Abschlussbericht belastet Freiburger Sportärzte

SID
Die Sportärzte Heinrich und Schmid sollen beim Team Telekom jahrelang Doping betrieben haben.
© Getty

Ein Abschlussbericht hat die Freiburger Sportärzte Lothar Heinrich und Andreas Schmid belastet. Beide sollen beim Team Telekom jahrelang systematisches Doping betrieben haben.

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Die beiden Ärzte Lothar Heinrich und Andreas Schmid sollen von 1995 bis mindestens 2006 an der Uniklinik Freiburg systematisches Doping beim Rad-Team Telekom und dessen Nachfolger T-Mobile betrieben haben.

Zu diesem Ergebnis kommt laut des Nachrichtenmagazins Der Spiegel der Abschlussbericht einer unabhängigen Expertenkommission.

Dopingmittel verabreicht

Bislang hatten Heinrich und Schmid nur zugegeben, im strafrechtlich nicht mehr relevanten Zeitraum bis 1999 Dopingmittel verabreicht zu haben.

Der 64 Seiten starke Bericht sei am 16. April unter Vorsitz des ehemaligen Präsidenten des Reutlinger Sozialgerichts, Hans-Joachim Schäfer, fertiggestellt worden, aufgrund juristischer Fragen aber noch nicht veröffentlicht worden.

Einige von der Kommission aufgearbeitete Vorfälle könnten arbeits- und strafrechtliche Konsequenzen haben.

Klöden und Kessler sollen Eigenblut-Doping betrieben haben

Die Kommission beschuldigt die beiden früheren T-Mobile-Fahrer Andreas Klöden und Matthias Kessler des Eigenblut-Dopings.

Beide sollen sich am 2. Juli 2006 mit dem geständigen Patrik Sinkewitz in der Freiburger Klinik einer Transfusion unterzogen haben.

Bei Sinkewitz habe Schmid bei einer Panne billigend den möglichen Tod des Fahrers in Kauf genommen. Weder Kessler noch Klöden wollten sich zu den Vorwürfen äußern.

Atteste gefälscht

Die beiden Mediziner sollen Atteste gefälscht und Zahlungen verschleiert haben.

Weder Schmid noch Heinrich sollen die Fahrer zudem über mögliche Nebenwirkungen aufgeklärt haben. Hauptlieferant der Dopingmittel war nach Erkenntnissen der Kommission eine Apotheke im Schwarzwald-Städtchen Elzach.

Auch die Apothekerin sowie Schmid und Heinrich wollten sich vor der Kommission nicht äußern.

Klöden verbessert sich auf Platz Zehn