Reitverbände bei Doping vor Einigung

SID
Breido Graf zu Rantzau (r.) wurde im Springer 1976 Europameister im Einzel
© Getty

Im internationalen Reitsport deutet sich eine Einigung über die Reform der Anti-Doping-Regeln an. Der europäische Verband will der Empfehlung einer Experten-Komission folgen.

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Im internationalen Reitsport deutet sich in der Debatte um die Reform der Anti-Doping-Regeln eine Lösung an. Der europäische Verband EEF hat signalisiert, dass man der Empfehlung einer Experten-Komission des Weltverbandes FEI folgen wolle. Demnach sollen Schmerzmittel und Entzündungshemmer (NSAID) für Pferde in Zukunft im Wettkampf verboten bleiben.

"Unser Aufschrei hat geholfen. Nun liegt ein Vorschlag vor, mit dem wir uns ernsthaft befassen", sagte Präsident Breido Graf zu Rantzau von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung FN und bestätigte einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung". Der europäische Verband EEF, dessen Mitglieder wegen des geltenden Tierschutzgesetzes in ihren Ländern bislang auf einen Verzicht von NSAID-Substanzen gedrängt hatten, signalisierte bei einer Tagung in Istanbul Zustimmung.

"Sonst haben wir einen neuen Kriegsschauplatz"

Erlaubt bleiben soll der Einsatz von geringen NSAID-Mengen zwischen den Turnieren. Zwischen einer Qualifikation und einem Großen Preis bei ein und demselben Turnier allerdings dürften die Mittel nicht zum Einsatz kommen. Darauf beharrte Rantzau, der die FEI aufforderte, in dem Zusammenhang das Wort "competition" durch den Begriff "event" zu ersetzen: "Sonst haben wir einen neuen Kriegsschauplatz."

Während man in den kommenden drei Monaten bei Tests die Grenzwerte für die NSAID-Substanzen für eine Nutzung außerhalb der Turniere ausloten will, soll eine gewisse Menge von Aspirin erlaubt werden. Asprin gehört nicht zur Gruppe der NSAID und wird laut FN innerhalb von acht Stunden abgebaut.

Einigung bis November

Die Verbände hoffen nun, bis zur Generalversammlung des Weltverbandes im November in Taipeh eine Einigung auf dem Tisch zu haben, um endlich die Reform der Anti-Doping-Bestimmungen fortzusetzen.

Bei der letzten Generalversammlung Ende 2009 war es zu einem Eklat gekommen, als die FEI eine Liste zur Abstimmung gab, die eine Lockerung der Medikationen beinhaltete. Wie andere europäische Verbände lehnte Deutschland ab und konnte damit bis zum heutigen Tag die Aussetzung der "progressive list" durchsetzen.

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