Michaels-Beerbaum hält Reiter auf Medaillenkurs

SID
Bei der EM 2007 gewann Meredith Michaels-Beerbaum Gold. Damals noch auf Shutterfly
© Getty

Dank Meredith Michaels-Beerbaum können die deutschen Springreiter bei der Reit-WM in Lexington weiter auf eine Medaille hoffen.

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Die 40 Jahre alte Ex-Europameisterin aus Thedinghausen bescherte dem deutschen Team mit Checkmate zum Auftakt im Zeitspringen den einzigen Nullfehlerritt und hielt das deutsche Team auf Platz zwei.

Janne Friederike Meyer (Schenefeld/81,87) mit Lambrasco, Carsten-Otto Nagel (Wedel/77,74) mit Corradina und Marcus Ehning (Borken/80,79) mit Plot Blue erlaubten sich jeweils einen Abwurf.

In der Einzelwertung belegte Michaels-Beerbaum den siebten Rang, Nagel kam auf Platz 16. Ehning steht auf Platz 28, Meyer auf Rang 36. Es führen die Amerikaner Mario Deslauriers (71,25) mit Uniro und McLain Ward (71,79) mit Sapphire. In der Teamwertung führt die USA vor Deutschland und Frankreich.

Beerbaum "total zufrieden"

Michaels-Beerbaum zeigte mit dem 15 Jahre alten Wallach Checkmate eine starke Runde und fegte über die Hindernisse nur so hinweg. "Ich bin total zufrieden. Alles war perfekt. Es hat richtig gemacht", sagte die 40-Jährige, die ihr Pferd zunächst beruhigen musste. "Es war vor dem Springen sehr aufgeregt, doch ich habe die Ruhe behalten. Wir haben uns prima ergänzt", meinte die gebürtige Kalifornierin, die auch von den amerikanischen fans mit viel Applaus bedacht wurde.

"Eine starke Leistung von Meredith. Sie hat alles richtig gemacht. Das hat sich abgezeichnet. Checkmate war hier in den letzten Tagen gut drauf", sagte Bundestrainer Otto Becker. Schlussreiter Ehning konnte die gute Vorgabe nicht nutzen und wirkte mit Plot Blue nervös.

Nagel spricht nicht von Fehlstart

Zuvor hatten sich Meyer mit Lambrasco und Nagel mit Corradina je einen Flüchtigkeitsfehler erlaubt. Von einem Fehlstart wollte Vize-Europameister Nagel doch zunächst nichts wissen. "Verloren ist hier noch gar nichts. Es kommen noch zwei schwere Runden im Nationenpreis. Die Weltmeisterschaft wird heute nicht entschieden", sagte Nagel.

Vor dem Fehler wollte der 48-Jährige mit einem Galoppsprung weniger auskommen. Seine Stute war für einen Moment abgelenkt. "Sie ist schüchtern, will immer alles richtig machen", sagte Nagel: "Nachher hat sie sich aber gefangen, und es lief besser."

Auch Meyer wollte nicht von einer Enttäuschung sprechen. "Ich bin eigentlich zufrieden. Warum ich den Fehler am Steilsprung nach dem Wassergraben hatte, müssen wir jetzt mal analysieren", sagte die Debütantin nach ihrer Feuertaufe bei einer WM. "Generell ist das Gefühl aber gut. Lambrasco ist in guter Form. Ich bin für die weiteren Runden optimistisch."

Kutscher-Pferd Cash verletzt

Meyer war erst kurz vor dem Start der Weltreiterspiele in die deutsche Mannschaft gerückt. Sie ersetzt Ex-Europameister Marco Kutscher (Hörstel), der wegen einer Hufverletzung bei seinem Pferd Cash kurzfristig ausfiel. Für die Nationenpreisreiterin ist es die erste Teilnahme an einem Championat.

Nach dem Zeitspringen folgen am Dienstag und Mittwoch die Runden im Nationenpreis. Im Einzel geht es am Freitag mit der letzten Qualifikation fürs Finale weiter. Die besten vier Paare ermitteln in der Nacht zu Sonntag mit Pferdewechsel den neuen Weltmeister.

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