Van Gerwen mit "Lehrstunde" für Hopp: "Er hätte schon weiter sein sollen"

SID
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© getty

Für Max Hopp war Topstar Michael van Gerwen bei der Darts-WM eine Nummer zu groß. Der Weltranglistenerste fand anschließend deutliche Worte für den Deutschen.

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Kaum war Max Hopps Traum von der Sensation bei der Darts-WM jäh geplatzt, da verpasste ihm sein Bezwinger Michael van Gerwen auch noch eine verbale Ohrfeige. "Mit dem Talent, das er hat, hätte er schon weiter sein sollen", schoss der Weltranglistenerste in Richtung Hopp, nachdem er seinen deutschen Rivalen in der dritten Runde klar mit 4:1 von der Bühne des Londoner Alexandra Palace gefegt hatte.

MvG: Max Hopp sollte sich mit wichtigen Dingen beschäftigen

Und die Giftpfeile von "Mighty Mike" flogen weiter. "Max ist ein phänomenaler Spieler, aber die Leute sollten nicht vergessen, dass das bereits seine sechste Weltmeisterschaft ist", sagte der Niederländer bei Sport1 und hatte für den Geschlagenen gleich auch noch ein paar Tipps parat: "Ich rate ihm, sich nicht mit Dingen zu beschäftigen, die ihn vom eigentlich Wichtigen ablenken: dem Spiel."

Mit großen Hoffnungen war der 22 Jahre alte Hopp in das "größte Match" seiner Karriere gegangen, mit einem Sensationserfolg über den besten Darts-Spieler der vergangenen Jahre wollte er als erster Deutscher im "Ally Pally" ins Achtelfinale einziehen. Doch die Landung auf dem Boden der Tatsachen war hart.

Max Hopp fand erst deutlich zu spät ins Spiel

"Er war stellenweise einfach eine Klasse besser, deswegen war es teilweise eine kleine Lehrstunde", analysierte Hopp nüchtern: "MvG ist unheimlich brutal." Immer wieder waren dem "Maximiser" zuvor diese verflixten acht Millimeter schmalen Doppelfeldern zum Verhängnis geworden. Als Hopp endlich zu seinem Spiel fand, war es längst zu spät.

"Am Anfang ist mir die Partie aus den Händen geglitten", haderte er. Das belegen die Zahlen: Nur 14 Prozent der Doppel traf Hopp in den ersten drei Sätzen. Es dauerte keine halbe Stunde, da stand es aus seiner Sicht schon 0:3, 1:3, 0:3. Einen solchen Rückstand gegen van Gerwen drehen? Utopisch!

"Ich habe erst zum Schluss in die Partie gefunden und konnte ihn auch hin und wieder unter Druck setzen", sagte Hopp. Zwar spielte er dann endlich befreiter auf, doch der Angriff kam zu spät. Einen Ehrensatz tütete der Idsteiner noch ein, mehr war an diesem Abend nicht drin.

Max Hopp: "Werde sehr, sehr viel aus dem Spiel mitnehmen"

Dennoch werde er aus dem Spiel "sehr, sehr viel mitnehmen", sagte Hopp. Doch wieder einmal ist dies nur Erfahrung und kein Sieg über einen Spitzenspieler auf der großen Bühne. Mit seinem Schnitt von knapp 97 Punkten pro Aufnahme kann es Hopp mit den ganz Großen aufnehmen. Doch wenn er gegen van Gerwen Chancen hatte - und davon gab es einige - so ließ er sie in wichtigen Momenten aus.

An der Unterstützung hatte es keinesfalls gelegen. Der altehrwürdige "Ally Pally" strahlte in schwarz-rot-gold. Eine ähnliche Stimmung hatte es bei dieser WM zuvor nicht gegeben. "Das ist Wahnsinn. Die Leute kommen kurz vor Weihnachten nach London und singen den Maxi-Maxi-Hopp-Song", freute sich der Bejubelte - und rang dem Aus in London doch noch etwas Positives ab: "Jetzt kann ich die Weihnachtszeit genießen."

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