

Die Weltranglisten-46. Kerber musste sich der Argentinierin Gisela Dulko 3:6, 1:6 beugen, während Fed-Cup-Spielerin Barrois 4:6, 1:6 gegen Anastasia Pawlutschenkowa (Russland/Nr. 20) verlor. Beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres gingen insgesamt 16 Deutsche (elf Männer/fünf Frauen) an den Start.

Greuls Physio verweigert Behandlung

Bei Temperaturen von 34 Grad Celsius war besonders Greul nach seiner Pleite verärgert. Allerdings weniger über seine Leistung, als vielmehr über einen sturen Physiotherpeuten, der eine Blockade im Nackenbereich von Greul während des Spiels nicht lösen wollte.

"Ich habe ihn darum gebeten. Aber er meinte, dass sei zu gefährlich. Das war schon eine komische Geschichte", sagte der Stuttgarter, den die Blessur vor allen Dingen beim Aufschlag behinderte: "Ich konnte kaum nach oben schauen."

Die mehrminütige Diskussion beim Stand von 3:3 im zweiten Satz brachte Greul aus dem Konzept. Unmittelbar im Anschluss daran musste der Weltranglisten-84. das Break hinnehmen.

Erst beim Stand von 0:4 im dritten Durchgang kam ein anderer Physio auf den Court und kam Greuls Wunsch nach. Nach dem frühen Aus in New York zog der Schwabe ein unbefriedigendes Saisonfazit. Greul: "Ich kann mit dem Jahr nicht zufrieden sein, aber 2011 will ich nochmal angreifen."

Hoffnungen ruhen auf Kohlschreiber und Petkovic

Die deutschen Hoffnungen im Big Apple indes ruhen auf den beiden Topspielern Philipp Kohlschreiber (Augsburg) und Andrea Petkovic (Darmstadt), die erst am Dienstag ins Turnier einsteigen. Beide verbindet derzeit eins: Sie haben vor dem letzten Grand Slam des Jahres einige Probleme.

Dem Weltranglisten-31. Kohlschreiber wurde vor einigen Wochen zwar die Ehre zuteil, ein paarmal mit Grand-Slam-Rekordsieger Roger Federer (Schweiz) zu trainieren.

Allerdings blieb die Suche nach einem Coach bislang erfolglos. Und das, obwohl der Davis-Cup-Spieler eine ungewöhnliche Stategie wählte und in der ATP-Zeitung Players Weekly eine Annonce schaltete.

Seine Schulterverletzung, die ihn vor knapp zwei Wochen zur Absage des Achtelfinals von Cincinnati gegen Federer gezwungen hatte, macht Kohli vor dem Erstrundenmatch gegen Tobias Kamke (Lübeck) kaum mehr Sorgen.

Petkovic will variabler spielen

Auch die deutsche Nummer eins Petkovic befindet sich momentan in einem Findungsprozess. "Ich bin dabei, mein Spiel umzustellen. Ich möchte in Zukunft variabler agieren", sagte die Weltranglisten-38., die zuletzt einige Rückschläge hinnehmen musste.

Bei den jüngsten drei Turnieren hatte Einser-Abiturientin Petkovic schon früh unerwartet deutliche Niederlagen kassiert. "Aber ich habe ja eine Erklärung dafür. Es ist eben nicht so einfach, das neue Konzept in einem Match durchzuziehen. Wenn es nicht läuft, verfällt man leicht in alte Muster", sagte die 22-Jährige. In Runde eins trifft die Hessin auf die an Position 17 gesetzte Nadja Petrowa (Russland).

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