Schleck lässt sich nicht locken

Von Torsten Adams / sid
Andy Schleck (l.) und Alberto Contador kamen in Ax-3-Domaines zeitgleich ins Ziel
© Getty

Die erste Pyrenäen-Etappe ist geprägt von Psychospielchen zwischen Andy Schleck und Verfolger Alberto Contador (das Ergebnis der 14. Etappe). Während Lance Armstrong mal wieder einbricht, siegt mit Christophe Riblon der erste Franzose an der Skistation Ax-3-Domaines.

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Andy Schleck hat den Großangriff von Alberto Contador abgewehrt und das Gelbe Trikot erfolgreich verteidigt.

Während der Franzose Christophe Riblon die Bergankunft in Ax-3-Domaines als Solist gewann, endete das erste Duell der beiden Top-Favoriten in den Pyrenäen in einer Pattsituation. Schleck und Contador fuhren ihr eigenes Rennen. Die beiden Protagonisten beäugten sich, spielten Katz und Maus miteinander und belegten die Plätze vier und sieben - die große Klettershow blieb allerdings aus.

Schleck klebt an Contador

Riblon verwies nach 184,5 km von Revel in das Skiressort den Russen Denis Mentschow und den Spanier Samuel Sanchez auf die Plätze. 24 Stunden zuvor hatte Contadors Teamkollege Alexander Winokurow drei Jahre nach seiner Doping-Verbannung seinen ersten Etappensieg gefeiert.

Erst vier Kilometer vor dem Ziel zündete Contador ein erstes Feuerwerk, doch Schleck folgte scheinbar mühelos. Der junge Luxemburger konzentrierte sich ungeachtet der anderen Konkurrenten einzig und allein auf das Hinterrad von Contador.

Schleck: Habe aus Fehlern gelernt

"Ich habe aus meinen Fehlern gelernt. Ich wollte nicht attackieren, um dann in einen Gegenangriff zu laufen", sagte Schleck. "Den Fehler habe ich schon einmal gemacht. Ich denke, Alberto wird nicht glücklich sein."

Den Zehntausenden Fans am Schlussanstieg bot sich das skurrile Bild eines Privatduells zweier Weltklasse-Fahrer.

Armstrong erneut abgeschlagen

In der Gesamtwertung liegt Schleck weiterhin 31 Sekunden vor Contador. Olympiasieger Sanchez hat den Rückstand etwas verkürzt und liegt 2:31 Minuten hinter Schleck auf Platz drei.

Lance Armstrong verlor nach seiner Schlappe in den Alpen auch im Grenzgebirge zwischen Frankreich und Spanien satte 15:14 Minuten auf den Tagessieger. bereits am Port de Pailheres kassierte der 38-Jährige 7:40 Minuten.

Erwartetes Spektakel bleibt aus

Sehnsüchtig hatten die französischen Medien dem Auftakt zum Pyrenäen-Drama in vier Akten noch entgegen gefiebert, das am Donnerstag mit der Bergankunft auf dem mysthischen Col du Tourmalet endet.

Aujourd'hui schrieb von der "Stunde der Wahrheit im Theater der Legenden", für das Tour-Organ L'Equipe war klar: "Die Pyrenäen entscheiden das Duell zwischen Contador und Schleck." Die Tour feiert in diesem Jahr ihr Pyrenäen-Jubiläum. Vor 100 Jahren hatte der Tross erstmals die Bergregion erklommen.

Astana sortiert aus

Zunächst schlug jedoch die Stunde der Ausreißer. Eine neunköpfige Gruppe suchte ihr Heil in der Flucht, ein Milram-Fahrer war erneut nicht dabei, auch wenn Christian Knees zu Beginn der Etappe attackiert hatte.

Als der Vorsprung mehr als zehn Minuten betrug, übernahm Contadors Astana-Mannschaft bereits 50 Kilometer vor Beginn des Anstiegs zum Port de Pailheres das Kommando.

Unter dem Tempodiktat der Astana-Equipe fiel das Feld bereits am Beginn des Pailheres etwa 40 Kilometer vor dem Ziel auseinander, auch Linus Gerdemann und Tony Martin verloren früh den Anschluss. Zudem waren Fahrer wie Bradley Wiggins, Cadel Evans und Andreas Klöden ohne Chance.

Die Trikotträger nach der heutigen Etappe:

Gesamtwertung: Andy Schleck (SAX)

Sprinter: Alessandro Petacchi (LAM)

Bester Jungprofi: Robert Gesink (RAB)

Bergtrikot: Anthony Charteau (BTL)

Auf Seite 2 gibt's das Rennen im Re-Live zum Nachlesen