Boll marschiert weiter - Wu draußen

SID
Timo Boll (l.) und Christian Süß spielen für Borussia Düsseldorf
© Getty

Timo Boll hat auf dem Weg zu seinem dritten EM-Triple die nächsten Etappenziele erreicht. Das Aushängeschild des deutschen Tischtennis zog bei der EM in Ostrau mit seinem Partner Christian Süß ins Doppel-Halbfinale ein und steht im Einzel in der Runde der letzten Acht. Einen schwarzen Freitag erlebte dagegen Titelverteidigerin Jiaduo Wu (Kroppach), die in beiden Konkurrenzen bereits im Achtelfinale scheiterte.

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Auch Marathon-Mann Boll beginnt das straffe Programm zu schlauchen. "Jetzt geht es richtig an die Kondition. Ich bin als Spätstarter und Morgenmuffel bekannt, und man braucht unheimlich viel Power", sagte Boll, der mit dem Portugiesen Joao Monteiro beim 4:0-Erfolg allerdings kaum Probleme hatte.

Boll ohne Satzverlust

Am Abend schaltete er auch den Schweden Pär Gerell aus und ist noch ohne Satzverlust. Auch Süß kam weiter und könnte im Halbfinale auf Boll treffen.

Das Düsseldorfer Parade-Duo bezwang am Freitag die Serben Zolt Pete/Marko Jevtovic 3:0, anschließend räumte es die Franzosen Christophe Legout und Abdelkader Salifou mit 4:1 aus dem Weg.

"Das war präzise und konsequent", sagte Boll nach den Siegen, er freute sich aber sehr verhalten über die sichere Medaille. Süß gab seinem Partner die Richtung vor. "Für uns zählt als hoher Favorit nur der Turniersieg", sagte er.

Waldner: "Boll kann Olympiasieger werden"

Ernsthafte Konkurrenten sind für Boll in Tschechien in allen Wettbewerben rar. Die Nummer zwei der Weltrangliste hat alle 17 Matches im bisherigen Turnierverlauf gewonnen.

Dies wurde auch in Schweden aufmerksam registriert. "Boll kann 2012 in London Olympiasieger werden", sagte Tischtennis-Idol Jan-Ove Waldner (11 EM-Titel), den Boll mit seinem 12. und 13. EM-Erfolg hinter sich lassen will.

"Den Rekord habe ich schon längst abgeschrieben. Am Ende wird Timo über 20 EM-Titel haben", sagte Waldner: "Aber WM und Olympia, das zählt."

Wu vergibt Matchball

Wu verpasste das Einzel-Viertelfinale haarscharf. "Ich bin ein bisschen traurig. ich habe zu passiv gespielt und einige Chancen nicht genutzt", sagte die 32-Jährige nach dem 3:4 gegen die Ungarin Georgina Pota.

Wu hatte 3:1 geführt und im letzten Satz (10:12) einen Matchball vergeben. Besser machte es Kristin Silbereisen, die gegen die Spanierin Shen Yanfei ein 0:2 noch in ein 4:2 drehte und am Samstag im Viertelfinale steht.

Im Doppel allerdings hat die deutsche Meisterin das Podest bereits verfehlt. Silbereisen (Kroppach) und ihre Partnerin Zhenqi Berthel (Bingen) unterlagen der litauisch-russischen Kombination Ruta Paskauskiene/Oksana Fadejewa 3:4.

Für Elke Schall ist die EM vorzeitig beendet. Die 37-Jährige aus Holsterhausen scheiterte mit Wu im Doppel und dann wie Barthel auch im Einzel.

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