Geplänkel Fehlanzeige

Von Marc Hindelang
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© spox

Es sind erst fünf Spieltage gespielt und noch ist logischerweise nix Dramatisches passiert. Aber die ersten Eindrücke zeigen schon, dass sich die Teams für diese Saison viel vorgenommen haben und auch gut vorbereitet sind.

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Während in den vergangenen Jahren die ersten Spiele oft noch genutzt wurden, um sich den taktischen Feinschliff zu holen, sind die meisten Klubs in diesem Jahr schon vom ersten Bully an auf Betriebstemperatur.

Man hat das Gefühl, dass jetzt schon die Positionskämpfe in vollem Gange sind. Das ist umso überraschender als in diesem Jahr ein Team mehr in der Liga ist. Die Vorrunde ist damit länger als gewohnt - 56 statt 52 Spiele - trotzdem werden keine Kräfte geschont.

Die Adler kommen schon noch

Meister Mannheim, der am Freitag seinen ersten Sieg feiern konnte, hat das besonders zu spüren bekommen. Fans, Verantwortliche und Beobachter vermissten nach der gewonnen Meisterschaft in den ersten Spielen den letzten Biss. Und die Schippe, die dem Meister zu Beginn gefehlt hat, die legen die anderen gerade zusätzlich drauf. Und prompt liegt auch der Titelverteidiger plötzlich mal im Tabellenkeller und fliegt aus dem Pokal.

Aber abgerechnet wird wie immer erst am Ende, und ich bin sicher, dass die Adler schon noch kommen werden und vor allem am Ende der Saison groß aufspielen - dann, wenn es darauf ankommt. Ohnehin bekommt die Tabelle frühestens bis zur Pause zum Deutschland-Cup im November ein einigermaßen aussagekräftiges Gesicht.  

Spylo ist ein Volltreffer

Zumal auch die Neuzugänge der Liga alle noch Luft nach oben haben. Man merkt, dass die alle noch etwas Eingewöhnungszeit brauchen, aber das ist normal und kann auch von den mit soviel Vorschusslorbeeren angekündigten Startorhütern Norm Maracle (Iserlohn) und Travis Scott (Köln) nicht Halt machen. Immerhin hat Maracle am Freitag seinen ersten Shut-Out gefeiert und auch Scotts Gegentorschnitt ist deutlich nach unten gegangen.

Der Volltreffer bisher ist Ahren Spylo von den Ice Tigers: Neun Treffer in sechs Spielen - das kann sich sehen lassen. Ende letzter Saison konnte er sich in Hamburg an die Liga gewöhnen, davon profitiert Nürnberg. Erstaunlich eigentlich, dass keiner der finanzstarken Klubs sich Spylos Dienste gesichert hat, zumal er ja einen deutschen Pass hat.

Tragik um Hospelt

Positiv überrascht bin ich von Straubing. Das zweite Jahr gilt für einen Aufsteiger gemeinhin als das schwerste. Aber die Tigers präsentieren sich keinesfalls schlechter als in der letzten Saison und sind derzeit auf einem guten Weg. Ich persönlich würde Erich Kühnhackl den Erfolg auch gönnen. Ebenfalls konkurrenzfähig zeigt sich der diesjährige Aufsteiger Wolfsburg, was sicherlich nicht ganz unerwartet kommt.

Die eigentlich tragische Geschichte ist dagegen die Verletzung von Kai Hospelt aus Köln. Der kam mit soviel Vorschuss-Lorbeeren aus der Pause, die Trainer prophezeiten ihm seine beste Saison und dann reißt er sich gleich am Anfang das Kreuzband. Das ist schon traurig - und relativiert vieles. Für den Jungen tut es mir richtig leid, ich wünsche ihm, dass er den Anschluss bis zu den Playoffs schafft.

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