Walujew wird zum Schnitzelhuber

Von Bärbel Mees
Nikolai Walujew verlor gegen David Haye nach Punkten
© Getty

Der Russen-Riese klopft in Zukunft Schnitzel statt Gegner weich, Arthur Abraham wird zum Herzkönig und Ina Menzer regt sich fürchterlich über Klitschko und Sauerland auf. Es hat sich wieder einiges in der Boxwelt getan, aber wir bringen Sie wie gewohnt auf den neuesten Stand. Also, Ring frei für die Boxer-Shorts.

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Russen-Riese wird ein Schnitzelhuber

Nach der Niederlage gegen David Haye ist die Fortsetzung von Nikolai Walujews Box-Karriere noch unklar. Boxarzt Prof. Walter Wagner sagte auf "bild.de": "Walujew sollte seine Karriere beenden. Durch das hohe Gewicht von 143,3 kg werden die Gelenke sehr stark belastet." Das scheint sich der Russen-Riese nicht zu Herzen zu nehmen, denn er plant keine Diät, sondern fokussiert sich jetzt erst Recht auf Nahrungsmittel. Statt Gegner klopft er demnächst Schnitzel weich.

Schon im Juli unterschrieb er einen Franchise-Vertrag mit der Restaurantkette "Schnitzelhuber". Restaurant statt Ring lautet offenbar inzwischen das Motto des Kämpfers. Noch in diesem Jahr will er in Nürnberg sein erstes Restaurant eröffnen. Übrigens soll er aufgrund seiner überdurchschnittlichen Größe von 2,13m auch Werbung für das "Größte Serienschnitzel der Welt" machen (ca. 55 cm).

Ina Menzer ist baff

Nach der Kritik der Klitschkos und Wilfried Sauerlands am Frauenboxen, sind die Damen zu Recht empört. Ina Menzer sagt im Interview mit der "Sport-Bild": "Was für ein Blödsinn! Herr Sauerland sollte sich bewusst machen, dass wir im 21. Jahrhundert leben und nicht im Mittelalter. Ich bin echt baff."

Sprichts und holt aus zum verbalen Schlag gegen Vitali: "Profisportler haben in der Politik nichts zu suchen. Ich würde mich an Vitalis Stelle nur auf eine Sache konzentrieren. Sportler sollten Sport machen und Politiker ihr Ding." Die Klitschkos werden wohl nicht am Ring sitzen, wenn sie ihre drei WM-Gürtel am 9. Januar gegen Ramona Kühne verteidigt.

Der sogenannte Kentikian-Gürtel

Und da wir gerade beim Frauenboxen sind: Susi Kentikian wurde für ihre zwölf Titelverteidigungen in 30 Monaten geehrt. Aber nicht in ihrer Lieblingsstadt Hamburg, sondern auf der WBA-Gala in Kolumbien. Die Killerqueen darf sich nun "Female Champion of the Year" nennen.

Zudem wird den künftigen Titelträgerinnen von nun an der "Susi-Kentikian-Gürtel" überreicht. "Ich freue mich sehr, das ist eine große Ehre für mich. Da hat sich die weite Reise nach Kolumbien für mich ja sehr gelohnt. Vielen Dank an die WBA", strahlt die Killerqueen auf "sportbild.de".

Herzkönig Arthur Abraham

Arthur Abraham ist im Verleihungsstress. Erst wurde er als sympathischer Kämpfer mit Herz mit dem Preis "Newcomer des Jahres" ausgezeichnet und jetzt bekommt er auch noch den "Kinderlachen-Award". Das allerdings schmeckt seinem Trainer Ulli Wegner gar nicht. Er faltete seinen Schützling ziemlich zusammen.

"Arthur rennt zu vielen Auszeichnungen und Ehrungen und vergisst dabei das Trainieren. Im Boxen ist man ganz schnell weg vom Fenster, wenn man nachlässig ist", schimpfte Wegner. Und haut mal so richtig auf die Pauke: "Alle klopfen Arthur auf die Schulter. Aber er ist nachlässig, kommt zu spät zum Training oder erst zur Nachmittags-Einheit. Als Trainer sehe ich mich in der Verantwortung. Leistungssport erfordert Disziplin."

Ob die Predigt hilft, zeigt sich am 23. Januar im zweiten Super-Six-Kampf gegen Andre Dirrell.

Huck gegen Hollywood

Marco Huck kämpft am 5. Dezember in Ludwigsburg gegen Ola Afolabi. Der bereitet sich in Hollywood auf den Kampf vor. Genauer gesagt im "Freddie Roach Wild Card Gym". Und ist bereit zu zeigen, was er drauf hat.

"Wir wussten immer, dass Ola gut war. Er brauchte nur die Gelegenheit, es zu beweisen", erzählt Co-Manager Victor Martinez auf "boxen.de" und kündigt an: "Er reist nicht mit der Absicht nach Deutschland, um nach Punkten zu gewinnen. Es liegt in seinen eigenen Händen, Huck zu besiegen."

Firebird eifert Muhammed Ali nach

Was für ein Kampf. Dramatik pur, packend bis zum Ende. Zsolt Erdei gegen Giacobbe Fragomeni. Wer litt nicht mit, als beide Boxer am Ende ihrer Kräfte völlig ausgepumpt durch den Ring taumelten? "Das war echte Männerarbeit. Ich habe mich gequält. Ich habe gekämpft wie noch nie. Und ich hatte Angst um meine Gesundheit", gab Firebird Erdei nach dem Kampf zu.

Trotzdem, den Kampf hat er gewonnen und war danach vollkommen aus dem Häuschen. "Ich habe als Kind Bilder gesammelt, da war auch Muhammad Ali drauf. Jetzt prangt sein Bild auf meinem WBC-Gürtel. Das macht mich sehr froh. Ali ist mein großes Vorbild, aber irgendwie kann ich das noch nicht fühlen, es ist noch alles unrealistisch. Ich kann das noch nicht begreifen", stammelte Erdei auf "boxing.de".

Son of God entthront Warrior

Damit hat Mikkel Kessler wohl nicht gerechnet. Und ehrlich gesagt, wahrscheinlich auch nur recht Wenige von uns: Der Weltmeister und Mitfavorit aus Dänemark wurde vom Sohn Gottes, Andre Ward entthront. In der elften Runde brach der Kampfrichter den Kampf ab. Ein schwarzer Tag für den Viking Warrior.

"Ward war sehr schnell. Ich war nicht in der Lage, dem Kampf meinen Stempel aufzudrücken. Doch das lag auch an den vielen Kopfstößen", so Kessler.

Und der 25-Jährige, der beim Turnier für Amerika die Kohlen aus dem Feuer holte, konnte sein Glück gar nicht fassen: "Ich glaube gerade, dass ich träume. Ich weiß gar nicht, was ich fühle. Es wird eine Weile dauern, bis sich das gesetzt hat." Hoffentlich dauert es nicht allzu lang, denn am 23. Januar muss Ward gegen seinen Landsmann Jermain Taylor ran.

Andre Ward entthront Mikkel Kessler