Dem Schotten, der im Crucible Theatre im Achtelfinale an der englischen Snooker-Legende Steve Davis gescheitert war, wird zur Last gelegt, eine Verabredung zur Spielmanipulation getroffen zu haben.
Ein Video, das die englische Tageszeitung News of the World veröffentlichte, soll Higgins und seinen Manager Pat Mooney dabei zeigen, wie sie zustimmen, dass der Spieler für umgerechnet 300.000 Euro mehrere Frames verlieren werde. Die Manipulation sollte wohl im Laufe dieser Saison erfolgen.
"Obwohl wir nicht sagen, dass er schuldig ist, sind es Anschuldigungen, auf die er antworten muss", sagte der Vorsitzende der WPBSA, Barry Hearn. Die Sperre gegen Higgins gelte, solange die Untersuchungen andauern. Mooney habe sich aus der Führung der WPBSA bereits zurückgezogen.
Higgins droht "extreme Strafe"
Der Weltverband ließ keinen Zweifel daran, dass Higgins eine "extreme Strafe" droht: "Die Glaubwürdigkeit unseres Sports muss um jeden Preis verteidigt werden. Wenn es Zweifel gibt, müssen wir handeln."
Higgins versicherte am Sonntag, er habe in seiner 18-jährigen Profikarriere "niemals einen Stoß absichtlich verzogen oder eine Kugel vorsätzlich nicht eingelocht. Ich war nie in Spielmanipulation verwickelt. Mein Gewissen ist zu einhundert Prozent rein."
Das Video sei in der Ukraine aufgenommen worden, er habe befürchtet, an einem Tisch mit der Russen-Mafia zu sitzen. "Als das Gespräch auf Manipulation kam, wollte ich nur noch da raus, nur noch weg, nur noch in den Flieger und dieses Land verlassen. Es schien mir das Sicherste, einfach mitzuspielen", sagte Higgins.
Der Wizard of Wishaw ist einer der beliebtesten Spieler der Snooker-Tour. Er wurde 1998, 2007 und 2009 Weltmeister, 2001 verlor er das Finale gegen Superstar Ronnie O'Sullivan.
Insgesamt hat der 34-Jährige 21 Weltranglisten-Turniere gewonnen und bereits fünf perfekte 147er-Breaks gespielt.