Cavendish schlägt zurück, Ciolek Zweiter!

Von Torsten Adams / sid
Mark Cavendish holte sich in Montargis seinen insgesamt elften Tour-Etappensieg
© Getty

Mark Cavendish hat die fünfte Etappe gewonnen und gezeigt, dass er noch nicht weg vom Fenster ist (das Ergebnis der 5. Etappe). Starker Zweiter im Massensprint von Montargis wurde Gerald Ciolek vom Team Milram.

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Als Mark Cavendish Sekunden nach dem Rennen Arm in Arm mit seinem Sprint-Berater Erik Zabel jubelte, fiel die ganze Last von dem Sprinter von der Isle of Man.

Der 25-Jährige holte den langersehnten ersten Etappensieg, nachdem ihn viele Experten nach seiner schwachen Leistung in Reims schon abgeschrieben hatten.

Zabel: Knoten hoffentlich geplatzt

"Ich bin sehr erleichtert. Das war ein emotionaler Sieg für mich. Radsport ist mein Leben", sagte Cavendish nach seinem Triumph. Und auch der sportlichen Leitung fiel ein Stein vom Herzen. "Wir haben immer an ihn geglaubt. Das war heute ein Sprint wie im letzten Jahr", sagte Columbia-Sportdirektor Rolf Aldag.

Der stolze Zabel grinste über das ganze Gesicht und meinte: "Hoffentlich ist der Knoten jetzt geplatzt."

Ciolek auf dem Podium

Bei seinem insgesamt elften Tagessieg bei der Tour wurde dem Columbia-Sprinter nur Gerald Ciolek gefährlich. Der Pulheimer belegte Platz zwei und egalisierte damit sein bis dato bestes Etappenresultat: Auf dem mittleren der Podiumsplätze landete der Milram-Profi bereits im Jahr 2008 auf der achten Etappe nach Toulouse und auf den Champs-Elysees in Paris.

In der Sprintwertung machte Ciolek durch die 30 Punkte für den zweiten Platz einen Sprung auf Rang zehn. In Grün fährt aber weiterhin Thor Hushovd, der in Montargis nur als Fünfter über den Zielstrich fuhr. Cavendish rangiert auf dem neunten Platz.

Störfeuer für Columbia-Express

Noch am Mittwoch fruchtete die Strategie von Lampre, mit Danilo Hondo ein Störfeuer in den Sprinterzug von Columbia zu streuen. Dieses Mal versuchte Garmin, mit drei Fahrern (Hunter, Dean, Farrar) die Cavendish-Kolonne zu irritieren, was den Amerikanern auch gut gelang.

Doch anders als in Reims ließ sich Cavendish nicht von seiner Linie abbringen und zeigte, dass mit ihm noch sehr wohl zu rechnen ist.

Petacchi: "Habe Großartiges geschafft"

Nichts zu holen gab es dagegen für den zweimaligen Etappensieger Alessandro Petacchi. Der Italiener belegte lediglich Platz acht, hat seine Pflicht aber ohnehin schon erfüllt.

"Viele haben gesagt, dass ich ein alter Mann bin. Na und, ich habe gezeigt, dass ich auch in meinem Alter gegen alle bestehen kann", tönte der Lampre-Profi und ergänzte: "Ich könnte jetzt schon nach Hause fahren. Ich habe Großartiges geschafft."

Farrar greift wieder an

Eine beachtenswerte Leistung zeigte auch Tyler Farrar. Der Garmin-Profi, der am Mittwoch vom seinem Sportlichen Leiter noch Sprintverbot erteilt bekam, landete mit gebrochenem Handgelenk auf Platz zehn.

Nicht auszudenken, wo der Amerikaner in der Sprintwertung läge, wäre er auf der ersten Etappe nicht gestürzt.

Gesamtwertung: Cancellara führt

Ausreißer ziehen den Kürzeren

Bestimmt wurde die Etappe von drei Ausreißern, die zwischenzeitlich einen Vorsprung von beinahe sechs Minuten herausgefahren hatten.

Vier Kilometer vor dem Ziel wurden Jurgen van de Walle, Jose Ivan Gutierrez und Julian El Fares jedoch vom Feld gestellt und das Sprint-Spektakel begann.

Ruhiger Tag für Armstrong und Co.

Die Favoriten ließen es erneut ruhig angehen. Der Schweizer Fabian Cancellara hatte keine Probleme, sein Gelbes Trikot erfolgreich zu verteidigen.

Der Zeitfahr-Weltmeister liegt weiter 23 Sekunden vor dem Briten Geraint Thomas (SKY) und 39 Sekunden vor Cadel Evans (BMC). Toursieger Alberto Contador (AST / + 1:40) bleibt Gesamt-Neunter, Lance Armstrong (RSH / + 2:30) liegt auf Platz 18.

Die Trikotträger nach der heutigen Etappe:

Gesamtwertung: Fabian Cancellara (SAX)

Sprinter: Thor Hushovd (CTT)

Bester Jungprofi: Geraint Thomas (SKY)

Bergtrikot: Jerome Pineau (QST)

Auf Seite 2 gibt's das Rennen im Re-Live zum Nachlesen