Basketball-Skandal? Angeblich spielten coronapositive Profis bei Würzburg vs. Bayreuth

Von Tim Ursinus
Bei der Partie zwischen s.Oliver Würzburg und Medi Bayreuth standen am 2. Januar offenbar coronapositive Spieler auf dem Feld.
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Skandal in der Basketball-Bundesliga? Bei der Partie zwischen s.Oliver Würzburg und medi Bayreuth standen am 2. Januar offenbar coronapositive Spieler auf dem Feld.

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Im Anschluss an die Partie wurden 13 Spieler und Trainer der Würzburger positiv auf Corona getestet. Wie die Bild am Sonntag erfahren hat, waren acht davon gegen Bayreuth dabei. Dabei hätte das Team schon am Tag bei der BBL gemeldet, dass einige Spieler im Kader Corona-Symptomen aufweisen würden.

Zu diesem Zeitpunkt seien lediglich Schnelltests durchgeführt worden, dort gab es nur einen positiven Befund, nämlich den von Trainer Sasa Filipovski; die Spieler waren dem Bericht zufolge alle negativ.

Die Liga soll daraufhin PCR-Tests angefordert haben. Durch ein sogenanntes Notfall-Kit haben die 18 BBL-Vereine jederzeit die Möglichkeit, Proben in eines der zwei dafür vorgesehenen Labore einzuschicken. Die Übermittlung läuft im Bedarfsfall per Kurier.

Würzburg habe sich an die Vorgaben erhalten, die Proben seien allerdings nie zum BBL-Labor nach Hannover gefahren worden. Laut der Liga hätte Würzburg das Notfall-Kit nicht gefunden. Der Verein selbst lieferte jedoch eine andere Version.

Demnach hätte sich Würzburg dazu entschieden, ein Labor in unmittelbarer Umgebung zu beauftragen. Das ist laut den Statuten ebenfalls erlaubt.

Bei der Partie zwischen s.Oliver Würzburg und Medi Bayreuth standen am 2. Januar offenbar coronapositive Spieler auf dem Feld.
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Bei der Partie zwischen s.Oliver Würzburg und Medi Bayreuth standen am 2. Januar offenbar coronapositive Spieler auf dem Feld.

BBL-Skandal? Würzburger wurden "schlampig" getestet

Allerdings sei die Art der Probe-Entnahme dort "schlampig" durchgeführt worden. Laut der BamS hätten einige Profis noch vor Ort Zweifel geäußert. Alle Tests fielen anschließend negativ aus. Würzburg bestand trotzdem auf eine Spielverlegung.

"Wir hatten wegen der Symptome begründete Zweifel an den Ergebnissen der PCR-Schnelltests und haben das den Bayreuthern und der Liga auch sofort mitgeteilt. Zur Sicherheit haben wir dann zusätzlich noch einmal Antigen-Schnelltests gemacht, bei denen es wieder zwei positive Ergebnisse gab", wird Geschäftsführer Steffen Liebler in dem Bericht zitiert. Obwohl die Ergebnisse der Liga gemeldet wurden, sei der Antrag abgelehnt worden.

Dabei berief sich die Liga auf die Regel, dass ein Spiel nur dann verschoben wird, wenn einem Team weniger als acht Spieler zur Verfügung stehen. Würzburg hatte noch genügend "gesunde" Profis in den eigenen Reihen. Die Bayreuther Verantwortlichen schlossen sich der Entscheidung, die auf Grundlage der negativen PCR-Tests getroffen wurde, zudem an.

Würzburg lief mit zwei Spielern mit Symptomen auf

Würzburg lief schließlich mit neun Profis auf, wovon bei der Liga mindestens zwei vorher Symptome angemeldet haben sollen. Das stellt einen Regelverstoß dar. Würzburg wollte jedoch vermeiden, dass zu wenige Spieler auf dem Spielberichtsbogen stehen. Ansonsten wäre die Partie automatisch mit 0:20 gewertet worden.

Allem Anschein nach waren die Würzburger auch schon zuvor infektiös. Zwei Tage vor der Partie waren sie zu Gast bei Alba Berlin. Der Hauptstadtklub meldete nun elf Coronafälle. Bei Bayreuth gibt es nach drei Testreihen noch keinen positiven Befund.