Warum ist Emanuel Buchmann bei der Tour de France 2022 nicht dabei?

Von Filip Knopp
Emanuel Buchmann nimmt nicht an der Tour de France 2022 teil.
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Emanuel Buchmann nimmt nicht an der Tour de France 2022 teil. Warum? SPOX erklärt den Grund.

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Der Juli steht im Radsport ganz im Zeichen der Tour de France. Das wichtigste Etappenrennen findet vom 1. bis zum 24. Juli statt - zum insgesamt 109. Mal. Los geht es in Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen, etwas mehr als drei Wochen später endet sie dann wie gewohnt in Paris am Champs-Elysees.

Warum ist Emanuel Buchmann bei der Tour de France 2022 nicht dabei?

Bei der 21 Etappen umfassenden Tour nicht mit von der Partie sein wird Emanuel Buchmann. Der deutsche Profi hat sich stattdessen nämlich lieber für eine Teilnahme am Giro d'Italia entschieden und wird im Laufe des Jahres 2022 noch an anderen Rennen mitwirken.

"Emu wird vermutlich die Vuelta fahren oder andere Rennen im Herbst, aber er ist nicht auf der Longlist", sagte Bora-hansgrohe-Teamchef Ralph Denk über den 29-Jährigen und die Tour de France.

Vergangenes Jahr wurde Buchmann bei der Tour de France 33., 2020 musste nach dem Start aufgrund eines Sturzes aufgeben, während er 2019 Vierter wurde.

Für Bora hansgrohe im Einsatz sind dafür die drei Deutschen Nils Politt, Maximilian Schachmann und Lennard Kämna, der Niederländer Danny Van Poppel, das österreichische Trio Patrick Konrad, Marco Haller und Felix Großschartner sowie der Russe und Kapitän Alexandr Vlasov, der den Tour-Sieg im Visier hat: "Ich hoffe, dass ich hier um den Sieg mitfahren kann."

Bora hansgrobe: Das Team im Überblick

NameNation
Alexandr Vlasov [Kapitän]Russland
Nils PolittDeutschland
Maximilian SchachmannDeutschland
Lennard KämnaDeutschland
Danny Van PoppelNiederlande
Patrick KonradÖsterreich
Marco HallerÖsterreich
Felix GroßschartnerÖsterreich
Emanuel Buchmann nimmt nicht an der Tour de France 2022 teil.
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Emanuel Buchmann nimmt nicht an der Tour de France 2022 teil.

Corona-Sorgen vor Tour de France: "Wir werden uns isolieren"

Tadej Pogacar ist in Sorge. Nicht die Konkurrenz schreckt den Radsport-Überflieger vor dem Angriff auf seinen dritten Tour-de-France-Triumph nacheinander. Das Coronavirus greift im Peloton wild um sich - und wirbelt die Planungen von Teams und Fahrern knapp zwei Wochen vor dem Start der Frankreich-Rundfahrt durcheinander.

"Wir werden uns so weit wie möglich isolieren", sagte Pogacar, der am Sonntag in seiner Heimat die Schlussetappe der Slowenien-Rundfahrt gewann und sich den Gesamtsieg sicherte. An den ersten beiden Tagen habe man noch Autogramme gegeben und Fotos mit den Fans gemacht. Die Volksnähe gab der Superstar zur Sicherheit dann aber lieber auf. "Wir werden uns zurückhalten, wir wollen bei der Tour am Start sein", sagte Pogacar am vergangenen Freitag.

Zuvor war sein Teamkollege Mikkel Bjerg positiv getestet worden. Dessen Zimmergenosse Vegard Stake Laengen nahm Pogacars Team UAE Emirates als Vorsichtsmaßnahme ebenfalls vorzeitig aus dem Rennen. Der Corona-Ausbruch in Slowenien ist dabei kein isolierter Vorfall. Bei der am Sonntag endenden Tour de Suisse waren die Auswirkungen noch größer. Gleich vier Teams - Jumbo-Visma, UAE Emirates, Bahrain-Victorious und Alpecin-Fenix - zogen sich komplett vom Etappenrennen zurück. Beim abschließenden Einzelzeitfahren am Sonntag in Vaduz ging nur etwa die Hälfte der ursprünglich 152 gestarteten Fahrer ins Rennen. Der Großteil fehlte wegen Corona.

Auch die deutsche Equipe Bora-hansgrohe ist betroffen. Die Mannschaft aus dem oberbayerischen Raubling hofft bei der Tour nach dem Gesamtsieg beim Giro d'Italia durch den Australier Jai Hindley auf eine weitere Podiumsplatzierung. Vorgesehen ist dafür der Russe Alexandr Vlasov - in der Schweiz stieg er am Freitag wegen eines positiven Tests aus dem Rennen aus. Eine ideale Vorbereitung sieht anders aus.

Die Sommerwelle trifft den Radsport zur Unzeit. Am 1. Juli fällt in Kopenhagen der Startschuss zur Großen Schleife, dem Höhepunkt der Saison. Tour-Direktor Christian Prudhomme kommentierte die Vorkommnisse in der Schweiz zurückhaltend. Man werde "das Protokoll und die Empfehlungen des Weltverbandes UCI respektieren", sagte er der L'Equipe.

Grundsätzlich setzt das Protokoll auf bewährte Maßnahmen wie die Maskenpflicht und Abstandsreglungen. Im Falle eines bestätigten Falles trifft die UCI in Rücksprache mit Vertretern der Teams, der Fahrer, des Veranstalters, Ärzten und den nationalen Behörden "eine angemessene" Entscheidung. Im Zweifel lautet diese: Ausschluss aus dem Rennen. Bei der Tour war das bislang nicht nötig. 2020 und 2021 funktionierte das Konzept der "Blase", die Teams schotteten sich komplett ab, positive Fälle unter den Fahrern gab es nicht. Tadej Pogacar gewann in beiden Jahren. Auf dem Weg zum Hattrick im Gelben Trikot fahren die Corona-Sorgen wieder mit. (Quelle: SID)

Tour de France 2022: Die Preisgelder im Überblick

  • Gesamtsieg: 500.000 Euro
  • Etappensieg: 11.000 Euro
  • Gelbes Trikot: 500 Euro pro Tag
  • Grünes Trikot, Bergtrikot: 25.000 Euro, 300 Euro pro Tag
  • Teamwertung: 50.000 Euro, Tagessieg 2800 Euro
  • Nachwuchswertung: 20.000 Euro, Tagessieger 500 Euro
  • Kämpferischster Fahrer: 20.000 Euro, Tagessieger 2000 Euro
  • Bergwertungen: 200 bis 800 Euro

Tour de France 2022, Preisgeld: Wie viel bekommt der Sieger? - Die Gewinner der vergangenen Jahre im Überblick

Jahr

Sieger

Land

2021

Tadej Pogacar

Slowenien

2020

Tadej Pogacar

Slowenien

2019

Egan Bernal

Kolumbien

2018

Geraint Thomas

Großbritannien

2017

Chris Froome

Großbritannien