Buschkow: "In den Top fünf etablieren"

SID
Lutz Buschkow löste nach den Olympischen Spielen in Peking Örjan Madsen als Sportdirektor ab
© Getty

Im Gespräch zeigt sich DSV-Sportdirektor Lutz Buschkow mit dem Verlauf der Schwimm-WM in Rom sehr zufrieden und gewährt einen Blick in die Zukunftsplanungen des Verbandes.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Insgesamt drei Weltmeistertitel für Britta Steffen und Paul Biedermann, dazu zahlreiche weitere Medaillen und Rekorde: Das DSV-Team kann mit seiner bisherigen Ausbeute bei der Schwimm-WM in Rom äußerst zufrieden sein. Das sieht DSV-Sportdirektor Lutz Buschkow ähnlich und will den deutschen Schwimmsport nun wieder in den Top fünf etablieren. Zudem wolle der Verband mit einer eigenen Technologiekommission künftig von Innovationen stärker und früher profitieren.

Frage: "Wie zufrieden und erleichtert sind Sie nach der WM in Rom?"

Lutz Buschkow: "Rom ist für uns ein Meilenstein. Wir haben die Menschen und auch die Bevölkerung in der Heimat vor den Fernsehern mitgerissen und begeistert. Wir haben Leitfiguren wie Britta Steffen und Paul Biedermann. Wir haben Medaillengewinner wie Daniela Samulski und Helge Meeuw. Und wir haben wieder junge Sportler, die in Zukunft eine große Rolle spielen werden. Alle sind mit Freude und Vertrauen in ihre Leistung ins Wasser gesprungen."

Frage: "Wie wichtig war diese WM nach dem schwachen Abschneiden bei Olympia für den Deutschen Schwimm-Verband?"

Buschkow: "Sehr wichtig, das ist doch keine Frage. Wir sind eine Kernsportart, da haben wir eine große Verantwortung. Wir sind in die Weltspitze zurückgekehrt. Nun wollen wir uns unter den Top fünf etablieren."

Frage: "Sind die Erfolge von Rom auch aus finanzieller Sicht wichtig?"

Buschkow: "Natürlich. Ich denke, der Blick nach Rom hat auch den Deutschen Olympischen Sportbund und das Bundesinnenministerium zufrieden gestimmt. Es ist wichtig, dass wir weiter eine gute Förderung erhalten. Jetzt werden wir noch auf einigen Hühneraugen rumdrücken, um die guten Ergebnisse zu forcieren."

Frage: "War die freie Wahl der Wettkampfanzüge auch ein ausschlaggebender Faktor für die Erfolge?"

Buschkow: "Das ist uns nicht leicht gefallen, weil es uns ja auch viel Geld gekostet hat. Aber für unsere Schwimmer war es wichtig. Es hat sie auch im Kopf befreit."

Frage: "Wird der DSV diese freie Wahl in Zukunft beibehalten oder wird es bald wieder einen festen Sponsor geben?"

Buschkow: "Wir streben eher ein Poolsystem von drei bis vier Ausrüstern an, aus deren Produkten die Sportler dann wählen können. Aber erstmal müssen wir abwarten, was der Weltverband FINA in der Anzugfrage vorgibt."

Frage: "Wie sehen Sie die Situation um die High-Tech-Anzüge, die ja ab Januar 2010 verboten werden sollen?"

Buschkow: "Wir haben im DSV eine eigene Technologiekommission gegründet, damit wir nicht mehr nur reagieren, sondern auch agieren können."

Frage: "Der Posten des Chef-Bundestrainers ist weiter unbesetzt. Kann sich Dirk Lange nach der so erfolgreich verlaufenen WM Hoffnung auf diese Stelle machen?"

Buschkow: "Er ist ein ehrgeiziger und erfolgreicher Trainer. Und es ist legitim, dass er diesen Posten anstrebt. Aber darüber werde ich in der Öffentlichkeit nicht diskutieren."

Phelps beim Weltcup in Berlin?