Ariane Friedrich springt zu EM-Bronze

SID
Ariane Friedrich scheiterte dreimal an der Höhe von 2,03m
© Getty

Wie schon bei der Leichtathletik-WM hat Hochspringerin Ariane Friedrich auch bei der EM Bronze gewonnen. Blanka Vlasic sprang mit 2,03m zu Gold, Emma Green holte Silber.

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Der Gold-Traum blieb wieder unerfüllt, doch nach einer schwierigen Saison war Ariane Friedrich auch mit Bronze wie schon bei der WM richtig glücklich.

Bei ihrem Sprung über 2,01m machte sie die Faust und schrie ihre Freude mit weit aufgerissenem Mund hinaus. Ihre zweitbeste Leistung der Saison sollte am Ende für die erhoffte EM-Medaille reichen - hinter Kroatiens Überfliegerin Blanka Vlasic, die als einzige 2,03m schaffte und der Überraschungs-Zweiten Emma Green aus Schweden mit ebenfalls 2,01m.

"Nach einer Saison, die nicht optimal verlaufen ist, bin ich mit diesem Ergebnis wirklich zufrieden. Im März habe ich noch nicht gewusst, ob ich eine Freiluft-Saison machen kann", sagte Friedrich.

Die 24-Jährige Hallen-Europameisterin blieb nur einen Zentimeter unter ihrer Saison-Bestleistung und ließ sich anschließend die gemeinsame Ehrenrunde mit Vlasic und Green nicht nehmen: "Ich wollte eine Medaille, die habe ich". Für das letzte Hochsprung-Edelmetall einer DLV-Athletin bei einer EM hatte die Mannheimerin Alina Astafei als Dritte 1998 gesorgt.

Vlasic holt ersten kontinentalen Titel

Nach souveränem Beginn von Friedrich, die ihre vier Höhen bis 1,99m jeweils im ersten Versuch überquerte, spitzte sich der Titel-Dreikampf bei 2,01m zu.

Während Vlasic die Höhe im ersten und Green im zweiten Versuch meisterte, gelang der Kommissarin aus Frankfurt/Main dies erst im dritten Anlauf. Die 2,03m waren für Friedrich letztlich zu hoch. "Ich bin nur traurig, dass ich diese Höhe nicht geschafft habe", sagte Friedrich.

Vlasic gewann nach WM-Gold 2007 und 2009 ihren ersten kontinentalen Titel. Olympiasiegerin und Titelverteidigerin Tia Hellebaut aus Belgien ging als Fünfte mit 1,97 m leer aus.

Friedrich hatte bis zum Tag der EM-Entscheidung noch an sprungtechnischen Details gefeilt. "Meine Technik ist längst nicht so stabil wie letztes Jahr, deshalb versuche ich täglich, etwas zu verbessern", räumte sie ein. Drei Verletzungen hatten Deutschlands Überfliegerin der vergangenen Jahre zuletzt zurückgeworfen. Erst kurz vor der EM kam sie mit Resultaten von 2,00m und 2,02m wieder richtig in Schwung.

Creme de la Creme am Start

Eines war Friedrich schon vorher klar: "Bei uns ist die Creme de la Creme am Start. Das Feld unterscheidet sich kaum von einer WM-Konkurrenz." Abgesehen von der Jahres-Weltbesten Chaunte Howard Lowe (2,05m) aus den USA kommen alle 2,00-m-Springerinnen dieser Saison aus Europa.

Ihr Coach Günter Eisinger sprach von "vier Wochen, die Ariane in der Vorbereitung gegenüber der Konkurrenz fehlen". Der fragile Körper der 1,79m großen und 57kg leichten Athletin verträgt im Training nur begrenzt die Belastungen des Hochsprungs. Eisinger: "Richtige Sprünge über die Latte macht sie nur im Wettkampf."

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